FRANKFURT (dpa-AFX) - Gewinnmitnahmen haben am Dienstag die Aktienkurse deutscher Rüstungsunternehmen im etwas schwächeren bis kaum veränderten Gesamtmarkt absacken lassen. Vor allem Rheinmetall DE0007030009 stachen zeitweilig mit einem Minus im zweistelligen Prozentbereich heraus, womit die Kurs-Rally zunächst unterbrochen wurde.
Zeitweise rutschen die Rheinmetall-Titel auch wieder unter die runde Marke von 500 Euro, nachdem mit 571,80 Euro im frühen Handel nochmals ein Rekordhoch erreicht wurde und ihnen damit nicht mehr viel bis zur Marke von 574 Euro gefehlt hatte, die eine Kursverdoppelung im Jahr 2024 bedeuten würde. Bei hohen Umsätzen kletterten die Rheinmetall-Anteilsscheine anschließend wieder über die runde Marke zurück mit Einbußen von zuletzt noch 8,2 Prozent auf rund 515 Euro. Einige Marktteilnehmer witterten in dem Rücksetzer offenbar eine Einstiegschance.
Analyst Victor Allard von Goldman Sachs bleibt für Rheinmetall ohnehin optimistisch und liegt mit seinen Schätzungen über den Marktprognosen. Der Experte erwartet ein Rekordjahr für die Aufträge der Düsseldorfer und schraubte in einer Studie zum Superzyklus europäischer Rüstung sein Kursziel für den Dax DE0008469008-Wert von 381 auf 606 Euro hinauf.
Angesichts der Aufstockung staatlicher Verteidigungsbudgets würden europäische Rüstungs-Aktien derzeit aber historisch hoch bewertet gehandelt, schrieb er und sieht mit Blick auf 2025 letztlich mehr Abwärts- als Aufwärtspotenzial.
Die Bewertung des Börsenneulings Renk DE000RENK730 etwa hält Allard mittlerweile für etwas überbeansprucht. Die Papiere, die schon am vergangenen Freitag mit einem Abschlag von über zwölf Prozent ihrer Rekordrally Tribut gezollt hatten, ließen am Dienstag nach zwischenzeitlicher Erholung zum Wochenauftakt erneut Federn. Zuletzt verloren sie 6,7 Prozent. Auch die Aktien von Hensoldt DE000HAG0005 kommen derzeit an ihre Bestmarke nicht mehr heran und präsentierten sich am Dienstag mit minus 4,6 Prozent sehr schwach./ajx/bek/nas
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