Bekommt Mexiko seine erste Präsidentin? / Präsidentschafts- und
Parlamentswahlen in Mexiko
Berlin, Mexiko-Stadt (ots) - Am 02. Juni 2024 erlebt Mexiko die größten Wahlen
seiner Geschichte. Insgesamt werden neben dem Präsidenten auf nationaler und
regionaler Ebene über 20.000 Posten neu vergeben. Der Staatspräsident wird in
einem Wahlgang gewählt, tritt das Amt am 01. Oktober 2024 an und regiert für
sechs Jahre, begrenzt auf eine Amtszeit. Zur Wahl stehen Claudia Sheinbaum der
aktuell regierenden Partei Morena (Movimiento Regeneración Nacional), Xóchitl
Gálvez der konservativen PAN (Partido Acción Nacional) und Jorge Álvarez Máynez
(Movimiento Ciudadano).
"Claudia Sheinbaum dürfte die Wahl mit deutlichem Vorsprung für sich
entscheiden, da sie die Unterstützung des amtierenden linkspopulistischen
Präsidenten Andrés Manuel López Obrador hat", sagt Edwin Schuh von Germany Trade
& Invest (GTAI) in Mexiko-Stadt. Aktuellen Umfragen zufolge wollen 54 Prozent
der Wähler für Sheinbaum stimmen, während die ehemalige Senatorin Gálvez auf 34
Prozent kommt. Mit acht Prozent der beabsichtigten Stimmen ist der dritte
Kandidat Jorge Álvarez Máynez wohl chancenlos.
Die BIP-Prognosen für Mexiko bewegen sich derzeit im Bereich von 2,3 Prozent für
das laufende Jahr sowie für 2025. "Ein stabiles Wachstum dank Nearshoring und
einer kräftigen Nachfrage aus den USA. Der Handelsstreit zwischen China und den
USA, attraktive Produktionsbedingungen und das USMCA-Handelsabkommen treiben
viele Unternehmen nach Mexiko", so Schuh. Nachdem die ausländischen
Direktinvestitionen (FDI) 2022 und 2023 mit jeweils rund 36 Milliarden US-Dollar
bereits auf Rekordniveau lagen, zogen sie im 1. Quartal 2024 nochmal um 9,1
Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 20,3 Milliarden US-Dollar an.
Beobachter erwarten von der potenziellen Wahlsiegerin Sheinbaum eine weniger
populistische, dafür stärker technokratische Ausrichtung. "Wichtig in den
kommenden Jahren sind eine bessere Sicherheitslage und der Ausbau der
erneuerbaren Energien, der unter López Obrador quasi zum Stillstand gekommen
ist. Deutsche Unternehmen erhoffen sich von der zukünftigen Regierung einen
leichteren Zugang zu Strom aus erneuerbaren Quellen", so Schuh weiter. Der
bisherige Präsident hatte dem staatlichen Stromkonzern CFE Marktanteile
zugeschachert, obwohl das Unternehmen vor allem auf fossile Brennstoffe setzt.
Entscheidend sei, wie konsequent sich Sheinbaum nach ihrer Wahl von López
Obrador lösen und eine eigene politische Linie einschlagen werde.
Der Erfolgsfaktor Nearshoring ist auch an den Handelszahlen abzulesen: So
erreichten die Ausfuhren Mexikos 2023 mit 593,0 Milliarden US-Dollar ein neues
Allzeithoch (+2,6 Prozent gegenüber 2022). Rund 86,4 Prozent davon waren für die
USA bestimmt, wo Mexiko zum wichtigsten Handelspartner aufgestiegen ist. Die
beiden Staaten kamen auf einen bilateralen Handelsaustausch in Höhe von 799
Milliarden US-Dollar, auch das ist ein neuer Rekord. Weltweit gibt es keine zwei
Länder mit einem höheren Handelsvolumen.
Deutschland rutschte in der Liste der wichtigsten Lieferländer Mexikos 2023
einen Platz nach oben und stand hinter den USA und China auf Rang drei. Die
Importe aus Deutschland sprangen um 15,1 Prozent gegenüber 2022 an und
erreichten 21,2 Milliarden US-Dollar. Das Inkrafttreten des modernisierten
EU-Mexiko-Handelsabkommens steht indes noch aus.
Weitere Informationen zur Wirtschaft des Landes erhalten Sie auf unserer
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