PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 EU0009658145 hat am Mittwoch seine Talfahrt fortgesetzt. Auch wegen des größten Tagesverlustes von Schwergewicht ASML NL0010273215 seit Jahren schloss der Eurozonen-Leitindex 1,14 Prozent tiefer mit 4.891,46 Punkten. Besser hielt sich der schon nach den dortigen Parlamentswahlen gebeutelte französische Cac 40 FR0003500008 - er sank letztlich um 0,12 Prozent auf 7.570,81 Punkte.
Für den britischen FTSE 100 GB0001383545 ging es dank Kursgewinnen einiger defensiver Werte um 0,28 Prozent auf 8187,46 Zähler hoch. Der schweizerische Swiss Market Index CH0009980894 (SMI) rückte um 0,60 Prozent auf 12.333,93 Punkte vor. Ihm half ein Kurssprung von Index-Schwergewicht Roche CH0012032048.
Im Sog der schwachen US-Tech-Börse Nasdaq standen die Technologiewerte EU0009658921 europaweit am stärksten unter Druck. Zu diesen zählen auch die seit Jahresbeginn stark gelaufenen Aktien von EuroStoxx-Schlusslicht ASML. Das Minus von fast 11 Prozent bedeutete den höchsten Kursrückgang seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020. Der Chipindustrie-Ausrüster gab einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Quartal. Zudem belastete ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Diesem zufolge erwägt die US-Regierung drastische Handelsbeschränkungen gegen Unternehmen, deren Exporte chinesische Chiphersteller mit amerikanischer Technologie versorgen. Davon betroffen wäre neben Tokyo Electron JP3571400005 auch der niederländische Konzern.
Zweitgrößter Verlierer im EuroStoxx war EssilorLuxottica FR0000121667 mit einem Abschlag von 4,5 Prozent. Die Übernahme des US-Modekonzerns Supreme für 1,5 Milliarden US-Dollar stieß am Markt auf ein negatives Echo. Mit dem Zukauf wage sich der Brillenkonzern auf das Feld der Streetwear vor, schrieb Analyst Luca Solca vom Investmenthaus Bernstein Research. Dieses sei aber weltweit immer weniger angesagt.
Die rote Laterne als Schlusslicht in London übernahm Antofagasta GB0000456144 mit minus 6,1 Prozent. Der Produktionsbericht des Bergbaukonzerns für das zweite Quartal enttäuschte.
Gefragt waren Roche-Titel, die als SMI-Spitzenreiter letztlich noch um 5,8 Prozent anzogen. Positive Studiendaten für einen Produktkandidaten gegen Fettleibigkeit hatten dem Pharmakonzern in der Spitze den höchsten Kursstand seit mehr als einem Jahr beschert./gl/he
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