NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind auch am Mittwoch unter Druck geblieben. Neuerliche Sorgen vor einer Ausweitung des Kriegs zwischen Hamas und Israel überschatteten den Handel.
Der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 fiel um 0,61 Prozent auf 33 789,11 Punkte, nachdem er sich am Dienstag noch hauchdünn ins Plus gerettet hatte. Für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072 ging es zur Wochenmitte um 0,94 Prozent auf4332,21 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 büßte 0,98 Prozent auf 14 974,13 Zähler ein und weitete damit seine Vortagesverluste aus.
Nach der verheerenden Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmaßlich Hunderten Toten und Verletzten scheinen die Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung des Nahost-Konflikts, die noch zu Wochenbeginn den US-Markt angetrieben hatten, verfrüht. Stattdessen verschärfte der Vorfall die Spannungen in der Region zur Wochenmitte.
Während die Ölpreise weiter stiegen, waren vermeintlich sichere Häfen wie Gold gefragt. Eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten habe das Potenzial, auf dem ohnehin bereits engen Ölmarkt für weitere Lieferrisiken zu sorgen, schrieb Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management.
US-Präsident Joe Biden traf unterdessen zu einem Besuch in Israel ein. Kurz vor seiner Abreise aus Washington hatte sich die Explosion in der Klinik im Gazastreifen ereignet. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde machte die israelische Armee dafür verantwortlich. Diese sprach hingegen von einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Der Iran verschärfte seine Rhetorik und forderte ein Ölembargo gegen Israel.
Auf Unternehmensseite nimmt die Berichtssaison weiter an Fahrt auf. Für eine herbe Enttäuschung sorgte Morgan Stanley US6174464486. Die Bank hatte im Sommer wegen gestiegener Personalkosten einen Gewinnrückgang verbucht. Zudem legte das Institut mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück. Analyst Brennan Hawken von der schweizerischen Großbank UBS bemerkte, dass sich das Wachstum bei den Netto-Neugeldzuflüssen verlangsamt habe. Die Aktien von Morgan Stanley büßten sieben Prozent ein.
Die Papiere des Versicherers Travelers US89417E1091 büßten anfängliche Gewinne ein und gaben zuletzt etwas nach. Laut Experten war der Umsatz zwar besser als erwartet ausgefallen, der Gewinn je Aktie jedoch hatte die Schätzungen verfehlt.
An der Dow-Spitze zogen die Anteilscheine von Procter & Gamble US7427181091 um 2,3 Prozent an. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern hatte sich zuversichtlich zu den Jahreszielen geäußert und unerwartet gute Gewinnkennziffern präsentiert.
Die Papiere von Spirit Aerosystems US8485741099 schnellten um fast 23 Prozent in die Höhe. Der Hersteller von Flugzeugteilen hatte wichtige Verträge mit seinem größten Kunden Boeing US0970231058 umstrukturiert, um seine Finanzen zu stärken, die Produktion zu beschleunigen und die Fertigungsqualität zu verbessern. Die Anteilscheine von Boeing legten um knapp ein Prozent zu./la/he
Keine News verfügbar