Heidelberg treibt Neuausrichtung zügig voran - Konsequente Umsetzung
des Maßnahmenpakets schafft auch Stabilität in der Covid-19-Krise
Heidelberg (ots) -
-Umfassende Transformation zur Zukunftssicherung läuft
- Klarer Fokus auf Kerngeschäft und Profitabilität
- Abbau von rund 1.600 Stellen vereinbart
- Stabiler Finanzrahmen mit ausreichend Liquidität -Heidelberg
unterstützt Kunden in Zeiten der Krise umfassend -Vorläufige
Geschäftsjahreszahlen 2019/20 bestätigt -Ausblick auf laufendes
Geschäftsjahr im aktuell unsicheren Umfeld erschwert
- Aufgrund von Covid-19 deutlicher Umsatzrückgang erwartet
- Marge mindestens auf Vorjahresniveau
- Schnelle Erholung des Druckvolumens im chinesischen Markt
Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) kommt mit ihrer im November
letzten Jahres angestoßenen Transformation zur Steigerung von Profitabilität,
Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung zügig voran: Nach der finanziellen
Stabilisierung durch die Übertragung von 380 Mio. EUR aus dem Treuhandvermögen
des Heidel-berg Pension Trust e.V. im März 2020 sowie der Entscheidung zur
Schließung von defizitären Aktivitäten, die bis Ende des Jahres 2020 erfolgen
wird, gehen jetzt wesentliche Strukturmaßnahmen in die Umsetzung. Für den Abbau
von weltweit rund 1.600 Stellen hat das Unternehmen mit dem Betriebsrat bereits
weitgehend sozialverträgliche Lösungen vereinbart. Zum Juni ist ein neues
Operating Model gestartet, das mit weniger Führungsebenen, schlankeren Prozessen
und deutlich verbessertem Kundenfokus ein effizienteres Management des
profitablen Kerngeschäfts ermöglicht. Insgesamt soll die Profitabilität von
Heidelberg durch das Maßnahmenpaket um 100 Mio. EUR verbessert werden. In dem
anhaltend schwierigen Marktumfeld, bedingt durch die Covid-19-Pandemie, sieht
sich Heidelberg zudem durch das Programm gestärkt.
"2019 war für uns das Jahr der Klarheit und der Konsequenzen. Wir haben noch vor
der Covid-19-Krise das umfassendste Umbauprogramm unserer jüngsten
Unternehmensgeschichte angeschoben, um den profitablen Kern von Heidelberg zu
stärken. Jetzt setzen wir alles daran, unsere Finanzbasis weiter zu
stabilisieren und mittelfristig nachhaltig profitabel zu werden. Wir treiben die
Umsetzung mit Hochdruck voran, um Heidelberg zu einem besseren Unternehmen zu
machen. Wir haben bereits wichtige Meilensteine erreicht. Vor allem in Zeiten
der Krise hilft uns dies zusätzlich, als starker Partner an der Seite unserer
Kunden zu stehen und diese aktiv zu unterstützen", sagt Rainer Hundsdörfer,
Vorstandsvorsitzender von Heidelberg.
Dabei richtet sich der klare Fokus der Strategie auf die Steigerung der
Profitabilität des Unternehmens und damit auf diejenigen Märkte und
Marktsegmente, die profit-bel sind und in denen Heidelberg eine weltweit
führende Stellung einnimmt. So konnte in der Region Asia/Pacific der
Auftragseingang trotz Covid-19-bedingter Rückgänge im vierten Quartal insgesamt
auf 683 Mio. EUR gesteigert werden (Vorjahr 658 Mio. EUR). Hierbei wirkten sich
maßgeblich Bestellungen aus China positiv aus, wo Heidelberg bereits heute mit
rund 850 Mitarbeitern breit aufgestellt ist, um Wachstumschancen zu realisieren.
Perspektivisch werden an diesem Standort über 1.000 Mitarbeiter tätig sein.
