STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zur Lage in Nahost:
"Israels Gesellschaft hat längst den Glauben an Frieden verloren. Und die Eliten versuchen nach Kräften, diese Haltung zu verstärken. Denn damit sichern sie ihre Macht. Seit Jahrzehnten gibt es keine ernsthafte Friedensinitiative, der Kurs israelischer Regierungen wird konservativer und radikaler. Der Überfall der Hamas 2023 hat dieses historische und politische Trauma eines ewig verfolgten und nie zur Ruhe kommenden Volkes potenziert. Die Menschen wollen Premier Benjamin Netanjahu und seinen rechtsradikalen Koalitionspartnern glauben, die sagen: Nur die absolute Stärke bietet Sicherheit - nur wenn wir alle unsere Feinde töten, alle Nicht-Juden beherrschen oder vertrieben haben, werden wir Ruhe haben. Doch Waffen können Hass nicht vernichten, sie fördern ihn. Armeen können keine Terrororganisationen vernichten, sie können sie nur immer wieder kleiner machen und ihnen danach beim Wiedererstarken zusehen, wenn der Nährboden für den Hass weiter besteht."/yyzz/DP/he