DAMASKUS (dpa-AFX) - Die syrische Regierung zeigt sich informierten Kreisen aus Damaskus zufolge offen für einen Dialog über eine mögliche Friedensregelung mit Israel. Eine Versöhnung und ein Friedensabkommen mit Israel seien denkbar, hieß es. Voraussetzung sei aber, dass internationale Abkommen umgesetzt und besetzte syrische Gebiete zurückgegeben würden.
Ein möglicher Friedensprozess orientiere sich an bestimmte Bedingungen. Dazu zähle unter anderem die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates und auch die Rückgabe der von Israel seit 1967 besetzten Gebiete. Ähnliche Voraussetzung hatte schon das einflussreiche Königreich Saudi-Arabien zur Bedingung für eine Normalisierung mit Israel gemacht.
Den Quellen zufolge habe Israel bisher nicht konstruktiv auf die Signale aus Damaskus reagiert. Das Land versuche stattdessen durch Gewalt neue Bedingungen zu diktieren.
Laut einer Person, die mit dem Thema vertraut ist, hat es bereits Gespräche zwischen Israel und Syrien per Vermittler gegeben. Weitere Details zum Inhalt sowie eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
Von Israel annektierte Golanhöhen sind Streitpunkt
Die jüngsten Signale aus Damaskus könnten - sollten sie anhalten - eine bedeutende Verschiebung in der regionalen Dynamik bedeuten. Die Chancen für eine Umsetzung dieser Forderungen gelten allerdings als äußerst gering.
Syrien und Israel befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand. Zentraler Streitpunkt dabei sind die von Israel annektierten Golanhöhen. Sie wurden 1967 von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens.
Israel hatte nach dem Umsturz in Syrien Truppen in weitere Gebiete auf den Golanhöhen verlegt. Die israelische Luftwaffe greift zudem regelmäßig weiter in Syrien an./arj/DP/jha