Jungheinrich behauptet sich gut im schwierigen Marktumfeld des Jahres
2019 - Schutz der Gesundheit von Mitarbeitern und Sicherung der
Lieferfähigkeit sind Prioritäten im Jahr 2020 (FOTO)
Hamburg (ots) -
- Umsatz erreicht 4,07 Mrd. Euro
- Auftragseingang liegt bei 3,92 Mrd. Euro
- EBIT von 263 Mio. Euro trotz einmaliger Ergebnisbelastungen
erzielt
- Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit deutlich gesteigert
auf 345 Mio. Euro
- Working-Capital-Quote reduziert auf 20,8 Prozent
- Weiterhin starke Nachfrage nach Lithium-Ionen-Technologie
- Jahr 2020 wird bestimmt durch Auswirkungen der Corona-Pandemie
Mit Abschluss des Geschäftsjahres 2019 hat Jungheinrich einen Umsatz von über 4
Mrd. Euro erzielt. Damit hat das Unternehmen sein für 2020 ausgegebenes
strategisches Wachstumsziel bereits ein Jahr früher erreicht als geplant. Der
Auftragseingang betrug 3,92 Mrd. Euro. Das EBIT lag bei 263 Mio. Euro. Die
EBIT-Rendite erreichte 6,4 Prozent. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen war
weiterhin hoch. Mit über 97 Prozent aller im vergangenen Jahr verkauften
Fahrzeuge wies Jungheinrich die höchste Elektro-Quote der Branche auf.
Ungebremst war dabei insbesondere der Bedarf im Markt nach Flurförderzeugen mit
moderner Lithium-Ionen-Technologie. Im Geschäftsjahr 2019 setzte das Unternehmen
im Neugeschäft und in der Nachrüstung insgesamt über 20.000
Lithium-Ionen-Batterien ab. Jungheinrich hat zusammen mit seinem Partner, der
Triathlon Holding GmbH, die JT Energy Systems GmbH gegründet und im sächsischen
Freiberg mit dem Aufbau des branchengrößten Entwicklungs-, Produktions- und
Aufarbeitungszentrums für Lithium-Ionen-Batterien und Energiespeichersysteme in
Europa begonnen.
Für das Geschäftsjahr 2020 geht Jungheinrich aufgrund der Corona-Pandemie von
weitreichenden Konsequenzen für die globale Wirtschaft aus. Das konkrete Ausmaß
ist dabei heute noch nicht abschätzbar. In der gegenwärtigen Situation haben der
Schutz der Mitarbeiter und die Sicherung der Lieferfähigkeit oberste Priorität.
Dafür hat Jungheinrich unter der Leitung des Vorstandes einen Krisenstab
gebildet, der täglich auf Grundlage der aktuellen Entwicklungen Entscheidungen
trifft. Zudem wurde eine Vielzahl an Präventionsmaßnahmen zum Schutz der
Belegschaft ergriffen. Die Produktion in allen Werken läuft, nach wie vor sind
Kundendiensttechniker überall auf der Welt im Einsatz. Negative Auswirkungen auf
Jungheinrichs Lieferkette und die Produktion wurden bisher vermieden, die
Lieferfähigkeit ist gegenwärtig stabil.
Dr. Lars Brzoska, Vorsitzender des Vorstandes der Jungheinrich AG: "Insbesondere
vor dem Hintergrund des konjunkturellen Gegenwindes im Jahresverlauf 2019 freue
ich mich, dass wir unser Umsatzziel von 4 Mrd. Euro für 2020 gemeinsam mit der
Jungheinrich-Mannschaft ein Jahr eher als geplant erreichen konnten. Trotz der
schwierigeren Rahmenbedingungen und negativer Einmaleffekte ist es uns zudem
gelungen, ein ordentliches Ergebnis von 263 Mio. Euro zu erzielen. Aufgrund der
sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren Auftragseingang
und Produktion rückläufig.
Wir alle stehen gemeinsam vor einer sehr großen Prüfung - sowohl unternehmerisch
als auch im Privatleben. Mein persönlicher Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, die insbesondere in der gegenwärtigen Situation tagtäglich vollen
Einsatz leisten und Verantwortung übernehmen. Gemeinsam nehmen wir die Lage sehr
ernst und haben frühzeitig damit begonnen, notwendige Vorsorgemaßnahmen zu
treffen. Ich glaube fest daran, dass Jungheinrich diese außergewöhnliche
Situation gut meistern wird. Wir bauen weiterhin auf unser integriertes
Geschäftsmodell und investieren konsequent in wichtige Zukunftstechnologien.
