Corona-Pandemie lässt Immobilienpreise auch 2021 auf neue Hochs
klettern und treibt Käufer von Metropolen in Mittel- und Kleinstädte
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München (ots) -
- Durchschnittlicher Immobilienpreis in Deutschland steigt um 9 Prozent auf
487.000 Euro
- 7 Metropolen im Vergleich: Spitzenreiter München mit 875.000 Euro
- Bauherren und Käufer weichen in Mittelstädte unweit der Metropolen aus - und
sorgen auch dort für sichtbaren Preisauftrieb
- Anteil der Kapitalanlegerinnen und Kapitalanleger hat sich gegenüber 2010 mehr
als verdoppelt
Die Corona-Pandemie hat die hohe Nachfrage nach Immobilien weiter angeheizt. In
den ersten acht Monaten des Jahres haben die Preise fast so stark zugenommen wie
im Gesamtjahr 2020. "Corona hat den Trend zur eigenen Immobilie verstärkt. Der
Wunsch nach Sicherheit und Homeoffice-Möglichkeiten hat viele bewogen, ihren
Traum vom eigenen Zuhause wahrzumachen. Auch als Kapitalanlage ist die Immobilie
als sichere Anlage weiter in den Fokus gerückt, zuletzt verstärkt durch die
jüngsten Diskussionen um die Inflation", sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender
bei der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen.
Die Kaufpreise inklusive Nebenkosten in den meisten Großstädten sind auch in
2021 wie schon 2020 weiter gestiegen - und in der Folge hat sich der Trend zur
Flucht aus der Metropole hin in Mittel- und Kleinstädte weiter fortgesetzt. Das
hat Interhyp in einer Analyse von mehr als 180.000 Darlehensabschlüssen für
einen Bau oder Kauf einer Immobilie in den vergangenen zweieinhalb Jahre
festgestellt. "Der Preisanstieg macht den Erwerb für Immobilienkäuferinnen und
-käufer aber zunehmend schwieriger, auch in den Städten in der Nähe der
Metropolen", sagt Jörg Utecht. "Politische Weichenstellungen sind nötig, um
Hürden beim Eigentumserwerb abzubauen und den Wohneigentumserwerb gezielt zu
fördern. Hier sehen wir ein wichtiges Handlungsfeld der zukünftigen
Bundesregierung."
Preisanstieg in 2021 fast schon das Niveau des Gesamtjahrs 2020 erreicht
Der Preisauftrieb in 2021 war bisher ähnlich stark wie im Jahr 2020. Der
durchschnittliche Preis pro Objekt inklusive Nebenkosten beträgt Anfang
September in Deutschland rund 487.000 Euro. Das entspricht einer Steigerung von
rund 9 Prozent gegenüber dem Durchschnittspreis von 2020 (rund 447.000 Euro) und
ist fast so hoch wie im Gesamtjahr 2020 gegenüber 2019, als die Steigerung etwas
mehr als 10 Prozent betragen hatte. "Das Interesse an Wohneigentum ist weiterhin
sehr groß. Das zeigt sich ebenso an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden.
Viele sind an einer Voraus-Beratung interessiert, also schon bevor ein konkretes
Objekt gefunden ist", sagt Jörg Utecht.
Stuttgart und Köln Spitzenreiter beim Preiszuwachs, Frankfurt mit kleinem Minus
Interhyp hat zudem sieben große Städte näher untersucht. Die höchsten Preise pro
finanzierter Immobilie (inklusive Nebenkosten) finden sich demnach aktuell in
München, gefolgt von Frankfurt am Main und Hamburg. Die deutlichsten
Steigerungen gegenüber dem Durchschnitt des Vorjahres mussten Immobilienerwerber
in Stuttgart (14 Prozent auf 614.000 Euro) und Köln (14 Prozent auf 574.000
Euro) hinnehmen. Tiefer in die Tasche greifen mussten Käuferinnen und Käufer
ebenso in Leipzig (+12 Prozent auf 340.000 Euro), in München (+10 Prozent auf
875.000 Euro), in Berlin (+8 Prozent auf 543.000 Euro) sowie in Hamburg (+5
Prozent auf 676.000 Euro). In Frankfurt am Main, wo die Preise von 2015 auf 2020
schon um 45 Prozent gestiegen waren, sind die Immobilienpreise in 2021 indes um
2 Prozent auf 684.000 Euro gesunken. Bei näherer Betrachtung zeigt sich zudem,
dass die Quadratmeterpreise auch in Frankfurt in 2021 weiter gestiegen sind, nur
die finanzierten Objekte sind etwas kleiner geworden. "In den meisten Metropolen
hat sich der Preistrend nach oben fortgesetzt und liegt im Bereich des
bundesweiten Durchschnitts oder etwas darüber", erklärt Jörg Utecht.
