Transformation der RheinEnergie in vollem Gang: 200 Millionen Euro für
Dekarbonisierung
Köln (ots) - In 150 Jahren der öffentlichen Energie- und Wasserversorgung Kölns
hat es selten so bewegte Zeiten gegeben wie aktuell. Herausforderungen durch den
Klimawandel und die notwendige Dekarbonisierung der Energiewelt werden
verschärft und zugespitzt durch einen völkerrechtswidrigen Krieg Russlands, der
Energieversorger noch stärker in die Pflicht bringt, neue Quellen zu erschließen
und die Versorgung auf neue Fundamente zu stellen.
Bei der Jahrespressekonferenz stellte die RheinEnergie in ihrem Jubiläumsjahr
ihre Aktivitäten und Beiträge vor, die sie als regionaler
Infrastrukturdienstleiter tätigt, um den Umbau voranzubringen.
"Nicht erst seit dem Beginn des Ukrainekrieges verfolgt die RheinEnergie das
Ziel, dass wir unsere Energiewelt mit Nachdruck und zügig dekarbonisieren
müssen. Das bedeutet konsequent mehr regionale Erzeugung, lokale und regionale
Speichermöglichkeiten sowie mehr Beiträge und Autarkie hier vor Ort", sagte
Vorstandsvorsitzender Dr. Dieter Steinkamp bei der Jahrespressekonferenz. "Wir
haben seit geraumer Zeit bereits angefangen. Mit dem Rückbau des letzten
Braunkohleblocks bis 2025, dem Bau der ersten Großwärmepumpe zur Vergrünung
unserer Fernwärme und dem Ausbau unseres Wind- und PV-Anlagenbestandes -
bundesweit- sind konkrete Maßnahmen einer Größenordnung von 200 Millionen Euro
fest im Investitionsplan enthalten."
Dr. Steinkamp betonte den unbedingten Willen seines Unternehmens, bis spätestens
2035 die Dekarbonisierung der RheinEnergie abgeschlossen zu haben. Es sei aber
auch klar, dass dies nicht allein ginge:
"Wir brauchen jetzt umgehend klare Unterstützung durch die Stadt bei
Genehmigungsverfahren, wir brauchen das Placet der Naturschutzverbände, und wir
benötigen Bürger, die 'Ja!' sagen zu einer grüneren und nachhaltigeren
RheinEnergie, anstatt 'not in my backyard' zu rufen. Wenn wir unsere Projekte
realisieren können, ist es nicht der Erfolg irgendeines Wirtschaftsunternehmens,
es ist der Erfolg der Menschen hier vor Ort, die alle von unseren Leistungen und
Ergebnissen direkt profitieren. Wir sind ein öffentliches Unternehmen, ein
Unternehmen der Daseinsvorsorge."
Windkraft in Köln und der Region kein Tabu
Auf der Projekteliste der RheinEnergie stehen sechs große Fotovoltaikanlagen mit
einer Ausbeute für den Jahresbedarf von rund 33.000 Haushalten. Eine weitere
Anlage soll dazu dienen, den Energiebedarf des Wasserwerks Weiler zu decken, das
damit komplett klimaneutral wird.
Bereits 1.100 Kundinnen und Kunden sind im Rahmen der Solaroffensive "Treffpunkt
Solar" an das Kölner Fachhandwerk vermittelt worden, um eine private Solaranlage
zu errichten.
Das Thema Windkraft spielt in Köln und der Region ebenfalls eine immer größere
Rolle. Nach Auffassung Dr. Steinkamps sei der Wind der öffentlichen Meinung im
Begriff, sich zu drehen, es gäbe vielerorts eine deutlich positivere Haltung für
den Bau von Windanlagen im näheren Umfeld. "Bei Bürgergesprächen im Kölner
Norden fragten uns kürzlich die Vertreter als erstes, wie und wo man sich denn
an Windkraftanlagen beteiligen könne. Wir haben uns ausreichend Flächen in Köln
gesichert, um zügig Anlagen bauen zu können. Je nach genauer Ausgestaltung der
Abstandsregeln sind das mindestens drei, im Zweifel aber auch neun Anlagen. Man
muss es jetzt nur wollen."
Weitere Bausteine zu einer weitgehend treibhausgasneutralen Energieversorgung
sind Großwärmepumpen, Klärschlammverwertung und die Gewinnung von Wärme aus
Sonnenlicht (Solarthermie). Dafür gibt es jeweils konkrete Vorhaben in Köln.
"Rheinlandkooperation" noch in Diskussion
Die Pläne einer weitreichenden regionalen Kooperation zwischen den Städten der
Rheinschiene einerseits und den kleineren Stadtwerken im regionalen Umfeld
andererseits sei weit fortgeschritten und fast fertig, berichtete Dr. Dieter
Steinkamp zum Stand dieses wichtigen Projektes. Man begreife die
20-Prozent-Anteilsübernahme des früheren RWE-Anteilseigners durch die E.ON bzw.
durch deren Tochter Westenergie als Chance, die Zukunft einer kommunal
mitbestimmten Energie- und Wasserversorgung inklusive Netzbetrieb in der
erweiterten rheinischen Region dauerhaft zu sichern und nach Kundenbedürfnissen
zu gestalten. Das Hauptprüfverfahren beim Bundeskartellamt sei aktuell noch
nicht abgeschlossen, im Konsens zwischen Behörde, Westenergie und RheinEnergie
habe man vereinbart, die Prüffrist zu verlängern, damit die noch offenen
Sachfragen ohne Zeitdruck geklärt werden könnten.
Persönliche Worte zum Abschied
Dr. Dieter Steinkamp nutzte die Jahrespressekonferenz auch für einige
persönliche Abschiedsworte für seine Funktion als Vorstandsvorsitzender, er
scheidet plangemäß Ende Juli aus seiner Funktion aus:
"Unser Unternehmen befindet sich inmitten einer tiefgreifenden Veränderung. Ich
habe dafür die Weichen mitgestellt und einige Züge auf die Fahrt geschickt. Wir
haben als starkes Unternehmen viel erreicht, die RheinEnergie und mit ihr der
Stadtwerke-Köln-Konzern gelten als Beispiel guter kommunaler Daseinsvorsorge und
des Gemeinwohls. Wir haben ein tolles, gut dastehendes Unternehmen mit einer
tollen Mannschaft, die alle notwendigen Veränderungen engagiert mitträgt und ins
Werk setzt. Dafür sage ich von Herzen vielen Dank!"
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