SCHUFA Corona-Update #1: Verschuldung der Menschen in Deutschland
trotz Corona aktuell unverändert
Wiesbaden (ots) - Aktuell keine Anzeichen für signifikante Zunahme von
Zahlungsstörungen // Anzahl neu abgeschlossener Kreditverträge nach deutlicher
Delle wieder auf Höhe des Vorjahresdurchschnitts // Eine seriöse Prognose zur
weiteren Entwicklung derzeit kaum möglich // Besonnenheit und effektives
Risikomanagement daher wichtiger, als eine Stimmungs- und Vertrauenskrise
herbeizureden.
Trotz Corona ist derzeit kein Anstieg der Verschuldung der Menschen in
Deutschland festzustellen. Dies belegen aktuelle Auswertungen des Datenbestandes
der SCHUFA. Danach zeigt sich die Entwicklung der Anzahl der Personen, zu denen
erstmalig eine Zahlungsstörung gemeldet worden ist, auch nach dem Ende der von
der Bundesregierung erlassenen Regelungen zum Zahlungsaufschub im Vergleich zum
Jahr 2019 stabil.
"Es gibt derzeit keine Anzeichen, die auf eine signifikante Zunahme von
Zahlungsstörungen oder flächendeckende Probleme bei der Kreditrückzahlung
hinweisen. Die Menschen haben auf die Situation reagiert und ihr
Ausgabenverhalten angepasst. Inwieweit es nun in der Breite zu einem Anstieg der
individuellen Vereinbarungen zwischen Schuldnern und Gläubigern kommt, bleibt
abzuwarten. Eine seriöse Prognose darüber ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum
möglich", betont Tanja Birkholz, Vorstandsvorsitzende der SCHUFA Holding AG.
Der Blick auf die Anzahl neu abgeschlossener Kreditverträge gibt ebenfalls
aktuell keinen Anlass zu der Annahme einer höheren Verschuldung privater
Verbraucher bzw. eines höheren Kapitalbedarfs, der über Kredite gedeckt wird.
Nach dem zunächst deutlichen Einbruch um bis zu 40 Prozent in den Monaten April
und Mai 2020 (im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2019) hat sich die Anzahl der
an die SCHUFA gemeldeten neu abgeschlossenen Konsumentenkredite lediglich wieder
auf dem Niveau des Jahresdurchschnitts 2019 eingependelt. Ein Anstieg, der auf
eine zunehmende Verschuldung hinweist, ist derzeit nicht zu erkennen.
"Wir sehen durch die Corona-Pandemie branchenspezifische Sonderbelastungen sowie
eine Beschleunigung des Strukturwandels in der Wirtschaft. Es gilt, den
Transformationsprozess durch vorausschauendes Risikomanagement in Handel,
Industrie und Kreditwirtschaft und effektive flankierende staatliche
Unterstützungsmaßnahmen zu meistern. Dies ist anspruchsvoll genug. Bei aller
Konzentration auf das gegenwärtige Krisenmanagement müssen wir daher aufpassen,
dass wir uns nicht zusätzlich noch in eine Stimmungs- und Vertrauenskrise
hineinreden", sagt Tanja Birkholz.
Wie die Krise auf die private Situation durchschlägt, wird vor allem davon
abhängen, wie sich mit Beginn des dritten Quartals die Insolvenzen entwickeln
und was passiert, wenn Kurzarbeiterregelungen auslaufen oder Unternehmen im
größeren Umfang beginnen, Arbeitsplätze abzubauen.
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