Wien (APA-ots) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO stagnierte
die reale österreichische Wirtschaftsleistung im II. Quartal 2024.
Wertschöpfungseinbußen gab es abermals in der Industrie und
Bauwirtschaft, während einige Dienstleistungsbereiche gegenüber dem
Vorquartal expandierten. Auf der Nachfrageseite dämpfte die
rückläufige Entwicklung im Konsum der privaten Haushalte die
Gesamtwirtschaft.
Gemäß ersten Berechnungen lag das BIP im II. Quartal 2024 real
gleichauf mit dem Niveau des Vorquartals (-0,0%, I. Quartal +0,2%,
Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe). Das ist das achte Quartal in Folge
mit schwacher gesamtwirtschaftlicher Dynamik bzw. einem Rückgang. Im
Jahresvergleich bedeutet die aktuelle Entwicklung ebenfalls eine
Stagnation gegenüber dem II. Quartal 2023.
Auch im II. Quartal 2024 belasteten Einbußen in der Industrie und
der Bauwirtschaft das BIP. In der Industrie (ÖNACE 2008, Abschnitte B
bis E) ging die Wertschöpfung im II. Quartal um 0,6% zurück (I.
Quartal -1,5%). In der Bauwirtschaft sank sie um 0,8% (I. Quartal
-0,0%).
Abbildung 1: Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes - auf
der [WIFO-Website]
(https://www.wifo.ac.at/wp-content/uploads/upload-6878/p_2024_07_30.p
df)
Bei den Dienstleistungsbereichen verlief das Bild heterogen.
Während die Wertschöpfung in den sonstigen wirtschaftlichen
Dienstleistungen (ÖNACE 2008, Abschnitte M und N) zurückging (-0,9%),
stagnierte der Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie
(ÖNACE 2008, Abschnitte G bis I) nahezu (-0,2%). Positive Impulse
kamen hingegen von den Bereichen Information und Kommunikation,
Finanz- und Versicherungsleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen
(ÖNACE 2008, Abschnitte J bis L +0,6%) sowie den sonstigen
Dienstleistungen (+2,7%).
Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte (einschließlich
privater Organisationen ohne Erwerbszweck) verlief abermals verhalten
(-0,5% gegenüber dem Vorquartal), der öffentliche Konsum wurde
hingegen aktuell um 1,4% ausgeweitet.
Sowohl die Exporte als auch die Importe gingen im II. Quartal
zurück. Insgesamt sanken die Exporte um 2,7%. Mit einem Rückgang der
Importe von 3,2% trug der Außenbeitrag positiv zur wirtschaftlichen
Entwicklung bei.
Die Investitionsnachfrage verlief gedämpft, die
Bruttoanlageinvestitionen stagnierten im II. Quartal im
Vorquartalsvergleich (+0,1%, I. Quartal -2,1%).
Übersicht 1: Ergebnisse der Schnellschätzung der vierteljährlichen
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung - auf der [WIFO-Website]
(https://www.wifo.ac.at/wp-content/uploads/upload-6878/p_2024_07_30.p
df)
Wichtige Information:
Die WIFO-Schnellschätzung ist eine erste Schätzung für das
vergangene Quartal. Sie baut auf die Quartalsrechnung von Statistik
Austria auf und umfasst das BIP sowie Komponenten in der Form von
saison- und arbeitstagsbereinigten Veränderungsraten gegenüber dem
Vorquartal (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe).
Am 4. September 2024 werden von Statistik Austria die
Quartalsdaten für das BIP und Hauptaggregate für das II. Quartal 2024
auf Basis vollständigerer Daten veröffentlicht.
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte am Dienstag, dem 30. Juli 2024, zwischen 9:30 und 11:00 Uhr, an Mag. Sandra Bilek-Steindl, Tel. (1) 798 26 01 - 244, sandra.bilek-steindl@wifo.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
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OTS0016 2024-07-30/09:00