Aufwärtstrend: Absatz von Tiefkühlkost steigt 2021 / TK im
Lebensmittelhandel stabil / Außer-Haus-Markt holt wieder auf (FOTO)
Berlin (ots) - Der Absatz von Tiefkühlkost in Deutschland erhöhte sich 2021 um
3,1 Prozent auf eine Menge von 3,773 Mio. Tonnen (3,660 Mio. Tonnen in 2020).
Der TK-Gesamtumsatz stieg um 5,6 Prozent auf 15,924 Mrd.Euro (15,081 Mrd. Euro
in 2020). Nach dem starken pandemiebedingten Einbruch im Außer-Haus-Markt im
Vorjahr fand die TK-Branche wieder in die Erfolgsspur zurück, wie die
Absatzstatistik des Deutschen Tiefkühlinstituts ( dti ) zeigt. Ein Vergleich der
jährlichen Entwicklung der TK-Absatz- und Umsatzzahlen zeigt, dass der Absatz
von Tiefkühlprodukten Lebensmitteleinzelhandel (LEH)/Heimdienst (HD) auf hohem
Niveau stabil geblieben ist und die Verluste im Außer-Haus-Markt (AHM) teilweise
wieder aufgeholt werden konnten.
Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg 2021 wieder um 1,3 Kilogramm auf 46,1 Kilogramm
(2020: 44,8 kg) an. Zu berücksichtigen ist, dass die Bevölkerungszahl in
Deutschland 2021 von 81,6 Mio. auf 81,8 Mio. Personen anstieg. Die Zahl der
Haushalte stieg 2021 weiter auf 40,9 Mio. an (2020: 40,8 Mio.), somit wurden im
Durchschnitt 92,3 Kilogramm (2020: 89,8 kg) tiefgekühlte Lebensmittel pro
Haushalt verzehrt. Das entspricht einem Zuwachs von 2,5 Kilogramm pro Haushalt.
Die Tiefkühlbranche kann 2021 positiv verbuchen, dass die zum Teil während der
Pandemie neu gewonnenen Kunden dauerhaft überzeugt werden konnten. In der
Außer-Haus-Verpflegung ist ein zarter Aufschwung zu erkennen, der 2022 eine
Verstetigung braucht, um die Einbußen aus 2020 wieder vollständig wettzumachen.
TK beschert Lebensmittelhandel ein Umsatzplus von 2,8 Prozent
Die Rolle von TK-Produkten als Versorger und "tägliche Helfer" hat sich 2021
erfolgreich bewährt. Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH)/Heimdienst (HD)
verzeichnete TK 2021 insgesamt ein geringes Mengenwachstum von +0,1 Prozent, der
Rekord des Vorjahres konnte noch einmal leicht gesteigert werden auf eine
Absatzmenge von 2,089 Mio. Tonnen (2020: 2,087 Mio. Tonnen). Der Tiefkühlumsatz
im LEH/HD stieg um +2,8 Prozent auf 9,67 Mrd. Euro (2020: 9,40 Mrd. Euro) und
übertraf damit die 9-Mrd.-Marke erneut deutlich.
2021 wurde das Ernährungs- und Kochverhalten erneut stark vom Pandemie-Geschehen
beeinflusst. Die Hoffnung vieler Menschen auf eine Rückkehr zur Normalität wurde
nicht erfüllt. Lockdowns, Homeoffice und Zugangsbeschränkungen zur Gastronomie
sorgten im LEH daher weiter für wachsende Food-Umsätze. TK-Produkte zum selber
Kochen mussten bei Gemüse (-2,3%), Fisch (-3,9%) und Fleisch (-3,8%) Verluste
hinnehmen. Trotz einer positiven Entwicklung bei Kartoffelprodukten (4,5%) lag
das Segment Selber Kochen 2021 mit 1,1 Prozent im Minus und musste die Zuwächse
aus dem Vorjahr teilweise wieder abgeben, was vor allem an den weniger
ausgeprägten Corona-Beschränkungen für die Gastronomie lag.
