Wirtschaftliche Entwicklung im Dachdeckerhandwerk / Lieferengpässe
größtenteils überwunden / Gesamtumsatz von rund 13 Mrd. Euro erzielt
Köln (ots) - Obwohl die Baubranche insgesamt mit dem Einbruch des
Wohnungsneubaus zu kämpfen hat und davon auch etliche Betriebe des
Dachdeckerhandwerks betroffen sind, blickt der überwiegende Teil des
Handwerkszweigs zu Beginn des Jahres 2023 dank anhaltender Nachfrage
optimistisch nach vorn.
Rückblick 2022
Die Probleme wegen Lieferengpässen und Materialverfügbarkeit sind zwar nach und
nach abgeklungen, aber den Unternehmen machten steigende Preise und
Unsicherheiten bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Lage zu schaffen. Das
Dachdeckerhandwerk erzielte 2022 einen Gesamtumsatz von 12,95 Milliarden Euro,
im Vergleich zu 2021 bedeutet das einen Zuwachs von 13,6 % oder 1,55 Milliarden
Euro.
Sinkende Real-Umsätze
"Die Preissteigerungen von insgesamt durchschnittlich knapp 20 Prozent bei
wichtigen Baustoffen, Energie und Personal haben allerdings den Zuwachs komplett
aufgefressen", stellt Felix Fink, Diplom-Ökonom beim Zentralverband des
Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) fest und führt aus: "Am Ende dürfte der
Gesamtumsatz der Betriebe real um circa sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr
gesunken sein. Damit relativiert sich der erfreulicher Weise gestiegene Umsatz
schnell wieder."
Und er weist noch auf eine andere Problematik hin, die den Betrieben Sorgen
bereitet: "Wir verlieren Mitarbeitende im gewerblichen Bereich. Die
durchschnittliche Zahl lag 2022 im Dachdeckerhandwerk mit 63.552 um 1,4 %
unterhalb der Vorjahreszahl. 2021 hatten wir noch 64.431 Mitarbeitende. Da auch
die Zahl der Auszubildenden Anfang 2023 leicht gesunken ist, wird sich der
Fachkräftemangel noch verschärfen."
Positiver Blick nach vorn
Allerdings gebe es auch Anlass zur Hoffnung, denn die Ertragslage wurde von den
Betriebsinhabern in der aktuellen ZVDH-Jahresumfrage vielfach als gut bis
zufriedenstellend angesehen. Außerdem seien die Auftragsbestände der Unternehmen
Anfang des Jahres höher als zum Vorjahreszeitpunkt, erläutert Fink weiter.
Die Zuversicht bezogen auf 2023 resultiert vor allem aus der Erkenntnis, dass
das Dachdeckerhandwerk maßgeblich an der Energiewende beteiligt sein wird. Denn
für das Erreichen der gesteckten Klimaziele ist eine deutliche Zunahme der
Maßnahmen bei der energetischen Gebäudesanierung und bei der Errichtung von
Photovoltaik-Anlagen unabdingbar. Und hier liegen die Stärken des
Dachdeckerhandwerks. Bei abgeschwächten, aber immer noch vergleichsweise hohen
Preissteigerungsraten könnte das Jahr 2023 für das Dachdeckerhandwerk einen
weiteren nominalen Umsatzzuwachs zwischen 7 % und 10 % bringen, meint
ZVDH-Ökonom Fink.
Politische Forderungen
Das Dachdeckerhandwerk wünscht sich für Bauherren und Unternehmen bei den
Förderregelungen mehr Verlässlichkeit und Dauerhaftigkeit. Die Unternehmen haben
ihren Auftrag verstanden und bereiten sich in einer breit angelegten
40-stündigen Weiterbildungsmaßnahme zum "ZVDH-zertifizierten Photovoltaikmanager
im Dachdeckerhandwerk" auf Gegenwart und Zukunft vor. Bundesweit werden bis Ende
2023 über 2.500 Dachdecker und Dachdeckerinnen den Kurs absolviert haben.
"Eine Förderung dieser Weiterbildungsmaßnahmen könnte dazu beitragen, dass das
Dachdeckerhandwerk die geforderten PS auch auf die Straße bringt", bekräftigt
Fink die Forderungen des Dachdeckerverbands an die Politik. Auch die schon seit
langem geforderte Doppel-Förderung wäre hilfreich: Erhöhung der Förderung auf 20
% für die Dämmung der Gebäudehülle und zusätzlich 25 % Förderung für
Solaranlagen. Das sei ein wichtiger Baustein für das Vorantreiben der
Energiewende, zumal es wenig Sinn mache, regenerativ erzeugte Energie durch
schlecht gedämmte Fassade oder Dach wieder zum Fenster hinauszuheizen.
Aktuelle Fakten und Zahlen zum Dachdeckerhandwerk gibt es im zvdh-Steckbrief
(https://bit.ly/zvdh-steckbrief-Mai-23) (Stand Mai 2023)
Porträtbild Felix Fink, (https://bit.ly/Felix-Fink-ZVDH) Diplom-Ökonom beim
Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), Quelle: ZVDH
Pressekontakt:
DEUTSCHES DACHDECKERHANDWERK
Zentralverband
Claudia Büttner
Bereichsleiterin Presse
Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks
Fritz-Reuter-Str. 1 // 50968 Köln
Tel. 0221-398038-12
Fax 0221-398038-512
E-Mail mailto:cbuettner@dachdecker.de
http://www.dachdecker.de // http://www.dachdeckerdeinberuf.de
Unser Podcast - Einfach mal reinhören:
https://bit.ly/ZVDH-Podcast
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/115513/5504232
OTS: Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks ZVDH