Dossier Handeln
Intelligente Ordertypen – clever handeln mit System
Mehr Kontrolle, weniger Aufwand: Mit intelligenten Ordertypen kannst du an der Börse Frankfurt gezielt auf Marktbewegungen reagieren – automatisch, effizient und ohne ständig den Kurs zu beobachten.
Drei smarte Varianten helfen dir dabei:
- Trailing-Stop-Order: zieht dein Limit automatisch mit dem Kurs nach.
- One-cancels-Other-Order: kombiniert zwei Orders – nur eine wird ausgeführt.
- Order-on-Event: koppelt deine Order an eine Marktindikation, z. B. einen Index oder Future.
Trailing-Stop-Order – automatisch Gewinne sichern
Viele Anleger*innen setzen Stop-Loss-Limits, um Verluste zu begrenzen. Das Problem: Steigt der Kurs, bleibt der Stop unverändert – und der Abstand wächst.
Die Trailing-Stop-Order löst dieses Problem. Sie passt dein Limit automatisch an, wenn der Kurs steigt. Fällt der Kurs, bleibt das Limit gleich.
So sicherst du automatisch Gewinne ab, ohne den Markt permanent zu beobachten.
So funktioniert’s:
Du gibst an, wie groß der Abstand deines Stop-Limits zum aktuellen Kurs sein soll –
- absolut (z. B. 1 Euro) oder
- relativ (z. B. 5 Prozent).
Beispiel:
- Du kaufst eine Aktie zu 50 .
- Du setzt einen Trailing-Stop mit 5 Prozent Abstand.
- Steigt der Kurs auf 60 Euro, wird der Stop automatisch auf 57 Euro nachgezogen.
- Fällt der Kurs dann auf 57 Euro, wird verkauft.
Auch beim Kauf ist die Trailing-Funktion möglich: Mit einer Trailing-Stop-Buy-Order kannst du deinen Einstiegspreis verbilligen – fällt der Kurs, rutscht dein Limit nach unten.

One-cancels-Other (OCO) – zwei Orders, eine Entscheidung
Mit der One-cancels-Other-Order kombinierst du zwei Aufträge:
Einer schützt dich nach unten, der andere sichert deine Chance nach oben.
Wird eine Order ausgeführt, löscht das System automatisch die andere.
Beispiel – Verkaufen:
Du besitzt eine Aktie zu 20 Euro.
- Du setzt ein Stop-Limit bei 18 Euro (Verlustbegrenzung).
- Gleichzeitig ein Verkaufslimit bei 25 Euro (Gewinnmitnahme).
Steigt der Kurs auf 25 Euro, wird verkauft – die Stop-Order erlischt. Fällt der Kurs, greift das Stop-Limit.
Beispiel – Kaufen:
Du willst in eine Aktie einsteigen, die derzeit bei 10 Euro steht.
- Du setzt ein Limit bei 9 Euro (günstiger Einstieg).
- Und ein Stop-Buy-Limit bei 11 Euro (Einstieg bei Aufwärtstrend).
Sobald eine der beiden Marken erreicht wird, wird die andere Order gelöscht.
Diese Strategie ist ideal, wenn du dich auf beide Marktrichtungen vorbereiten möchtest – ohne ständig reagieren zu müssen.

Kursverlauf mit oberem und unterem Limit
Order-on-Event – handeln nach Signal
Die Order-on-Event ist die flexibelste der drei intelligenten Orderarten. Hier bindest du deine Order an eine andere Marktgröße – z. B. einen Index, eine Aktie oder einen Future.
So funktioniert’s: Du legst bei der Orderaufgabe fest, bei welchem Stand des Referenzwerts dein Auftrag aktiv werden soll.
Wird dieser Wert erreicht, wird deine Order automatisch als Market- oder Limit-Order ins Orderbuch eingestellt.
Wichtig: Eine Order-on-Event wird nur während der Handelszeit des gewählten Referenzwerts ausgelöst. Diese kann von der Handelszeit deines Wertpapiers abweichen.
Beispiel: Du willst eine Aktie kaufen, wenn der DAX über 18.000 Punkte steigt – oder verkaufen, wenn der Ölpreis unter 70 US-Dollar fällt. Die Ausführung erfolgt automatisch, sobald das Ereignis eintritt.
Fazit
Intelligente Ordertypen erleichtern dir das Handeln – egal, ob du Gewinne sichern, Risiken begrenzen oder auf Marktbewegungen reagieren willst.
Sie automatisieren dein Trading und geben dir mehr Flexibilität und Kontrolle, ohne dass du ständig den Markt beobachten musst.
November 2025 © Deutsche Börse AG



