Warburg Bank erzielt 2021 ausgeglichenes Ergebnis / Jahresüberschuss
zum Vorjahr verbessert / Markus Bolder folgt in der Geschäftsleitung
auf Manuela Better (FOTO)
Hamburg (ots) - Die Warburg Bank hat ihren mit einem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers versehenen Jahresabschluss für das
Jahr 2021 festgestellt. In einem äußerst herausfordernden Umfeld erzielte das
Institut ein ausgeglichenes Ergebnis. Nachdem der Jahresüberschuss im Vorjahr
(vor Ergebnisabführung) mit einem Minus von 7,9 Mio. EUR noch negativ
ausgefallen war, erreichte das Bankhaus 2021 einen Jahresüberschuss in Höhe von
59 TEUR. Im Pandemiejahr 2021 war dies ganz besonders dem großen Engagement und
hohem Arbeitseinsatz der Mitarbeitenden zu verdanken, die fest an der Seite der
Bank standen.
Wechsel in der Geschäftsleitung
Als Geschäftsleiter der Bank tritt zum 25. Juli 2022 Markus Bolder (59) ein, der
die Marktfolgebereiche führen wird. Manuela Better (61) scheidet in bestem
Einvernehmen mit Wirkung zum 1. August 2022 aus der Bank aus. Der Aufsichtsrat
dankt ihr für die Tätigkeit und wünscht ihr für die berufliche und private
Zukunft alles Gute und viel Erfolg.
"Herr Bolder verfügt über umfangreiche Vorstandserfahrung in
Marktfolgefunktionen verschiedener Finanzinstitute und war intensiv an der
Neuausrichtung und Anpassung von Geschäftsprozessen beteiligt. Insbesondere
seine Zeit in einem privaten Institut wie dem Bankhaus Lampe als auch seine
maßgebliche Rolle bei der Erste Abwicklungsanstalt (EAA) versetzen ihn in die
Lage, seine neue Funktion schnell auszufüllen" , sagt Prof. Dr. Burkhard
Schwenker , Bevollmächtigter der Hauptgesellschafter.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Dr. Reiner Brüggestrat , sieht die Bank mit
ihren Geschäftsleitern Stephan Schrameier (49), der die Marktbereiche
verantwortet, und Markus Bolder auf einem guten Weg: "Ich habe großes Vertrauen
in die beiden Geschäftsleiter und ihr starkes Führungsteam. Für die Bank sind
die in den vergangenen Jahren so bestimmenden Themen Schiffsfinanzierungen und
Cum-Ex-Geschäfte wirtschaftlich erledigt und auch die Entflechtung von Eigentum
und Management ist erreicht. Wir können uns nun wieder stärker auf
Marktaktivitäten konzentrieren."
Geschäft und Zahlen 2021
Der Abbau von Risiken und organisatorische sowie personelle Änderungen prägten
das Geschäftsjahr 2021. Einhergehend mit dem Abbau ausgefallener Forderungen und
der Rückführung von Geschäften mit der Deutschen Bundesbank (TLTRO III) sank die
Bilanzsumme auf 4,3 Mrd. EUR gegenüber 5,2 Mrd. EUR im Vorjahr (minus 0,9 Mrd.
EUR, 16,2 %). Eine der wesentlichen Ursachen dafür war die Bereinigung von
Schifffahrtsrisiken. Risikopositionen im Schiffskreditgeschäft in Höhe von 151
Mio. EUR konnten abgebaut und die dafür gebildete Risikovorsorge erheblich
reduziert werden. Außerdem gelang der Verkauf von vier Containerschiffen, die
die Bank in den Vorjahren im Zuge von Rettungserwerben gekauft hatte. Die
Forderungen an Kunden betrugen noch 0,8 Mrd. EUR gegenüber 1,1 Mrd. EUR im
Vorjahr. Nach diesem Abbau um rund 25 % steht das Kundenkreditgeschäft nun für
einen Anteil von 19 % an der Bilanzsumme.
Das Volumen der Assets under Management and Administration im Konzern (Warburg
Gruppe) wuchs auf 79,0 Mrd. EUR (Vorjahr 76,2 Mrd. EUR), das Depotbankvolumen
konnte von 33,9 Mrd. EUR in 2020 auf 35,1 Mrd. EUR in 2021 ausgebaut werden.
