PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Hohe Kursgewinne der schwer gewichteten Luxusgüterkonzerne wie LVMH FR0000121014 haben Europas Börsen am Freitag ordentlich Schwung gegeben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 zog letztlich um 1,16 Prozent auf 4635,47 Punkte an und erreichte den höchsten Stand seit 2001. Auf Wochensicht verzeichnete er einen Wertzuwachs von 4,4 Prozent.
Für den französischen Cac 40 FR0003500008 ging es sogar um 2,28 Prozent auf 7634,14 Punkte bergauf. Der britische FTSE 100 GB0001383545 schaffte ein Plus von 1,40 Prozent auf 7635,09 Punkte.
Eine starke Nachfrage nach Mode, Schmuck und Parfüm bescherte LVMH 2023 ein weiteres Rekordjahr. Für 2024 rechnet Konzernchef Bernard Arnault mit erneuten Zuwächsen - trotz der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten in der Welt. Die Aktien des Börsen-Schwergewichts eroberten mit einem Kurssprung von 12,8 Prozent die EuroStoxx-Spitze.
Die Papiere der Konkurrenten Hermes FR0000052292, Kering FR0000121485 und Richemont <CH0210483332> waren ebenfalls stark gefragt. Hinzu kam, dass der Spirituosenhersteller Remy Cointreau FR0000130395 mit seinen Zahlen ebenfalls überzeugt hatte. Dessen zuletzt schwache Aktien zogen um gut 15 Prozent an und erholten sich damit vom tiefsten Stand seit Frühjahr 2020.
Im Pharmasektor stach Lonza <CH0013841017> mit einem Kurssprung von mehr als 14 Prozent heraus. Das Unternehmen hatte entgegen den Erwartungen ein erfreuliches Jahresergebnis vorgelegt. Zudem bestätigte Lonza sowohl die Finanzziele für dieses Jahr als auch die mittelfristigen Ziele.
Die Gewinne der Luxuswerte überdeckten etwas die durchwachsene Entwicklung am Gesamtmarkt. So schwächelten Technologiewerte. "Machten Zahlen und Ausblick von SAP DE0007164600 und Netflix US64110L1061 zu Wochenbeginn noch Lust auf Aktien, kippte Intel US4581401001 gestern nach Börsenschluss wieder Wasser in den Wein", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Die enttäuschende Prognose des US-Halbleiterherstellers störte die Zuversicht im Technologiesektor. So verloren ASML NL0010273215 am EuroStoxx-Ende 1,8 Prozent.
Im Nutzfahrzeugsektor vermochte Volvo SE0000115446 nur bedingt zu überzeugen. Eine schwächere Wirtschaftsentwicklung und niedrigere Transportmengen hatten die Nachfrage beim Lastwagen- und Bushersteller gebremst. Der Auftragsstau bei Lkw in Nordamerika und Europa aus den vergangenen beiden Jahren sei mittlerweile weitgehend abgearbeitet, berichteten die Schweden. Doch dank Zuwächsen im Schlussquartal lief es im vergangenen Jahr sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn besser als von Analysten erwartet. Die Aktien gewannen knapp ein Prozent./gl/he
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