Im Dezember 2019 haben wir unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2020
veröffentlicht. Demnach erwarten wir einen Auftragseingang zwischen 3,50 Mrd.
und 3,80 Mrd. Euro sowie einen Umsatz zwischen 3,60 Mrd. und 3,80 Mrd. Euro. Das
EBIT sollte zwischen 150 Mio. und 200 Mio. Euro liegen, die EBIT-Rendite
entsprechend bei 4,0 bis 5,5 Prozent. Die Folgen der globalen Ausbreitung des
Coronavirus sind in ihrem Ausmaß zum gegenwärtigen Zeitpunkt dabei allerdings
noch nicht absehbar und in der Prognose nicht enthalten."
2019 2018 Veränd.in %
Auftragseingang (Stück) 121.900 131.000 -6,9
Auftragseingang (Mio. EUR) 3.922 3.971 -1,2
Produktion Flurförderzeuge (Stück) 112.900 121.000 -6,7
Umsatz (Mio. EUR) 4.073 3.796 7,3
EBIT (Mio. EUR) 263 275 -4,4
EBIT-ROS (Prozent) 6,4 7,2 -
EBT (Mio. EUR) 242 249 -2,8
EBT-ROS (Prozent) 5,9 6,6 -
Ergebnis nach Steuern (Mio. EUR) 177 176 0,6
Investitionen1) (Mio. EUR) 157 106 48,1
F&E Ausgaben (Mio. EUR) 86 84 2,4
Anzahl Mitarbeiter (FTE2)) 18.381 17.877 2,8
1)Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ohne aktivierte Entwicklungsausgab
en und Nutzungsrechte
2)FTE = Full Time Equivalents (Vollzeitäquivalente)
Markt
Der Weltmarkt für Flurförderzeuge wies 2019 mit einem Minus von 2 Prozent
beziehungsweise 31 Tsd. Flurförderzeugen erstmals seit 2012 einen Rückgang
gegenüber dem Vorjahr auf. Dies war auf die rückläufigen Bestellungen sowohl im
europäischen als auch im nordamerikanischen Markt zurückzuführen, die nicht
vollständig durch das Wachstum in China kompensiert werden konnten. In Europa
blieb dabei die Nachfrage in allen drei Produktsegmenten (Lagertechnik,
Elektro-Gegengewichtsstapler und verbrennungsmotorische Gegengewichtsstapler)
hinter dem Vorjahr zurück. Der größte Teil des Rückganges entfiel dort auf das
Produktsegment der lagertechnischen Geräte. Der Rückgang des Marktvolumens in
Nordamerika um 8 Prozent resultierte zur Hälfte aus dem Nachfragerückgang nach
Gegengewichtsstaplern mit verbrennungsmotorischem Antrieb.
Auftragseingang und Auftragsbestand
Der stückzahlbezogene Auftragseingang im Neugeschäft, der die Bestellungen für
Neufahrzeuge einschließlich der für Mietgeräte enthält, blieb mit 122 Tsd.
Fahrzeugen um 7 Prozent hinter dem Vorjahreswert (131 Tsd. Fahrzeuge) zurück.
Ausschlaggebend hierfür war die stark gesunkene Nachfrage in Europa und die
deutliche Reduzierung der Aufträge für die eigene Mietflotte. Der wertmäßige
Auftragseingang, der die Geschäftsfelder Neugeschäft, Miete und Gebrauchtgeräte
sowie Kundendienst umfasst, erreichte mit 3.922 Mio. EUR die Größenordnung des
Vorjahres (3.971 Mio. EUR). Der Auftragsbestand des Neugeschäftes zum 31.
Dezember 2019 belief sich auf 787 Mio. EUR (Vorjahr: 907 Mio. EUR). Die
Auftragsreichweite lag damit bei fast vier Monaten.
Produktion
Das Produktionsvolumen folgt zeitversetzt der Entwicklung des Auftragseinganges.
Vor dem Hintergrund der ab Jahresmitte 2019 rückläufigen Auftragseingänge
einschließlich der Reduzierung der Fahrzeuge für die Mietflotte lag die
Produktionsstückzahl im Berichtszeitraum mit 113 Tsd. Fahrzeugen um 7 Prozent
unter dem sehr guten Vorjahreswert (121 Tsd. Fahrzeuge). Das größte
Produktsegment sind lagertechnische Geräte mit einem Anteil von 80 Prozent am
Gesamtproduktionsvolumen. Fast alle im Berichtszeitraum produzierten Fahrzeuge
(97 Prozent) sind Elektrofahrzeuge.
Umsatz
Der Konzernumsatz übertraf das Vorjahr (3.796 Mio. EUR) um 7 Prozent
beziehungsweise 277 Mio. EUR und gleichzeitig mit 4.073 Mio. EUR die
ursprünglich für das Jahr 2020 geplante Umsatzzielgröße von 4 Mrd. EUR. Auf
Europa entfielen wie im Vorjahr 87 Prozent der Umsatzerlöse. Dort wurde der
Umsatzzuwachs vor allem von Steigerungen in Deutschland, Österreich, Italien und
- trotz Brexit-Unsicherheiten - auch in Großbritannien getragen. Die
Auslandsumsätze erhöhten sich um 7 Prozent auf 3.107 Mio. EUR (Vorjahr: 2.896
Mio. EUR), entsprechend lag die Auslandsquote wie im Jahr 2018 bei 76 Prozent.
