TURKU (dpa-AFX) - Regierungschefs aus Nordeuropa haben vor den Gefahren gewarnt, die von Russland ausgehen. "Die furchtbaren Angriffe vom Wochenende beweisen, was wir leider schon wissen: Dass Russland nicht an einem Frieden interessiert ist", sagte Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen nach einem Treffen mit ihren Amtskollegen in Finnland. Tagsüber spreche Präsident Wladimir Putin über Verhandlungen, nachts bombardiere er dann die Ukraine. Die Ukraine müsse noch mehr Unterstützung bekommen.
Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo sagte, Russland stelle eine "langfristige Gefahr für uns und für ganz Europa" dar. Nicht nur militärisch, sondern etwa auch durch Cyberattacken und Vorfälle in der Ostsee, wo mehrfach Unterseekabel beschädigt worden waren.
Warum der Kanzler nach Finnland reist
Die Regierungschefs von Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island treffen sich im Südwesten Finnlands. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wird erwartet. Normalerweise würde Finnland nicht ganz oben auf der Reiseliste eines neuen Kanzlers stehen. Der nordische Gipfel bietet ihm aber eine Gelegenheit, die Regierungschefs von gleich fünf Nato-Partnern gleichzeitig kennenzulernen.
An dem Treffen nahm auch der grönländische Regierungschef Jens-Frederik Nielsen teil. US-Präsident Donald Trump hatte immer wieder Interesse daran geäußert, die Kontrolle über das zu Dänemark gehörende Grönland übernehmen zu wollen. Nielsen wies diese Besitzansprüche klar zurück. Er bedankte sich bei seinen Kollegen für die Unterstützung./kil/DP/jha