Börse Frankfurt News
Wochenausblick: Unruhige Woche erwartet

Die Risikoaversion an den Märkten ist gestiegen. Es gibt einfach zu viele Unsicherheitsfaktoren. Und dann ziehen auch noch die Zinsen an.
Der DAX rutschte am Freitag auf 12.111 Punkte ab, auf Wochensicht ergab sich damit ein Minus von 1,1 Prozent. Am Montagmorgen sind es nur noch knapp 12.050 Zähler. Der Dow Jones kam im Wochenvergleich auf ein leichtes Minus von 0,04 Prozent, hatte am Dienstag aber noch ein neues Allzeithoch erreicht. Empfindliche Einbußen verzeichnete hingegen der Nasdaq 100 mit minus 3 Prozent.
"Der DAX gerät in unruhiges Fahrwasser", kommentiert Christian Schmidt von der Helaba. Auch die neue Woche beginnt mit schlechten Nachrichten: einem Kursrutsch in China. Offenbar verschreckt die Furcht vor einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen China und den USA die Anleger.
Der Handelsstreit bleibt auch hierzulande ein Belastungsfaktor, dazu kommen Sorgen um die Haushaltspläne der italienischen Regierung, die griechischen Banken, den immer noch unklaren Brexit-Fahrplan und die Lage in einigen Emerging Markets. In Brasilien ist der Rechtspopulist Jair Bolsonaro als großer Gewinner aus dem ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen am Wochenende hervorgegangen.

Optimismus bezüglich US-Quartalsberichten
In den USA startet am Freitag die Berichtssaison über das dritte Quartal, den Anfang machen die Banken JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup. "Die Amerikaner dürften Positives zu berichten haben, denn die US-Wirtschaft läuft derzeit bekanntlich rund", meint Chris-Oliver Schickentanz, Chefanlagestratege der Commerzbank. In Europa lägen nach einigen Gewinnwarnungen der letzten Wochen die Erwartungen nicht mehr so hoch, das könne zum Positivfaktor werden. "Zu beachten ist, dass für den Berichtszeitraum der schwächere Euro zum ersten Mal seit einem Jahr Rückenwind gibt."Laut Christoph Geyer von der Commerzbank ist das Abwärtspotenzial bei DAX und Dow Jones nicht zu verleugnen. "Die abgelaufene Woche hat den internationalen Märkten mehr oder weniger eine Verschlechterung der technischen Situation gebracht", erklärt der Charttechniker. "Damit dürfte der Oktober turbulenter werden, als dies von der Zyklik her zu erwarten war." Der DAX sei an der Trendkanalbegrenzung gescheitert und habe die Gunst der Stunde nicht nutzen können, um das Top von Ende August zu überwinden. Die Verkaufssignale der Indikatoren entfalteten ihre volle Wirkung. "Mit der jüngsten Entwicklung hat sich weiteres Abwärtspotenzial bis zunächst in den Bereich des März-Tiefs und anschließend bis an die untere Trendkanalbegrenzung eröffnet."

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten
Montag, 8. Oktober8.00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion August.
Dienstag, 9. Oktober
Börsengang des Möbelhändlers Westwing
Donnerstag, 11. Oktober
14.30 Uhr. USA: Inflation September. Die Jahresteuerung der US-Verbraucherpreise dürfte im September erneut gesunken sein, meint die DekaBank. Hauptverantwortlich hierfür seien die Energiepreise, deren Jahresteuerung nach über 10 Prozent in den vergangenen vier Monaten nun nur noch bei knapp 5 Prozent lag. Für die Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise rechnen die Analysten mit einem leichten Anstieg von 2,2 auf 2,3 Prozent.
Freitag, 12. Oktober
Börsengang des Bremsenkonzerns Knorr-Bremse
11.00 Uhr. Eurozone: Industrieproduktion August. Die Konsensschätzungen liegen bei 0,5 Prozent nach -0,8 Prozent im Vormonat.
8. Oktober 2018, © Deutsche Börse AG