Der Bereich Fix & Fertig (+1,5%) lag hingegen im Plus, was vor allem an der
guten Performance bei TK-Pizza (+2,6%) lag. Innerhalb der Warengruppe
Fertiggerichte (+0,9%) hat sich das bisher kleine Segment der Teilgerichte mit
Fleischersatz dynamisch positiv entwickelt und folgt damit dem Trend nach
pflanzenbasierter Ernährung. Gerade die beliebten Convenience-Produkte halfen
bei der Bewältigung der alltäglichen Versorgung zuhause, ob im Single-Haushalt
oder in der größeren Familie. Im "Homeoffice-Alltag" vieler Menschen mit eng
getakteten Videokonferenzen sind sie sehr gut geeignet, um sich
abwechslungsreich zu ernähren und Entlastung von den täglichen
Haushaltspflichten zu schaffen.
Im Segment Frühstück & Dessert, das mit einem leichten Plus um 0,6 Prozent eine
stabile Entwicklung zeigte, haben sich TK-Brot und -Brötchen (+3,5%) erneut
positiv entwickelt. Die TK-Kuchen gaben mit einem Minus von 2,1 Prozent wieder
etwas nach. Viele Menschen wurden überzeugt von den Vorteilen der Vorratshaltung
mit TK und der Frischequalität, so dass der ein oder andere Gang zum Bäcker
entfiel. Private Feste und Feierlichkeiten in größerem Rahmen wurden weniger
häufig zuhause umgesetzt, was sich beim Kuchen- und Tortenabsatz negativ
bemerkbar machte.
Aufholjagd im Außer-Haus-Markt 2021
Auch 2021 war der Außer-Haus-Markt (AHM) noch erheblich beeinträchtigt durch die
Corona-Beschränkungen und Gästezurückhaltung. Nach Angaben der npdgroup
Deutschland GmbH wurden 2021 56,9 Mrd. Euro im Außer-Haus-Markt ausgegeben. Dies
entspricht einem Minus von 31 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit 2019. Vom
Einbruch des Vorjahres konnte sich TK aber bereits erholen und an die
erfolgreichen Zeiten vor der Pandemie anknüpfen.
Der Absatz stieg um 7,1 Prozent auf 1,684 Tonnen (2020: 1,573 Tonnen) an, damit
fehlen aber noch rd. 300.000 Tonnen zum Vor-Pandemieniveau 2019 oder anders
ausgedrückt sind das 85 Prozent der Absatzmenge von 2019. Der TK-Umsatz im
Absatzkanal AHM 2021 erreichte einen Wert von 6,26 Mrd. Euro und erholte sich
damit um 10,2 Prozent (2020: 5,68Mrd. Euro). Im AHM-Segment lagen alle
TK-Warengruppen 2021 mit Ausnahme der Gemüsezubereitungen und der Fischgerichte
wieder im Plus. Für die Umsatzverluste waren die Zugangsbeschränkungen zur
Gastronomie mit der 2G-Regelung, nach der nur Geimpfte und Genesene Zutritt
hatten, sowie der Ausfall von Veranstaltungen und Weihnachtsfeiern ursächlich.
Die Schnellgastronomie konnte sich 2021 ordentlich entwickeln. In der
Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatzverpflegung fehlten jedoch weiterhin viele
Gäste, da die Mitarbeiter im Homeoffice arbeiteten. Zuwachs verzeichneten weiter
die Liefer- und Abhol-Dienste. Der gesamte Bereich der Hotellerie, der
Freizeit-, Verkehrs- und Reisegastronomie wurde durch die teilweise Schließung
der Einrichtungen und die stark gesunkene Mobilität auch 2021 hart getroffen.
TK ist in allen Segmenten der Außer-Haus-Verpflegung eine wichtige Angebotsform
und bot gerade den Gastronomen in den unsicheren Zeiten eine optimale Option für
die Bevorratung und den Ausgleich von Nachfragespitzen. Daher ist das Wachstum
von 7,1 Prozent erfreulich zu bewerten, es reicht aber noch lange nicht aus, um
an die Top-Werte der Vorjahre heranzukommen. Dazu braucht die Branche eine
stabile Öffnungsperspektive!
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