hkk-Geschäftsbericht 2022: Wachstum auf Rekordniveau / Ende 2022
erstmals mehr als 900.000 Versicherte / Beitragsvorteil bleibt
erhalten / hkk fordert digitalen Durchbruch im Gesundheitswesen
Bremen (ots) - Die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse) veröffentlichte am
Dienstag ihren Geschäftsbericht ( http://www.hkk.de/geschaeftsbericht ) für das
Jahr 2022. Im vergangenen Jahr konnte die hkk erneut ein zweistelliges
prozentuales Wachstum verzeichnen und überschritt Ende des Jahres erstmals die
Schwelle von 900.000 Versicherten. Dieses Wachstum wurde maßgeblich durch das
unverändert attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis der hkk beeinflusst:
herausragende Leistungen und Services zu einem besonders günstigen Beitragssatz.
Beitragsvorteil bleibt erhalten
Mit einem Beitragssatz von aktuell 15,58 Prozent (inklusive 0,98 Prozent
Zusatzbeitrag) zählt die hkk bereits zum neunten Mal in Folge zu den günstigsten
bundesweit wählbaren Krankenkassen. Im Vergleich zu einer teuren Krankenkasse
können hkk-Mitglieder je nach Verdiensthöhe bis zu 245 Euro pro Jahr einsparen.
"Auch in den nächsten Jahren wird der Beitragssatz der hkk überdurchschnittlich
attraktiv bleiben", so Michael Lempe, Vorstand der hkk.
Jahresergebnis 2022
Ein Grund hierfür liegt in der langfristigen Finanzstärke der hkk: So hat die
hkk im Geschäftsjahr 2022 einen Überschuss von 30,3 Millionen Euro
erwirtschaftet. Die Einnahmen betrugen rund 2,58 Milliarden Euro - dies
entspricht einem Anstieg von 6,3 Prozent je Versicherten gegenüber dem Vorjahr.
Die Ausgaben lagen bei 2,55 Milliarden Euro und sind gegenüber dem Vorjahr nur
deswegen um 4,6 Prozent je Versicherten gesunken, weil den Krankenkassen 2021
von der Bundesregierung eine außergewöhnliche Vermögensabführung auferlegt
worden war.
Das Finanzvolumen der hkk insgesamt stieg auf rund 3,3 Milliarden Euro - davon
rund 2,58 Milliarden Euro für die Kranken- und 731 Millionen Euro für die
Pflegeversicherung.
Leistungsausgaben 2022
Die Leistungsausgaben lagen 2022 bei 2,45 Milliarden Euro - dies entspricht
einem absoluten Anstieg um 327 Millionen Euro - und hatten damit einen Anteil
von 96,2 Prozent an den Gesamtausgaben. Insgesamt sind die Leistungsausgaben um
durchschnittlich 4,2 Prozent je Versicherten gestiegen. Größter Kostenfaktor
waren - wie im Jahr zuvor - die Krankenhausbehandlungen, welche um 5,3 Prozent
je Versicherten wuchsen. Auch die Aufwendungen für Arzneimittel erhöhten sich um
insgesamt 3,3 Prozent je Versicherten. "Dies liegt zum einen an hochpreisigen
Marktneueinführungen für Arzneimittel - insbesondere in der Krebstherapie",
erklärt Dr. Cornelius Erbe, Bereichsleiter Versorgungsmanagement. "Aber auch an
den insgesamt gestiegenen Verordnungsmengen."
Die Kosten für zahnärztliche Behandlungen stiegen unter anderem wegen einer
vermehrten Inanspruchnahme und einer geänderten Parodontose-Richtlinie um 2,1
Prozent je Versicherten. Im Bereich Zahnersatz sind die Kosten trotz höherer
Honorarabschlüsse um 4,1 Prozent je Versicherten gesunken.
Wachstum 2022/2023 - erstmals mehr als 900.000 Versicherte
Noch nie hatte die hkk so viele Versicherte: 2022 kletterte die Zahl um 10,8 %
im Vergleich zum Vorjahr auf durchschnittlich 888.000 Versicherte. Aktuell
versichert die hkk deutschlandweit mehr als 910.000 Menschen (Stand Juni 2023).
Damit hat sich die Versichertenzahl innerhalb von rund 10 Jahren nahezu
verdreifacht. Die Zahl der beitragszahlenden Mitglieder stieg 2022 auf 694.565
Personen im Jahresdurchschnitt. Mit einem Durchschnittsalter von 40,31 Jahren
waren die hkk-Versicherten auch 2022 deutlich jünger als im Branchendurchschnitt
(44,73 Jahre).
Mehr Mitarbeiter - weniger Verwaltungskosten
Erneut konnte die hkk ihr Personal ausbauen: 2022 schuf die hkk 78 zusätzliche
sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und erhöhte die Zahl der
Auszubildenden auf insgesamt 53. Diese werden nach ihrer erfolgreich
abgeschlossenen Ausbildung im Regelfall übernommen.
Die niedrigen hkk-Verwaltungskosten sanken nochmals deutlich auf 88,50 Euro je
Versicherten (2021: 98,05 Euro). Sie lagen 2022 um 47 Prozent unter dem
Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV): Insgesamt hat die hkk
rund 80 Euro je Versicherten weniger ausgegeben als eine durchschnittliche
Krankenkasse. Bezogen auf die Größe der hkk entspricht dies einem Kostenvorteil
von mehr als 70 Millionen Euro. Bei der hkk machten die Verwaltungskosten nur
3,1 Prozent der Gesamtausgaben aus.
