Wie schafft es ein ETF, seinen Vergleichsindex zu schlagen? Das erklärt die Portfoliomanagerin des Invesco Quantitative Strategies ESG Global Equity Multi-Factor ETF im ETF Magazin. Interview mit Manuela von Ditfurth, Senior Portfolio Managerin der Fondsgesellschaft Invesco in Frankfurt.
Welche Strategie verfolgt Ihr aktiver ETF?
Beim Invesco Quantitative Strategies ESG Global Equity Multi-Factor ETF investieren wir in große internationale Aktien. Der ETF arbeitet mit einer Multifaktor-Strategie Strategie, die wir bei Invesco bereits seit rund 20 Jahren erfolgreich anwenden. Die Strategie arbeitet mit drei zentralen Rendite-Faktoren: Bewertung, Momentum und Qualität. Anhand dieser drei Faktoren identifizieren wir Aktien mit besonders attraktiven Eigenschaften. Gleichzeitig greifen ETF strenge ESG-Kriterien.
Welche Renditeziele haben Sie sich bei diesem ETF gesetzt?
Die Wertentwicklung soll langfristig besser ausfallen als die des MSCI World. Über längere Zeiträume konnte die Strategie eine bessere Performance erzielen als der MSCI World, ohne dabei extreme Schwankungen oder übermäßige Risiken einzugehen. Das können wir nicht nur mit einer theoretischen Rückrechnung belegen, sondern mit echten Anlagedaten. Denn die Strategie des ETFs wird schon seit 2005 in anderen Fonds verwendet. Die gute Rendite des ETFs resultiert aus der Multifaktor-Strategie. Aktien werden gezielt nach bewährten fundamentalen Kriterien ausgewählt und gewichtet.
Wie stark weicht der ETF vom Vergleichsindex ab?
Der sogenannte Tracking Error des ETFs beträgt rund 3 Prozent. Das bedeutet, dass die Wertentwicklung des Fonds leicht von der des MSCI World abweichen kann. Die bewusste Abweichung ist notwendig, um gezielt Unternehmen mit besseren fundamentalen Kennzahlen und guten ESG-Ratings auszuwählen und so dann letztendlich zu einer besseren Wertentwicklung zu gelangen. Durch unsere systematische Faktorstrategie können wir Marktineffizienzen nutzen, die bei einer rein passiven Indexnachbildung unberücksichtigt bleiben würden.
Warum bietet Invesco die Strategie auch im Mantel eines aktiven ETFs an?
Aktive ETFs haben einige Vorteile. Sie ermöglichen eine bessere Anpassung an den Markt und an regulatorische Vorgaben als passive ETFs. Sie sind transparenter als klassische aktive Fonds, können jederzeit an der Börse gehandelt werden und haben viel geringere Kosten. Durch unseren systematischen Ansatz und die ETF-Struktur können wir mit niedrigen Managementgebühren arbeiten.
Plant Invesco weitere aktive ETFs?
Wir arbeiten an der Entwicklung weiterer aktiver ETFs. Schon in wenigen Wochen werden wir einen neuen aktiven ETF bringen. Er verfolgt eine leicht veränderte Strategie und wird sich etwas stärker an den MSCI World anlehnen. Der neue ETF wird auch eine breitere Diversifikation bieten, um die Charakteristika des Index zu erhalten und gleichzeitig eine Outperformance zu erzielen.
April 2025, © ETF Magazin
Der Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe des ETF Magazins, dem Fachjournal für Profis und informierte Anleger*innen.
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