FRANKFURT (dpa-AFX) - Der moderat freundlich in die Woche gestartete Dax DE0008469008 hat sich am Dienstag mit einer klaren Richtung weiter schwer getan. Dass sich die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten in Deutschland im Oktober weiter aufgehellt haben, gab dem Leitindex keine Impulse - um die Mittagszeit sank er um 0,10 Prozent auf 15 222,02 Punkte. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,19 Prozent auf 24 972,14 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um knapp 0,1 Prozent bergab.
Dank der bisher ausgebliebenen Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zeigen sich die Börsen bisher zwar relativ stabil. Ungeachtet aller diplomatischen Bemühungen halten die Kampfhandlungen aber an. Nach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag reist am Tag darauf auch US-Präsident Joe Biden nach Israel.
Es sehe so aus, als befänden sich die Märkte derzeit in einer "sehr gefährlichen Warteschleife", kommentierte Experte Jim Reid von Deutsche Bank Research. Da es seit dem israelischen Evakuierungsaufruf für die Bewohner des Gazastreifens am Freitag keine größeren Entwicklungen mehr gegeben habe, sähen die Anleger offenbar zunächst keinen Bedarf für weitere Absicherungsmaßnahmen.
Im deutschen Leitindex zählten die Fahrzeughersteller überwiegend zu den Verlierern. Lediglich die Aktien des Sportwagenbauers Porsche AG DE000PAG9113 schafften ein Plus von 0,7 Prozent. Dagegen sanken die Titel des Porsche-Mutterkonzerns Volkswagen (VW) DE0007664039 in einem schwächelnden Branchenumfeld um 0,9 Prozent. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, der sich auf Insider beruft, hinkt VW bei den Verhandlungen über wichtige Maßnahmen für seine Kostensenkungsziele dem eigenen Zeitplan hinterher. Dies sei zwar ein wenig negativ zu werten, angesichts der starken Stellung der Gewerkschaften aber keine große Überraschung, kommentierte ein Börsianer.
Die Aktien von Dax-Schlusslicht Sartorius DE0007165631 setzten mit minus 3,2 Prozent ihre Talfahrt fort und markierten erneut ein Tief seit Mitte 2020. Seit der Gewinnwarnung am Freitag haben die Titel des Pharma- und Laborausrüsters in der Spitze 19 Prozent an Wert eingebüßt - auch wegen schlechter Branchennachrichten von Pfizer und einer Analystenabstufung.
Beim Flugzeugbauer Airbus NL0000235190 sorgte eine Hochstufung für Kursgewinne von 2,4 Prozent und den Dax-Spitzenplatz. Das US-Analysehaus Jefferies rät nun zum Kauf. Expertin Chloe Lemarie hob ihre Ergebnisschätzungen für 2025 und 2026 an, da sie auf eine bessere operative Entwicklung und Aktienrückkäufe setzt. Nach der zuletzt schwachen Kursentwicklung gebe es nun eine attraktive Einstiegsgelegenheit.
Für deutliche Kursgewinne im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386 sorgten Unternehmensnachrichten. Die Aktien von Spitzenreiter Drägerwerk DE0005550636 sprangen um 10,5 Prozent hoch, nachdem der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern gute vorläufige Quartalszahlen vorgelegt und seine Jahresziele angehoben hatte.
Für Adtran Holding US00486H1059 ging es im Rahmen einer Erholung um drei Prozent bergauf, obwohl die Mutter des Telekomausrüsters Adtran Networks (früher Adva Optical) DE0005103006 mit ihrem Quartalsergebnis enttäuschte. Bei der Aktie steht seit Jahresbeginn immer noch ein sattes Minus von 58 Prozent zu Buche.
Den zuletzt schwachen Papieren des Brennstoffzellen-Herstellers SFC Energy DE0007568578 bescherte ein Auftrag der Deutsche-Telekom-Tochter DE0005557508 Power & Air Solutions Kursgewinne von 1,3 Prozent./gl/jha/
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