Wien (APA-ots) - Laut Statistik Austria stieg die Wirtschaftsleistung der
österreichischen Volkswirtschaft im I. Quartal 2022 um 1,5% gegenüber
dem Vorquartal, nachdem sie im IV. Quartal 2021 gesunken war.
Expansive Impulse gingen insbesondere von der günstigen Exportdynamik
aus, die ihrerseits die Industrieproduktion anregte.
Vorlaufindikatoren deuten jedoch auf eine Eintrübung der Konjunktur
im II. und III. Quartal hin.
"Ungünstige Angebotsschocks dämpfen zunehmend die wirtschaftliche
Dynamik und erhöhen den Preisauftrieb", so der Autor des aktuellen
Konjunkturberichtes Christian Glocker.
Die Weltwirtschaft wächst weiterhin, jedoch mit abnehmender
Geschwindigkeit. Die Abschwächung des Wachstums - eine Folge des
anhaltend hohen Preisauftriebs, gestörter Lieferketten, der Fortdauer
der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Krieges - prägt auch in
Österreich den Konjunkturpfad. Wenngleich die heimische
Volkswirtschaft dadurch Gegenwind in Form einer schwächeren
Auslandsnachfrage erfährt, so wirkt dem die weitgehende Lockerung der
behördlichen COVID-19-Maßnahmen entgegen. Vor diesem Hintergrund
wuchs das BIP in Österreich im I. Quartal 2022 um 1,5% gegenüber dem
Vorquartal, nachdem es im IV. Quartal 2021 geschrumpft war. Auf der
Angebotsseite trugen sämtliche Sektoren zur Expansion bei,
nachfrageseitig vor allem die Ausweitung der
Bruttoanlageinvestitionen, des Konsums der privaten Haushalte und der
Exporte.
Vorlaufindikatoren deuten allerdings auf eine Verlangsamung der
Konjunktur hin. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte im Mai
deutlich unter dem Wert des Vormonats, blieb jedoch im positiven
Bereich und über dem langjährigen Durchschnitt. Der UniCredit Bank
Austria EinkaufsManagerIndex ging im Mai im Vormonatsvergleich
ebenfalls zurück. Auch das geringe Verbrauchervertrauen trübt den
Ausblick.
Die gesamtwirtschaftliche Expansion hinterlässt deutliche Spuren
auf dem Arbeitsmarkt. Die Beschäftigung wächst weiterhin kräftig
(Mai: voraussichtlich +2,8% gegenüber dem Vorjahr), während die
Arbeitslosigkeit sinkt. Die Beschäftigung ist nach wie vor höher als
im Winter 2020 vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie, die
Arbeitslosigkeit deutlich niedriger. Mit dem Aufschwung ist
allerdings auch die Arbeitskräfteknappheit der Vorkrisenjahre
zurückgekehrt: Laut WIFO-Konjunkturtest ist der Personalmangel ein
wesentliches Hemmnis der Wirtschaftstätigkeit, und zwar in noch
höherem Maße als vor der Pandemie.
Der Preisauftrieb ist anhaltend hoch. Die seit längerem
beobachteten zweistelligen Zuwachsraten bei den Produzentenpreisen
schlagen sich zunehmend in den Verbraucherpreisen nieder. Letztere
legten im April abermals deutlich zu (+7,2% gegenüber dem
Vorjahresmonat, Schnellschätzung für Mai +8%; laut VPI).
Abbildung 1: Produktionshemmnisse in der Sachgütererzeugung - auf
der [WIFO-Website] (https://www.ots.at/redirect/wifo26)
Zu den Definitionen siehe ["Methodische Hinweise und Kurzglossar"]
(https://www.ots.at/redirect/wifo25)
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte am Donnerstag, dem 9. Juni 2022, von 9 bis 12 Uhr, an
Mag. Dr. Christian Glocker, MSc, Tel. (1) 798 26 01 - 467, christian.glocker@wifo.ac.at
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OTS0030 2022-06-09/09:00