WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit Kursverlusten beendet. Zwar versuchte der Leitindex ATX AT0000999982 knapp nach Sitzungsbeginn einen Ausbruch ins Plus, die Aufwärtsbewegung scheiterte aber rasch und am Ende stand ein Minus von 0,60 Prozent auf 3147,42 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,62 Prozent auf 1584,59 Zähler nach.
Weiterhin standen Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks sowie die angespannte geopolitische Situation im Blickpunkt der Marktteilnehmer. Inflationsdaten aus Frankreich und Spanien stiegen jeweils stärker als erwartet, in den USA trübte sich die Stimmung der US-Verbraucher im Oktober überraschend stark ein. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel von 68,1 Punkten im Vormonat auf 63,0 Punkte, Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Rückgang auf 67,0 Punkte gerechnet.
In Wien waren es vor allem größere Verluste bei den schwer gewichteten Bankaktien, welche die österreichischen Aktienbarometer nach unten zogen. Bawag AT0000BAWAG2 rutschten um 2 Prozent ab, Raiffeisen Bank International AT0000606306 verloren 1,9 Prozent und Erste Group AT0000652011 1,7 Prozent. Auch einige Industriewerte standen auf den Verkaufslisten. Lenzing mussten ein Minus von 2,2 Prozent hinnehmen, Voestalpine AT0000937503 fielen um 2,1 Prozent.
Im Plus gingen hingegen Ölwerte ins Wochenende, auch Versorgeraktien wurden nachgefragt. OMV AT0000743059 verbuchten einen kleinen Aufschlag von 0,1 Prozent, bei Schoeller-Bleckmann AT0000946652 ging es um 0,8 Prozent nach oben. Verbund kletterten starke 2,8 Prozent, EVN AT0000741053 gewannen 0,2 Prozent.
Zumtobel AT0000837307 baut aus wirtschaftlichen Gründen etwa 170 Stellen ab, wurde heute bekannt. Am Stammsitz in Dornbirn sollen über ein Jahr hinweg 70 Mitarbeiter ihre Stelle verlieren, erste Kündigungen werden im November erfolgen. Bei der Komponententochter Tridonic werden von einer am Freitag angekündigten Neuausrichtung rund 100 Mitarbeiter im Produktionsbereich betroffen sein. Die Aktien des Leuchtenherstellers reagierten mit einem Kursverlust von 1,2 Prozent.
Frequentis könnte von Österreichs geplanter Teilnahme am europäischen Luftverteidigungssystem Sky Shield profitieren, sagte Unternehmenschef Norbert Haslacher. Man warte vorerst Ausschreibungen ab. Frequentis erwartet in diesem Jahr einen Rekord, es soll erstmals die Schallmauer an Auftragseingängen von mehr als 500 Millionen Euro durchbrochen werden. Die Aktien der auf Flugsicherheitslösungen spezialisierten Firma gewannen 1,1 Prozent.
Eine Analystenstimme kam zu Andritz AT0000730007. Die Deutsche Bank DE0005140008 hat ihre Kaufempfehlung "Buy" und ihr Kursziel von 77 Euro für die Aktien des Anlagenbauers im Vorfeld der Zahlenvorlage Anfang November bestätigt. Die Papiere der Andritz gaben 1,4 Prozent auf 45,44 Euro nach./kat/ste/APA/men
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