Zudem ist Heidelberg als weltweit größter Lieferant für den Verpackungsdruck
ideal aufgestellt, um von dem Potenzial der großen Wachstumsmärkte wie China in
diesem Marktsegment zu profitieren. Mittlerweile realisiert das Unternehmen
bereits rund 50 Prozent seines Offsetmaschinen-Umsatzes in diesem Bereich.
Zukunftsorientierte Technologie in Form von digitalen Lösungen garantiert
Heidel-bergs Smart Printshop, wodurch die Digitalisierung von Prozessen
konsequent fortgesetzt wird, um Automatisierungslücken zu schließen, digitale
Prozessintegration voran-zutreiben und das Potenzial von digitalen Daten und
künstlicher Intelligenz zu nutzen.
"Wir haben unsere Profitabilität klar in den Blick genommen - das ist unsere
strategische Marschroute und der Weg, den wir konsequent weitergehen werden. Wir
stellen uns damit so auf, dass wir von einer Markterholung deutlich
partizipieren können", so Finanzvorstand Marcus A. Wassenberg.
Digitale Angebote, Services und Schnittstellen ermöglichen es Heidelberg schon
heute, seine Kunden auch in der Covid-19-Pandemie umfassend zu unterstützen.
Dazu hat Heidelberg ein eigenes Programm aufgelegt: Unter dem Titel "#We4You"
bietet das Unternehmen seinen Kunden digitale Lösungen für die erfolgreiche
Fortführung ihres Geschäfts in der aktuellen Krise. Insbesondere
Verpackungsdrucker gelten in der Krise als systemrelevant und mussten in diesem
Zeitraum steigende Druckvolumina bewältigen. Hier hilft Heidelberg dabei, eine
reibungslose und zuverlässige Produktion sicherzustellen. Mit dem
PMI-Klima-Bericht informiert Heidelberg seine Kunden zudem über wichtige
Marktentwicklungen.
Vorläufige Geschäftsjahreszahlen 2019/20 bestätigt
Im Geschäftsjahr 2019/20 haben die wirtschaftlichen Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie die Zahlen und das Ergebnis stark beeinflusst. So lag der
Umsatz des Geschäftsjahres 2019/20 (1. April 2019 bis 31. März 2020) rund 6
Prozent unter dem Vorjahr bei rund 2,349 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,49 Mrd. EUR). Der
Einbruch im Schlussquartal betraf insbesondere die wichtigen Märkte USA und
China, in denen Heidelberg in den ersten neun Monaten des vergangenen
Geschäftsjahres starke Umsatzzuwächse verzeichnet hatte. Der Auftragseingang lag
nach neun Monaten insgesamt auf Vorjahresniveau und ist im letzten Quartal des
abgelaufenen Geschäftsjahres spürbar ein-gebrochen. Der Auftragseingang ging im
abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt zurück auf 2,362 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,559
Mrd. EUR).
Das EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis lag bei 102 Mio. EUR gegenüber 180
Mio. EUR im Vorjahr. Der Rückgang ist vor allem auf Volumen- sowie auf
Produktmix- und Einmaleffekte zurückzuführen. Die EBITDA-Marge erreichte 4,3 %
(Vorjahr: 7,2 %). Aufgrund der Restrukturierungsaufwendungen ist das
Nachsteuerergebnis mit -343 Mio. EUR (Vorjahr: 21 Mio. EUR) deutlich im
negativen Bereich. Das Restrukturierungsergebnis im Rahmen der Neuaufstellung
liegt erwartungsgemäß bei -275 Mio. EUR. Positiv entwickelte sich der Free
Cashflow, der vor allem aufgrund des Zuflusses von rund 324 Mio. EUR aus dem
Treuhandvermögen bei 225 Mio. EUR (Vorjahr: -93 Mio. EUR) lag.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Heidelberg seine Nettofinanzverschuldung durch
die Rückübertragung von rund 380 Mio. EUR aus dem Treuhandvermögen des
Heidelberg Pension-Trust e. V. in das Unternehmen zum Geschäftsjahresende
2019/20 auf 43 Mio. EUR deutlich gesenkt und steht heute so stabil da, wie seit
Jahren nicht mehr. Auch das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zum EBITDA
ohne Restrukturierungsergebnis (Leverage) lag mit 0,4 auf niedrigem Niveau.