Gesundheitspolitik: Nachhaltige Finanzierung der GKV erforderlich
Die Schließung der Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenkassen für das
laufende Jahr 2023 war nur durch Beitragserhöhungen bei vielen Krankenkassen,
das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz und eine erneute Zwangsabführung von 2,5
Milliarden Euro möglich, die solide wirtschaftende Krankenkassen wie die hkk zu
leisten hatten. "Um in den nächsten Jahren ein Hangeln von einer
Finanzierungslücke zur nächsten zu vermeiden, sind umfassende Veränderungen auf
der Einnahmen- und der Ausgabenseite des GKV-Systems nötig" sagt hkk-Vorstand
Michael Lempe und führt weiter aus:
"Ein pragmatisches Vorgehen auf der Einnahmenseite könnte darin bestehen, den
gesetzlichen Krankenkassen endlich kostendeckende Beiträge für die
Empfänger*innen des Bürgergeldes zu überweisen. Derzeit decken die staatlichen
Beitragszahlungen nur etwa ein Drittel der tatsächlichen Kosten ab. Dies würde
rund zehn Milliarden Euro Mehreinnahmen für die GKV pro Jahr bedeuten." Außerdem
müsste der Staat den Bundeszuschuss für die von den Kassen erbrachten
versicherungsfremden Leistungen an die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts
oder an die Ausgabenentwicklung der Krankenkassen koppeln.
Kosteneinsparungen bei Krankenhausleistungen und Arzneimitteln
Die hkk begrüßt die Anfang 2023 gestartete Initiative des Bundesministeriums für
Gesundheit zur umfassenden Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft. Denn
durch strukturelle Veränderungen im Krankenhaus- und Arzneimittelbereich wären
erhebliche Verbesserungen der Qualität bei gleichzeitiger Senkung der Ausgaben
möglich.
Doch müssten Bund und Länder dafür unter anderem die veralteten Strukturen der
Krankenhauslandschaft modernisieren. "Hier besteht die Gefahr, dass in den
laufenden Gesprächen des Bundes und der 16 Länder keine einheitliche
Planungssystematik erreicht werden kann. Daher plädieren wir dafür, dass
zusätzliche Gelder für den Wandlungsprozess des stationären Sektors erst dann
fließen dürfen, wenn ein einheitliches und mit allen beteiligten Akteuren
abgestimmtes Vorgehen sichergestellt ist", macht Michael Lempe deutlich.
Neben den im Krankenhausbereich sicherlich erst mittelfristig erzielbaren
Einsparungen könnte die Einführung eines ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für
Arznei- und Hilfsmittel - der schon in anderen EU-Ländern üblich ist - eine
kurzfristige Kostenreduzierung von mehr als 5 Mrd. Euro zur Reduzierung der auf
3,5 bis 7 Mrd. Euro geschätzten Finanzlücke in 2024 beitragen und damit den
Zusatzbeitragserhöhungsbedarf der Krankenkassen maßgeblich reduzieren.
Durchbruch in der Digitalisierung nötig
Die Pandemie hat zwar die Entwicklung der Digitalisierung im Gesundheitswesen
beschleunigt, dennoch hinkt Deutschland in diesem Bereich im Vergleich zu
anderen europäischen Ländern weiterhin um Jahrzehnte hinterher. Die Nutzung der
seit 2021 verfügbaren elektronischen Patientenakten (ePA) bleibt beispielsweise
weit hinter den Anforderungen zurück. Daher begrüßt die hkk alle staatlichen
Bemühungen, die Digitalisierung des Gesundheitswesens zu beschleunigen.
Insbesondere die für alle Versicherten ab 2024 vorgesehenen digitalen
Identitäten, die ePA und das elektronische Rezept können hier zu einem
Durchbruch verhelfen. "Selbstverständlich muss der Nutzen digitaler
Gesundheitsanwendungen in einem ausgewogenen Verhältnis zu berechtigten
Datenschutzanforderungen stehen", so Lempe. "EU-Länder, in denen die europäische
Datenschutz-Grundverordnung gleichermaßen gilt und die bereits weiter sind,
können uns dabei als Vorbild dienen."
Über die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse): Die hkk zählt mit mehr als
910.000 Versicherten (davon über 710.000 beitragszahlende Mitglieder), 14
Geschäftsstellen und 2.100 Servicepunkten zu den großen gesetzlichen
Krankenkassen. 2022 verzeichnete sie ein Wachstum von mehr als 50.000 Kunden.
Mit ihrem Zusatzbeitrag von 0,98 Prozent ist sie eine der günstigsten
Krankenkassen Deutschlands. Zu den überdurchschnittlichen Leistungen zählen
unter anderem mehr als 1.000 Euro Kostenübernahme je Versicherten und Jahr für
Naturmedizin, Vorsorge sowie bei Schwangerschaft. Das vorteilhafte
Preis-Leistungs-Verhältnis wird durch eine über Jahrzehnte gewachsene
Finanzstärke und Verwaltungskosten ermöglicht, die mehr als 40 Prozent unter dem
Branchendurchschnitt liegen. Rund 1.300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
betreuen 2023 ein Haushaltsvolumen von rund 3,7 Milliarden Euro. Rund 2,9
Milliarden Euro davon entfallen auf die Krankenversicherung. Das Volumen der
Leistungsausgaben liegt bei 2,7 Milliarden Euro (+ 11,5 Prozent).
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