GENF (dpa-AFX) - Unter den großen Tech-Firmen liegt die Deutsche Telekom DE0005557508 bei den Treibhausgasen nach einem UN-Bericht weltweit auf Platz 18. Deutlich mehr klimaschädliche Gase produzieren vor allem chinesische und amerikanische Firmen, wie aus dem Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in Genf hervorgeht. Getrieben werde dies durch Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI). Insgesamt werden 200 Tech-Firmen betrachtet. 166 davon haben ihre Treibhausgasemissionen veröffentlicht.
Die mit Abstand meisten Emissionen produzierte nach dieser Aufstellung China Mobile, gefolgt vom US-Giganten Amazon US0231351067. Deutlich niedriger lagen dahinter Samsung <KR7005930003> Electronics aus Südkorea, gefolgt von China Telecom, China Unicom und der Halbleiterfirma TSMC <TW0002330008> aus Taiwan. Dahinter liegen die Google US02079K1079-Mutter Alphabet US02079K3059 und Microsoft US5949181045. Der Facebook-Konzern Meta US30303M1027 kommt auf Platz 15. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2023, weil aktuellere Angaben nicht für alle Firmen vorlagen.
Strombedarf von Rechenzentren steigt rasant
"Die Fortschritte bei der digitalen Innovation - insbesondere bei der KI - treiben den Energieverbrauch und die globalen Emissionen in die Höhe", sagte ITU-Generalsekretärin Doreen Bogdan-Martin. Gebraucht wird der Strom, um KI-Modelle zu trainieren, zu speichern und zu betreiben. Der Stromverbrauch der Rechenzentren, die unter anderem für KI-Anwendungen nötig sind, sei zwischen 2017 und 2023 um rund zwölf Prozent im Jahr gestiegen, viermal so schnell wie der globale Verbrauch, heißt es in dem Bericht.
Die Internationale Energieagentur (IEA) berichtete im April, Rechenzentren hätten weltweit 2024 insgesamt 1,5 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs ausgemacht. Sie geht davon aus, dass Ihr Bedarf sich bis 2030 mehr als verdoppelt. 45 Prozent des weltweit für die Anlagen benötigten Stroms wurde in den USA verbraucht, gefolgt von China mit 25 und Europa mit 15 Prozent.
Lob für Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom bekommt in dem Bericht gute Noten im Hinblick auf die Offenlegung ihrer Daten, der Ziele und ihrer Leistung. Während die Swisscom CH0008742519als einziges Unternehmen die höchstmögliche Punktzahl bekam, lag die Deutsche Telekom mit sechs weiteren in der Klimabilanz dieses Berichts bei über 90 Prozent. Es sind alles europäische Firmen: Logitech, Proximus, Telefonica, KPN NL0000009082, Ericsson SE0000108656, Nokia FI0009000681.
Die ITU kümmert sich innerhalb der Vereinten Nationen um eine nachhaltige Entwicklung von Telekommunikations- und Informationssystemen für alle. Sie veröffentlicht diesen Bericht zusammen mit der World Benchmarking Alliance (WBA). Das ist eine gemeinnützige Organisation, die unter anderem den Einfluss der 2.000 wichtigsten Firmen auf die Umwelt verfolgt./oe/DP/stk
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