Studie "Organisation x.0": Hierarchieabbau in deutschen Unternehmen
vielfach kein Thema (FOTO)
Hamburg (ots) - Der Abbau von Hierarchien in Wirtschaft und öffentlicher
Verwaltung in Deutschland gestaltet sich zäh. Nur in 28 Prozent der Unternehmen
und Behörden wurden in den vergangenen zwei Jahren tatsächlich Ebenen reduziert.
Dabei glauben 68 Prozent der Fach- und Führungskräfte an die Beschleunigung von
Entscheidungen durch flache Hierarchien. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "
Potenzialanalyse Organisation x.0 (https://www.soprasteria.de/newsroom/publikati
onen/studien/free/potenzialanalyse-organisation-x0) " von Sopra Steria in
Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Zwei von drei Unternehmen und Verwaltungen sehen sich unter großem Druck, sich
organisatorisch zu verändern, so die Befragung von 221 Fach- und
Führungskräften. Ebenso viele sind auch generell überzeugt: Deutlich schnellere
Entscheidungen sind möglich, wenn es weniger hierarchisch zugeht.
Ein radikaler organisatorischer Umbruch zur Basisdemokratie ist dennoch nicht zu
erwarten. In Teilen, weil in Unternehmen und Behörden einige um den Status als
Chef fürchten: Je nach Branche gehen bis zu 40 Prozent der Befragten davon aus,
dass der Abbau von Hierarchien bei den betroffenen Führungskräften zu einer
direkten Blockadehaltung führt, da diese sich etwa um ihre fest eingeplanten
Karriere- und Gehaltssprünge gebracht fühlen.
Ein weiterer Grund für den eher zähen Abbau von Leitungspositionen liegt auch in
den aktuell gemachten positiven Erfahrungen mit Hierarchien in heiklen
Situationen. Gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie oder bei
existenzbedrohenden Lieferengpässen müssen unter Zeitdruck einschneidende
Entscheidungen getroffen werden. Das Ziel, mit flachen Hierarchien bzw. dem
Wegfall von Weisungsstrukturen besser und schneller zu entscheiden, wird jedoch
in turbulenten und kritischen Lagen häufig nicht erreicht.
Infografik zum Thema (https://www.soprasteria.de/newsroom/infografiken/infografi
ken/infografik-organisation-x0)
"Die aktuelle Situation zeigt deutlich, warum die Organisation eines
Unternehmens oder einer Verwaltung nicht blind einer Managementmode folgen
sollte, sondern als oberstes Ziel immer den Erhalt der Handlungsfähigkeit
verfolgen muss", sagt Urs M. Krämer (https://www.linkedin.com/in/ursmkraemer) ,
CEO von Sopra Steria. "Die Kunst liegt darin, eine gute Balance zwischen
hierarchischen und kooperativen Elementen zu schaffen. Ein rein formales
Abschaffen einer Chef-Mitarbeiter-Struktur sowie ideologisches
Schwarz-Weiß-Denken führt schnell in eine Sackgasse."
Innovationen und Kreativität statt Stille-Post-Effekte
Setzen Organisationen hingegen auf den sachlich-analytischen Weg, wird sehr
schnell deutlich, wo das unbestreitbare Potenzial flacher Hierarchien liegt.
Etwa in der Chance, Mitarbeitern mehr Entscheidungsmöglichkeiten und Platz für
Innovationen und Kreativität zu geben, statt sie auf eine Anweisung von oben
warten zu lassen. Oder dem Wegfall von so genannten Stille-Post-Effekten, also
der Verfälschung von Informationen durch die mehrfache Weitergabe in der
Befehlskette.
In weniger hierarchisch strukturierten Organisationen arbeiten Mitarbeiter zudem
über Abteilungsgrenzen hinweg zusammen und denken im besten Fall gar nicht mehr
innerhalb dieser Grenzen. Über alle befragten Branchen hinweg macht das heute
aber erst ein Viertel der Organisationen. "Die große Mehrheit besteht hingegen
noch auf der Einhaltung des Instanzenzuges und bremst damit häufig die eigene
Belegschaft aus", so Urs M. Krämer. Allerdings lassen sich die Mitarbeitenden
von den offiziellen Strukturen - so ein weiteres Ergebnis der
Sopra-Steria-Studie - immer weniger beeindrucken. Sie organisieren die
Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg einfach informell.
Über die Studie
Die Studie " Potenzialanalyse Organisation x.0 (https://www.soprasteria.de/newsr
oom/publikationen/studien/free/potenzialanalyse-organisation-x0) " von Sopra
Steria und dem F.A.Z.-Institut gibt die Ergebnisse einer Befragung unter 221
Führungskräften wieder. Der Großteil der Befragten arbeitet in den
Branchenclustern Finanzdienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe sowie
öffentliche Verwaltung & Versorgungsunternehmen. Im April und Mai 2021 wurde
danach gefragt, wie die Organisationen mit dem aktuellen Veränderungsdruck
umgehen und wie groß ihre Bereitschaft zur Neuorganisation ist.
Über Sopra Steria
Als ein führender europäischer Management- und Technologieberater unterstützt
Sopra Steria seine Kunden dabei, die digitale Transformation voranzutreiben und
konkrete und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Sopra Steria bietet mit
Beratung, Digitalisierung und Softwareentwicklung umfassende
End-to-End-Lösungen, die große Unternehmen und Behörden wettbewerbs- und
leistungsfähiger machen - und zwar auf Grundlage tiefgehender Branchenexpertise,
innovativer Technologien und eines kollaborativen Ansatzes. Das Unternehmen
stellt die Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns mit dem Ziel, digitale
Technologien optimal zu nutzen und eine positive Zukunft für seine Kunden zu
gestalten. Mit 46.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 25 Ländern erzielte
der Konzern 2020 einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro.
Die Sopra Steria Group (SOP) ist an der Euronext Paris (Compartment A) gelistet
- ISIN: FR0000050809
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