Ergebnis
Das EBIT ging um 12 Mio. EUR beziehungsweise 4 Prozent auf 263 Mio. EUR
(Vorjahr: 275 Mio. EUR) zurück. Die EBIT-Rendite lag mit 6,4 Prozent unter dem
Vorjahreswert (7,2 Prozent). Das EBT lag mit 242 Mio. EUR um 3 Prozent unter dem
Vorjahr (249 Mio. EUR). Die EBT-Rendite erreichte 5,9 Prozent (Vorjahr: 6,6
Prozent). Das Ergebnis nach Steuern blieb mit 177 Mio. EUR stabil (Vorjahr: 176
Mio. EUR) und das Ergebnis je Vorzugsaktie (auf Basis des Ergebnisanteiles der
Aktionäre der Jungheinrich AG) erreichte 1,75 EUR (Vorjahr: 1,73 EUR).
Forschung und Entwicklung
Die F&E-Ausgaben beinhalten im Wesentlichen Eigenleistungen. Sie lagen -
einschließlich der Inanspruchnahme von Leistungen Dritter - mit 86 Mio. EUR auf
dem Niveau des Vorjahres (84 Mio. EUR). Dies entsprach einem Anteil von 5,4
Prozent (Vorjahr: 5,6 Prozent) des F&E-relevanten Umsatzes mit Neufahrzeugen.
Mitarbeiter
Im Berichtsjahr hat der Jungheinrich-Konzern seine Personalkapazität erweitert
und dabei hauptsächlich den Kundendienst gestärkt. Am 31. Dezember 2019 waren
18.381 (Vorjahr: 17.877) Mitarbeiter (gemessen in Vollzeitäquivalenten) im
Konzern beschäftigt. Um flexibler auf Auslastungsschwankungen reagieren zu
können, werden neben der Stammbelegschaft in den Werken auch Leiharbeitnehmer
eingesetzt. Vor dem Hintergrund der rückläufigen Produktionsstückzahlen im
Berichtsjahr ging auch die Zahl der Leiharbeitnehmer im Jahresdurchschnitt auf
512 zurück (Vorjahr: 628). Zum 31. Dezember 2019 waren nur noch 335 (Vorjahr:
711) Leiharbeitnehmer im Konzern beschäftigt.
Prognose
Der Konzernumsatz 2020 dürfte sich innerhalb einer Bandbreite von 3,60 Mrd. EUR
bis 3,80 Mrd. EUR (2019: 4,07 Mrd. EUR) bewegen. Wir erwarten einen
Auftragseingang zwischen 3,50 Mrd. EUR und 3,80 Mrd. EUR (2019: 3,92 Mrd. EUR).
Das EBIT sollte im laufenden Geschäftsjahr bei einem Wert zwischen 150 Mio. EUR
und 200 Mio. EUR liegen (2019: 263 Mio. EUR). Wir rechnen mit einer EBIT-Rendite
von 4,0 Prozent bis 5,5 Prozent (2019: 6,4 Prozent). Hinsichtlich der
Materialkostenentwicklung gehen wir von tendenziell leicht sinkenden Preisen
aus. Das EBT sollte 125 Mio. EUR bis 175 Mio. EUR erreichen (2019: 242 Mio.
EUR). Wir erwarten derzeit eine EBT-Rendite von 3,5 Prozent bis 5,0 Prozent
(2019: 5,9 Prozent). Die Folgen der globalen Ausbreitung des Coronavirus sind in
ihrem Ausmaß zum gegenwärtigen Zeitpunkt dabei allerdings noch nicht absehbar
und in der Prognose nicht enthalten.
Über Jungheinrich
Jungheinrich, gegründet im Jahr 1953, zählt zu den weltweit führenden
Lösungsanbietern für die Intralogistik. Mit einem umfassenden Portfolio an
Flurförderzeugen, Automatiksystemen und Dienstleistungen bietet Jungheinrich
seinen Kunden passgenaue Lösungen für die Herausforderungen der Industrie 4.0.
Der Konzern mit Stammsitz in Hamburg ist weltweit in 40 Ländern mit eigenen
Direktvertriebsgesellschaften und in rund 80 weiteren Ländern durch
Partnerunternehmen vertreten. Jungheinrich beschäftigt weltweit 18.000
Mitarbeiter und erzielte 2019 einen Konzernumsatz von 4,07 Mrd. EUR. Die
Jungheinrich-Aktie ist im SDAX notiert.
Pressekontakt:
Martin Wielgus - Leiter Unternehmenskommunikation
040 6948-3976 / 0151 54255852
martin.wielgus@jungheinrich.de http://www.jungheinrich.com
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/33063/4550696
OTS: Jungheinrich AG
ISIN: DE0006219934
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