Studie: 57 Prozent der deutschen Unternehmen versprechen sich Vorteile
vom Digitalen Euro / Banken können bei der Entwicklung von Use Cases
helfen
Frankfurt (ots) - Die deutsche Wirtschaft beschäftigt sich bereits intensiv mit
den Einsatzmöglichkeiten und Chancen eines Digitalen Euro. Denn die Mehrheit der
Unternehmen ist überzeugt, von der digitalen Währung profitieren zu können,
braucht dafür aber die Unterstützung der Banken. Auch politische Gründe sprechen
aus Sicht der Wirtschaft für die Einführung der Währungsinnovation: So sind 87
Prozent davon überzeugt, dass ein Digitaler Euro dazu beiträgt, europäische
Werte zu sichern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Unternehmensbefragung der auf
Finanzdienstleister spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro.
"Der Digitale Euro birgt ein enormes wirtschaftliches und politisches Potenzial.
Um dieses auszuschöpfen, müssen alle Akteure frühzeitig in die Planungen
einbezogen werden", sagt Eric Neumann von der Cofinpro AG. Die aktuellen
Studienergebnisse belegen ein großes Interesse der Wirtschaft, auch wenn die
technische Ausgestaltung der Projekte noch offen ist: "Zwei Drittel der
Dienstleister, und mehr als die Hälfte der Industrieunternehmen beschäftigen
sich bereits mit den Einsatzmöglichkeiten des Digitalen Euro, es werden sogar
schon konkrete Anwendungsfälle definiert. Jetzt müssen Politik und
Finanzwirtschaft nachziehen, um die Use Cases mit Leben zu füllen. Denn die
bisher von der EZB definierten Use Cases des Digitalen Euro gehen noch nicht
über die Anwendungsfälle existierender Bezahlverfahren hinaus."
Ein zentrales Ergebnis der Studie: Mit der neuen digitalen Zentralbankwährung
verbindet sich die Hoffnung, im Zahlungsverkehr eine Alternative zu den
dominierenden US-amerikanischen Karten- und Zahlungsanbietern aufzubauen. "Mehr
als 80 Prozent der Unternehmen halten es für wichtig, die Abhängigkeit von
Zahlungsdienstleistern außerhalb der EU zu verringern. Und fast neun von zehn
stimmen der Aussage zu, mit dem Digitalen Euro ein Gegengewicht zu anderen
staatlichen oder privaten digitalen Währungen zu schaffen, die europäische Werte
untergraben könnten. Diese Kombination aus wirtschaftlichen und politischen
Erwägungen unterstreicht die Bedeutung des Projekts", so Branchenexperte
Neumann. Weltweit arbeiten einer aktuellen Umfrage der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich zufolge 90 Prozent der Notenbanken an Projekten zur Einführung
von digitalem Zentralbankgeld. Bis 2030 könnten so 24 staatliche
Digitalwährungen existieren.
Die Anwendungsmöglichkeiten bestimmen den Erfolg
Am 18.Oktober 2023 will die EZB erste Details zur Ausgestaltung des Digitalen
Euro bekannt geben, dann könnte auch eine Obergrenze für die Wallet genannt
werden. Die Mehrheit der Studienteilnehmer spricht sich für einen großzügigen
Rahmen aus: Bei einem maximalen Volumen von 3.000 Euro ist der Einsatz nur für
37 Prozent der Unternehmen wirklich interessant. Steigt der Betrag auf 5.000
Euro, wollen bereits zwei von drei Unternehmen Nutzungsmöglichkeiten anbieten.
"Die EZB ist gut beraten, die Bedürfnisse der Unternehmen zu berücksichtigen,
denn sie werden der treibende Faktor für eine breite Nutzung der digitalen
Zentralbankwährung sein", sagt der Cofinpro-Experte.
Die Einsatzmöglichkeiten des Digitalen Euro werden wesentlich durch seine
technischen Eigenschaften bestimmt. Diesbezüglich äußern die Studienteilnehmer
zahlreiche Erwartungen: 88 Prozent wünschen sich die Möglichkeit von
Echtzeitzahlungen und 82 Prozent den Umtausch in andere digitale Währungen oder
Buchgeld. Letztlich versprechen sich die Unternehmen betriebswirtschaftliche
Effekte und Kundennutzen. Dabei fällt auf: Je konkreter die möglichen
Anwendungsfälle sind, desto stärker werden die Vorteile erkannt.
Cofinpro-Experte Eric Neumann: "Die Finanzindustrie sollte sich daher bereits
jetzt mit den Unternehmen zusammensetzen, um Anwendungsmöglichkeiten und neue
Geschäftsmodelle zu erarbeiten - auch um gegebenenfalls noch Einfluss auf die
Planungen der EZB nehmen zu können."
Über die Studie
Die von Cofinpro herausgegebene Studie Digitaler Euro wurde im Juli 2023
durchgeführt. Rund 225 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-,
Handels- und Dienstleistungsunternehmen haben im Rahmen einer Online-Befragung
teilgenommen. Die Studie steht hier zum Download bereit.
(https://cofinpro.de/download/unternehmensumfrage-zum-digitalen-euro)
Über Cofinpro ( http://www.cofinpro.de/ )
Cofinpro unterstützt Deutschlands führende Banken und Fondsgesellschaften in der
Management-, Fach- und Technologieberatung. Zu den Kunden zählen große
Geschäfts-, Landes- und Förderbanken sowie die genossenschaftliche Finanzgruppe.
Gegründet 2007 als mitarbeitergetragene Aktiengesellschaft beschäftigt die
Unternehmensberatung inzwischen rund 250 Bank- und Technologieexperten. Das Haus
hat 2023 zum 13. Mal in Folge vom Great Place to Work® Institut die Auszeichnung
als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands erhalten.
Pressekontakt:
corpNEWSmedia
Claudia Thöring
Redaktion
Tel.: +49 (0) 40 207 6969 82
E-Mail: mailto:claudia.thoering@corpnewsmedia.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/104351/5611666
OTS: Cofinpro AG