PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - In der Hoffnung auf etwas Entspannung in den internationalen Zollkonflikten sind die Investoren zum Wochenbeginn wieder mehr ins Risiko gegangen. Der EuroStoxx 50 EU0009658145 stieg am Montagmittag um zwei Prozent auf 4.885 Punkte. Die Erholung setzte sich somit fort, nachdem der Leitindex für die Eurozone vor einer Woche mit 4.540 Zählern auf den tiefsten Stand seit August vergangenen Jahres eingebrochen war. Um 7,6 Prozent hat sich der Index mittlerweile von diesem Tief erholt.
Die US-Regierung nahm bestimmte Elektronikprodukte von bereits angekündigten Sonderzöllen - auch gegen China - vorerst aus. Allerdings kündigte US-Handelsminister Howard Lutnick an, dass die gerade erst ausgenommenen Produktgruppen bald erneut mit Zusatzzöllen belegt werden sollen.
Mit Ausnahmen bei den Strafzöllen der USA und beruhigenden Kommentaren der US-Notenbank Fed dürfte sich die Stimmung an den Märkten stabilisieren, schrieb Anleihenexperte Rainer Guntermann von der Commerzbank. Er verwies auf Aussagen der Notenbankerin Susan Collins, der zufolge die Fed auf eine Stabilisierung der Finanzmärkte im Notfall vorbereitet ist.
Auch außerhalb des Euroraums erholten sich am Montag die Aktienkurse: Der Schweizer SMI CH0009980894 stieg um knapp zwei Prozent auf 11.447 Punkte. Mit dem britischen FTSE 100 GB0001383545 ging es um gut zwei Prozent auf 8.130 Punkte aufwärts.
Wie so oft in Erholungsphasen waren konjunkturzyklische Sektoren wie Öl und Gas EU0009658780, Rohstoffe EU0009658624, Banken EU0009658806 und Technologie EU0009658921 gesucht. Letztere profitierten davon, dass bestimmte elektronische Produkte wie Smartphones oder Laptops von US-Zöllen zunächst ausgenommen sein solle. Papiere der Chip-Hersteller STMicro NL0000226223 und BE Semiconductor NL0012866412 legten kräftig zu, ebenso die des Branchenausrüsters ASML NL0010273215.
Größter Kursgewinner im EuroStoxx 50 waren BNP Paribas FR0000131104 mit plus 3,7 Prozent. Die französische Großbank im Zuge der Übernahme des Vermögensverwalters Axa Investment Managers eine höhere Belastung mit Blick auf die harte Kernkapitalquote hinnehmen. Allerdings hatten Analysten mit einer noch höheren Belastung durch die Regelung der Bankenaufseher der EZB gerechnet. Experten der Bank RBC vermuten zudem, dass sich die Übernahme für BNP Paribas längerfristig als wertschöpfend erweist./bek/mis
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