Bei der Ertragslage (Warburg Bank) ging der Zinsüberschuss von 43,3 Mio. EUR
(2020) auf 38,6 Mio. EUR (2021) um 4,7 Mio. EUR zurück. Der Rückgang ergab sich
aufgrund negativer Einlagensätze auf höhere Geldanlagen bei der Deutschen
Bundesbank und aufgrund des Abbaus von zinstragenden Risikopositionen. Positiv
wirkte der Zinsbonus aus TLTRO III mit EUR Mio. 2,9.
Der Provisionsüberschuss stieg von 93,0 Mio. EUR (2020) auf 96,4 Mio. EUR (2021)
um 3,4 Mio. EUR. Die Steigerung beruhte maßgeblich auf dem Ausbau des
Corporate-Finance-Geschäfts und höheren Provisionserträgen in der
Vermögensverwaltung.
Der Verwaltungsaufwand stieg von 136,3 (2020) Mio. EUR auf 150,6 Mio. EUR (2021)
um 14,3 Mio. EUR. Dieser Anstieg beruhte wesentlich auf erhöhten
Personalaufwendungen und im Zusammenhang mit der Anpassung der Governance
entstandenen Aufwänden (Beratung, Rechtskosten, Abfindungen). Die
Cost-Income-Ratio lag in der Folge mit 106,3 % erheblich über dem Zielwert (< 85
%).
Die Warburg Bank und die Warburg Finanzholding-Gruppe halten die aufsichtlichen
Eigenmittelanforderungen ein. Die Eigenmittelquoten haben sich verbessert und
betragen nach Feststellung bzw. Billigung der Abschlüsse für die Bank 23,1 %
(Vorjahr 19,4 %) und für die Finanzholding-Gruppe 15,8 % (Vorjahr 13,7 %).
Ausblick
Diverse Unsicherheitsfaktoren belasten weiterhin die Wirtschaft. Ein Ende des
Krieges Russlands gegen die Ukraine ist auch nach fünf Monaten nicht in Sicht.
Derzeit ist zudem unklar, ob Russland seine Gasversorgung für europäische Länder
wieder hochfahren wird und wie einschneidend der sich zunehmend entfesselnde
Wirtschaftskrieg für die europäischen Unternehmen noch werden wird. Einher mit
geopolitischen Krisen gehen Inflationsraten, die weit oberhalb der Zielkorridore
der Notenbanken liegen. Ein weiterer Störfaktor für die Weltwirtschaft sind die
anhaltenden Schwierigkeiten in den Lieferketten. Die Warburg Bank wird die
Herausforderungen mit schlanken Strukturen, einem konsequenten Fokus der
Geschäftsstrategie sowie einer Konzentration auf die Marktaktivitäten angehen
und meistern.
Exkurs Operationelle Risiken
Seit 2016 ist das Thema Cum-Ex in der Öffentlichkeit sehr präsent. Zu den
zahlreichen Banken, Finanzdienstleistern und Investoren, die dabei genannt
werden, gehört auch die Warburg Bank. Grund hierfür sind Handelsgeschäfte mit
deutschen Aktientiteln über den Dividendenstichtag, die in den Jahren 2007 bis
2011 von der Warburg Bank durchgeführt wurden. Bei den Aktienkäufen wurde die
Kapitalertragsteuer zugunsten der Bank angerechnet. Später forderte das
Finanzamt für Großunternehmen in Hamburg die Steuern zurück. Die
Steuerforderungen wegen der Aktiengeschäfte der Bank sind seit 2020 vollständig
beglichen worden. Die Mehrheitsgesellschafter haben die Beträge aus ihrem
eigenen Vermögen bezahlt und die in diesem Zusammenhang bei der Warburg Bank
eingegangenen Finanzierungen abgelöst.
Die steuerliche Beurteilung der Cum-Ex-Geschäfte durch die Warburg Gruppe hat
sich als falsch erwiesen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands von
M.M.Warburg & CO missbilligen unrechtmäßige Steuergestaltungen jeder Art.
Ansprechpartner Presse:
Martin Wehrle, Leiter Kommunikation
Tel.: +49 40 3282-2235
Thies Jonas, Kommunikation
Tel.: +49 40 3282-2165
E-Mail: mailto:presse@mmwarburg.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/79533/5281904
OTS: M.M.Warburg & CO (AG & Co.) Kommanditgesellschaft auf Aktien