Flucht aus den Metropolen in Mittel- und Kleinstädte
Die hohen Immobilienkosten in Deutschlands Großstädten bleiben nicht ohne
Auswirkungen. In Gesamtdeutschland und in großen Städten beobachtet Interhyp
einen fortgesetzten Trend, beim Kauf in mittlere und kleinere Städte
auszuweichen. Interhyp hat dafür untersucht, wieviel Prozent der Menschen aus
Metropolen über 500.000 Einwohnern beim Kauf auch eine Immobilie in einer
Metropole wählen. "Ein Trend raus aus den Metropolen zeichnet sich schon seit
vielen Jahren ab", sagt Jörg Utecht. "Auch in der Corona-Krise hat sich dies
fortgesetzt." Bezogen auf Gesamtdeutschland kauften 2019, also vor der
Corona-Krise, noch 60 Prozent der Metropolbewohner in einer Metropole, 2021
waren es nur noch knapp 57 Prozent. Sie wichen zunehmend in Mittelstädte (19
Prozent 2021 versus 17 Prozent 2019) und Kleinstädte aus (15 Prozent 2021
gegenüber 13 Prozent 2019).
In den sieben betrachteten großen Städten ist die Metropolenflucht zum Teil
sogar deutlich größer ausgefallen. Im Jahr 2019 kauften noch 56 Prozent der
Hamburger in einer Metropole, 2021 waren nur noch 49 Prozent. In Frankfurt am
Main sank die Zahl binnen zweier Jahre von 45 Prozent auf 35 Prozent, in München
von 54 Prozent auf 51 Prozent, in Köln von 54 Prozent auf 49 Prozent und in
Stuttgart sogar von 50 Prozent in 2019 auf 36 Prozent in 2021. Nur in Berlin
sind die Zahlen unverändert geblieben (65 Prozent in 2019 und in 2021). Eine
Ausnahme bildet zudem Leipzig: 62 Prozent der Leipziger entschieden sich 2021
beim Kauf für eine Metropole, gegenüber 59 Prozent in 2019. In allen
betrachteten Städten war die Metropole der Wahl dann meist die des Wohnortes,
zum Teil aber auch eine andere Metropole in Deutschland. "Außer in Berlin und
Leipzig gibt es in den betrachteten Metropolen einen zunehmenden Trend, beim
Immobilienkauf in mittelgroße Städte auszuweichen", erläutert Jörg Utecht.
