FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist es auch am Donnerstag abwärts gegangen. Zur Ernüchterung über die Handelsvereinbarung zwischen China und den USA gesellt sich die Sorge vor einem möglichen Angriff Israels auf den Iran. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die mit Israel verbündeten USA ihr Botschaftspersonal im Irak. Befürchtet wird, dass die Führung der Islamischen Republik im Fall eines israelischen Angriffs auf den Erzfeind Vergeltungsschläge gegen US-Stützpunkte in der Region anordnen könnte.
Diese Gemengelage könnte dem Dax DE0008469008 den fünften Verlusttag in Folge einbrocken. Der Leitindex fiel am Nachmittag um knapp ein Prozent auf 23.738 Punkte und auf den tiefsten Stand im Monat Juni. Vor einer Woche hatte der Dax bei gut 24.479 Zählern ein Rekordhoch erreicht.
Auch der starke Euro dürfte zunehmend auf die Stimmung im deutschen Aktienhandel drücken. Die Gemeinschaftswährung kletterte über 1,16 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Oktober 2021. Damit verschlechtern sich die Chancen deutscher Exportunternehmen, die im Dax zahlreich vertreten sind.
Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen verlor am Donnerstag 1,2 Prozent auf 30.256 Zähler. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 zeigte sich schwächer.
Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran belasteten Aktien aus der Luftfahrt- und Reisebranche. Tui DE000TUAG505 büßten 8,5 Prozent ein und Lufthansa DE0008232125 3,4 Prozent.
Papiere der Allianz DE0008404005 verloren 1,4 Prozent. Die Investmentbank Barclays hat zum Untergewichten der Aktien des Dax-Schwergewichts im Portfolio geraten.
SAP DE0007164600-Aktien gaben um 0,7 Prozent nach. Sie profitierten somit nicht von guten Nachrichten des Wettbewerbers Oracle US68389X1054. Dieser hatte sich am Vorabend optimistisch zu Investitionen in Cloud-Infrastruktur geäußert. Der Oracle-Kurs legte in den USA vorbörslich um rund 9 Prozent zu./bek/jha/
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
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