FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax DE0008469008 hat sich am Mittwoch nach zwei Verlusttagen mit einer Erholung schwer getan. Negativ aufgenommene Daten vom US-Arbeitsmarkt kosteten den deutschen Leitindex seine Tagesgewinne - zuletzt trat er mit 23.676,29 Punkten auf der Stelle. Damit rutschte er zudem wieder unter die für den kurzfristigen Trend wichtige 21-Tage-Linie.
Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Konzerne verlor 0,30 Prozent auf 30.157,01 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es noch um 0,3 Prozent nach oben.
Der Dax habe zunehmend Mühe, den Abstand zur Marke von 24.000 Punkten nicht zu groß werden zu lassen, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets bereits am Morgen. Die zwischenzeitliche Euphorie nach der Waffenruhe in Nahost sei den Sorgen wegen des weiter schwelenden Handelskriegs zwischen den USA und der EU gewichen. Am 9. Juli läuft eine von Donald Trump gesetzte Frist für eine Einigung ab. Der US-Präsident hatte zuletzt betont, diese Frist könne verlängert, aber auch verkürzt werden.
Von den Übersee-Börsen kam zur Wochenmitte kein Rückenwind für den Dax. Am Dienstag hatte in den USA nur der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 Gewinne verzeichnet. Aktuell zeichnet sich in New York eine durchwachsene Eröffnung ab.
Die US-Privatwirtschaft hat laut Daten des Dienstleisters ADP im Juni entgegen dem erwarteten Aufbau Stellen abgebaut. Die Beschäftigungslage spielt eine wichtige Rolle für die US-Geldpolitik. Bereits am Donnerstag wird der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung veröffentlicht, da am Freitag wegen eines Feiertags nur ein verkürzter Aktienhandel stattfindet.
Die Aktien der deutschen Autobauer legten nach US-Absatzzahlen für das zweite Quartal unterschiedlich deutlich zu. Für Dax-Spitzenreiter BMW DE0005190003 ging es um 4,3 Prozent hoch und für Mercedes-Benz DE0007100000 um 2,7 Prozent. Bei Volkswagen DE0007664039 und der Sportwagentochter Porsche AG DE000PAG9113 reichte es für Aufschläge von 2 und 2,7 Prozent.
Der Schweizer Großbank UBS zufolge wirken sich die US-Zölle offenbar weniger schlimm aus als befürchtet. Für BMW seien die Jahresziele selbst ohne eine Zolleinigung erreichbar. Bei Porsche AG ist Analyst Patrick Hummel indes vorsichtiger. Er befürchtet, das Unternehmen könnte mit der Vorlage seiner Quartalszahlen eine Gewinnwarnung ausgeben.
SMA Solar DE000A0DJ6J9 war mit Kursgewinnen von 10 Prozent klarer Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386. Börsianer verwiesen auf positive Signale aus den USA. Denn die Kürzung für Förderungen im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) fielen nach einem Beschluss des US-Senats milder aus als zunächst befürchtet, hieß es. Nordex DE000A0D6554 gewannen 2,1 Prozent.
Bei Suss Microtec DE000A1K0235 drückte hingegen eine Abstufung der Investmentbank Oddo BHF auf die Stimmung: Die zuletzt gut gelaufenen Titel des Halbleiterzulieferers büßten nach dem schwachen Vortag weitere 5,4 Prozent ein. Oddo BHF rät, von Zulieferern in Chiphersteller umzuschichten. Bei Suss erscheine das Chancen-Risiken-Profil nach einem 70-prozentigen Kursanstieg inzwischen aber ungünstig. Daher stuften die Experten die Titel von "Outperform" auf "Neutral" ab./gl/jha/
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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