APA ots news: FMA und OeNB haben ihre gemeinsamen Schwerpunkte in der Bankenaufsicht für das Jahr 2023 festgelegt
Wien (APA-ots) - Die Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA und die
Oesterreichische Nationalbank (OeNB) haben sich auch für das Jahr
2023 Schwerpunkte in den wesentlichen Bereichen der Bankenaufsicht
gegeben.
Resilienz des Bankensektors und Sicherung der Finanzmarkstabilität
Die Kapitalisierung der österreichischen Kreditinstitute soll im
internationalen Vergleich weiter verbessert werden. Bei Bedarf sollen
mikro- bzw. makroprudenzielle Maßnahmen gesetzt werden. Die
Auswirkungen von Inflation, Zinsentwicklung und geopolitischen
Spannungen auf Kapital, Profitabilität und Asset-Qualität werden
regelmäßig analysiert. Die Resilienz des Bankensektors wird durch
Stresstests jährlich evaluiert.
Kreditvergabestandards
Die Kreditvergabe der österreichischen Banken soll auf Basis von
soliden, umsichtigen Standards erfolgen. Die Umsetzung und Einhaltung
der novellierten FMA-Mindeststandards wird im Rahmen des
aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (SREP) sowie
durch strukturierte Dialoge mit Banken beobachtet und evaluiert. Auch
die Einhaltung der Verordnung für nachhaltige Vergabestandards bei
der Finanzierung von Wohnimmobilien
(Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung, KIM-V)
soll überprüft werden.
Klima- und Umweltrisiken
Klima- und Umweltrisiken sollen von Banken deutlich stärker in
Risikomanagement, Strategie und Governance abgebildet werden. Der
erstmals 2021 von der OeNB durchgeführte nationale Klimastresstest
soll zu Zwecken der laufenden Analyse finanzieller Auswirkungen von
Nachhaltigkeitsrisiken weiterentwickelt werden.
Digitalisierung und ICT-Risiken (Information, Communication &
Technology)
Die ICT- und Sicherheitsrisiken bei Banken sollen durch die Anwendung
entsprechender aufsichtlicher Methoden analysiert und angemessen
behandelt werden. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf die
Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle und die Cyber-Sicherheit
gelegt.
Regulatorik
Die aufsichtlichen Methoden, Werkzeuge und Prozesse werden an neue
Regelungen und Erkenntnisse angepasst und entsprechend angewendet.
Ziel ist es, vor dem Hintergrund des österreichischen Finanzmarktes
einen aktiven Beitrag zur europäischen Legistik zu leisten.
Governance
Die Governance-Struktur in beaufsichtigten Unternehmen - insbesondere
jenen, die aus Risikogesichtspunkten herausstechen - soll durch
qualitativ verbesserte Fit-&-Proper-Beurteilungen und
maßgeschneiderte Governance-Deep-Dives gestärkt werden.
Inhaltlich sind die dargestellten Ziele in Verbindung mit den
Aufsichtsschwerpunkten des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single
Supervisory Mechanism, SSM) für 2023 zu sehen und sind in Einklang
mit den Zielen und dem Work Programme der Europäischen
Bankenaufsichtsbehörde (European Banking Authority, EBA).
Die Festlegung und Kommunikation gemeinsamer Aufsichtsschwerpunkte
von OeNB und FMA in der Bankenaufsicht erfolgt jährlich für das
darauffolgende Jahr.
Rückfragehinweise:
FMA
Klaus Grubelnik
Tel.: +43-1-24959-6006
klaus.grubelnik@fma.gv.at
www.fma.gv.at
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
(+43-1) 404 20-6900
christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
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OTS0024 2022-12-30/10:00