Damit schafft das Unternehmen die Voraussetzungen, um aus eigener Kraft - auch
in der aktuellen historischen Krise der Weltwirtschaft - seine Position als
zuverlässiger Partner seiner Kun-den zu sichern.
Ausblick auf laufendes Geschäftsjahr im aktuell unsicheren Umfeld erschwert -
schnelle Erholung des Druckvolumens im chinesischen Markt
Für das Geschäftsjahr 2020/21 rechnet Heidelberg mit einem Umsatz deutlich
unter-halb des Niveaus des Vorjahres (2.349 Mio. EUR). Der erwartete
Umsatzrückgang aufgrund der Covid-19-Pandemie wird sich volumenbedingt mit
deutlichen Belastungen auch auf die EBITDA-Marge auswirken.
Ergebnisverbesserungen werden allerdings aus Einsparungen im Rahmen des
Maßnahmenpakets, bilanziellen Maßnahmen sowie temporären Entlastungen aus
Arbeitszeitflexibilisierung und Kurzarbeitsmaßnahmen erwartet. In Summe wird
trotz des Umsatzrückgangs eine EBITDA-Marge ohne Restrukturierungsergebnis
angestrebt, die mindestens auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Aufgrund der
Umsatzprognose rechnet Heidelberg im Geschäftsjahr 2020/21 mit einem gegenüber
Vorjahr signifikant verbesserten, jedoch nochmals deutlich negativen
Nachsteuerergebnis. Mittel- bis langfristig geht Heidelberg davon aus, dass das
umfassende Maßnahmenpaket zur Neuausrichtung dazu beiträgt, die zukünftige
Profitabilität des Unternehmens und die Finanzierungskraft für zukünftiges
Wachstum nachhaltig zu verbessern.
Präzise Prognosen zur weiteren Entwicklung der Märkte und der Branche sind in
dem von der Covid-19-Pandemie geprägten Umfeld aktuell noch nicht möglich. Es
lassen sich jedoch verschiedene positive Tendenzen erkennen. Auf Grundlage der
einzigartigen digitalen Vernetzung der installierten Maschinenbasis hat
Heidelberg einen sehr guten Überblick über die Auslastung von Druckereien und
damit einen zuverlässigen Indikator für die wirtschaftliche Aktivität eines
Landes. Diese Daten zeigen deutlich, dass das Geschäft in China, dem größten
Einzelmarkt von Heidelberg, wieder Fahrt aufnimmt und bereits das
Vorjahresniveau überschreitet. Auch weitere Märkte zeigen bereits erste
Erholungstendenzen beim Druckvolumen, die Grund für verhaltenen Optimismus für
die zweite Hälfte des Geschäftsjahres geben. Dennoch bleibt eine erhebliche
Unsicherheit durch das konjunkturelle Umfeld bestehen.
Wichtiger Hinweis:
Diese Presseerklärung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, welche auf
Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der Heidelberger Druckmaschinen
Aktiengesellschaft beruhen. Auch wenn die Unternehmensleitung der Ansicht ist,
dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftige
tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von diesen
Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich abweichen. Zu
diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der
ge-samtwirtschaftlichen Lage, der Wechselkurse und der Zinssätze sowie
Veränderungen innerhalb der grafischen Industrie gehören. Die Heidel-berger
Druckmaschinen Aktiengesellschaft übernimmt keine Gewährleistung und keine
Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten
tatsächlichen Ergebnisse mit den in dieser Presseerklärung geäußerten Annahmen
und Schätzungen übereinstimmen werden.
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OTS: Heidelberger Druckmaschinen AG
ISIN: DE0007314007
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