Ob Esslingen, Offenbach oder Halle: Preise ziehen deutlich an
Die Flucht aus den Metropolen treibt allerdings auch die Preise in den Städten
in ihrer Nähe in die Höhe - verbunden mit der gestiegenen Attraktivität von
Immobilien insgesamt. In den Städten in Metropolennähe verzeichnet Interhyp zum
Teil deutliche Preissteigerungen der durchschnittlichen Kaufpreise (inklusive
Nebenkosten) pro finanziertem Objekt - so zum Beispiel in Esslingen (573.000
Euro in 2021, +25 Prozent gegenüber dem Durchschnitt in 2020) und Tübingen in
der Nähe von Stuttgart (582.000 Euro in 2021, +9 Prozent) sowie in Offenbach am
Main (553.000 Euro, +27 Prozent). Auch in der Nähe von München haben die Preise
angezogen - in Augsburg auf mittlerweile durchschnittlich 481.000 Euro (+9
Prozent). Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ging es auf 983.000 Euro rauf
(+11 Prozent). Dort liegen die Preise über denen in der Stadt München, ebenso
wie in Starnberg, wo der durchschnittliche Kaufpreis pro Objekt schon 2020 bei
1.217.000 Euro lag und 2021 sogar 1.242.000 Euro erreicht hat, aber somit nur
noch wenig gestiegen ist (+2 Prozent). Eine Ausnahme ist Landsberg am Lech: Dort
sind die Preise auf 822.000 Euro in 2021 gegenüber 868.000 Euro in 2020 gesunken
(-5 Prozent), von 2019 (610.000 Euro) auf 2020 waren sie aber um 42 Prozent
gestiegen. In Pinneberg bei Hamburg sind die Preise auf 505.000 Euro in 2021
gestiegen (+12 Prozent gegenüber 2020), in Potsdam auf 609.000 Euro (+17
Prozent). In Düren im Raum Köln Bonn schnellten die Preise auf 425.000 Euro in
die Höhe (+22 Prozent). In Halle/Saale nahe Leipzig ging es in 2021 auf 360.000
Euro rauf (+20 Prozent gegenüber 2020).
Kaufende bringen im Schnitt 130.000 Euro Eigenkapital ein
Durch die Preissteigerungen wird der Weg in die eigenen vier Wände für
Normalverdienende trotz der niedrigen Zinsen bei Immobilienkrediten immer
beschwerlicher. Immobilienkäuferinnen und -käufer benötigen heute im
Durchschnitt 130.000 Euro Eigenkapital gegenüber 116.000 Euro im Vorjahr. Jörg
Utecht: "Der hohe Eigenkapitalbedarf aufgrund der hohen Kaufpreise ist eine
Hürde. Es braucht politische Weichenstellungen, um die Kaufnebenkosten zu
reduzieren und den Erwerb von Wohneigentum zu erleichtern." Der Anteil der
Menschen, die bei Interhyp eine Immobilie finanzieren, um ausschließlich selbst
darin zu wohnen und nicht zu vermieten, beträgt derzeit mehr als zwei Drittel
(68 Prozent).
Anfangstilgung bei Erstdarlehen nimmt etwas ab
Trotz finanzieller Herausforderungen setzen die Deutschen laut Interhyp
weiterhin auf solide Finanzierungsstrukturen. Die durchschnittliche Beleihung
liegt aktuell bei 81 Prozent und ist damit im Vergleich zu 2019 (83 Prozent)
sogar gesunken. Die anfängliche Tilgung ging von 3,3 Prozent in 2019 und 2020
auf 3,1 Prozent etwas zurück, wodurch sich der Schuldenabbau etwas verlangsamt.
Der Anteil von Kapitalanlegerinnen und Kapitalanlegern, die eine Immobilie
ausschließlich zur Vermietung kaufen, ist hingegen weiter gestiegen. So liegt
die Quote mittlerweile unter allen Abschlüssen bei 27 Prozent (2020: 25
Prozent). 2010 waren es noch 12 Prozent.
Über Interhyp
Die Interhyp Gruppe ist eine der führenden Adressen für private
Baufinanzierungen in Deutschland. Mit den Marken Interhyp, die sich direkt an
den Endkunden richtet, und Prohyp, die sich an Einzelvermittler und
institutionelle Partner wendet, hat das Unternehmen 2020 ein
Finanzierungsvolumen von 28,8 Milliarden Euro erfolgreich bei seinen über 500
Finanzierungspartnern platziert. Dabei verbindet die Interhyp Gruppe die
Leistungsfähigkeit der eigenentwickelten Baufinanzierungsplattform eHyp mit
kundenorientierten Digitalangeboten und der vielfach ausgezeichneten Kompetenz
ihrer Finanzierungsspezialisten. Die Interhyp Gruppe beschäftigt etwa 1.600
Mitarbeiter und ist an über 100 Standorten persönlich vor Ort für ihre Kunden
und Partner präsent.
Pressekontakt:
Britta Barlage, Pressesprecherin B2C, Interhyp AG, Domagkstraße 34, 80807
München, Telefon: +49 (89) 20307 1325, E-Mail: britta.barlage@interhyp.de,
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OTS: Interhyp AG