FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kriegssituation im Nahen Osten bereitet den Anlegern am deutschen Aktienmarkt zunehmend Sorgen. Anders als an den beiden Tagen zuvor holte der Dax DE0008469008 am Mittwoch seine Verluste nicht mehr auf, sondern weitete sie am Nachmittag aus. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex mit einem Abschlag von 1,03 Prozent auf 15 094,91 Punkte. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen sank um 1,10 Prozent auf 24 702,33 Zähler.
Im Nahen Osten bleibt die Lage nach dem Raketeneinschlag in ein Krankenhaus im Gaza-Streifen sehr angespannt. Händler fürchten eine weitere Eskalation des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel. Frieden im Nahen Osten sei in weiter Ferne, die Verunsicherung am Aktienmarkt greifbar, schrieb Analyst Christian Henke vom Broker IG. Auf der Suche nach Sicherheit griffen die Anleger zur Wochenmitte nach Gold. Der Preis für das Edelmetall stieg auf den höchsten Stand seit Anfang August.
Für Lichtblicke am deutschen Aktienmarkt sorgten Geschäftszahlen von Adidas DE000A1EWWW0. Der Sportartikelhersteller hob außerdem seine Jahresziele an. Im Dax führten die Papiere mit einem Kursplus von 3,2 Prozent die recht kurze Gewinnerliste an. Von den positiven Nachrichten profitierten im MDax auch die Titel des Konkurrenten Puma DE0006969603 mit plus 1,5 Prozent. Hinten im Leitindex lagen die Aktien des Immobilienkonzerns Vonovia DE000A1ML7J1 mit minus 3,8 Prozent und die seit Tagen schwachen Titel des Laborausrüsters Sartorius DE0007165631 mit minus 3,5 Prozent.
Die Lufthansa-Anteile DE0008232125 bekamen gleich von mehreren Seiten Druck. So hatte die US-Fluggesellschaft United Airlines US9100471096 mit ihrer Gewinnprognose für das laufende Quartal enttäuscht. Die US-Bank Citigroup strich ihre Kaufempfehlung für die Lufthansa-Aktien. Bombendrohungen an mehreren Flughäfen in Frankreich waren ebenfalls keine Hilfe für den Sektor. Zum Handelsschluss verloren Lufthansa 3,5 Prozent.
Im Nutzfahrzeugbereich war die Stimmung europaweit besser. Dies lag zum einen an einem robust ausgefallenen Quartalsbericht des schwedischen Lkw-Herstellers Volvo SE0000115446, zum anderen an einer Anhebung der Unternehmensziele durch den Lkw-Zulieferer SAF Holland DE000SAFH001. Dessen Aktien zogen im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386 um 5,9 Prozent an.
Flatexdegiro DE000FTG1111 legte nach einem Geschäftseinbruch im zurückliegenden Jahr im vergangenen Quartal wieder deutlich zu, dies bescherte den Aktien des Online-Brokers einen Kurssprung von 13 Prozent an der SDax-Spitze.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 schloss mit minus 1,12 Prozent auf 4105,86 Punkten. Ähnlich schwach präsentierten sich die Leitindizes in Paris und London. In New York stand das Leitbarometer Dow Jones Industrial US2605661048 zum europäischen Handelsende ein halbes Prozent tiefer, der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 verlor 0,7 Prozent.
Der Euro EU0009652759 gab nach. Nach dem Xetra-Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,0531 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0565 (Dienstag: 1,0569) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9465 (0,9461) Euro gekostet.
Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,81 Prozent am Vortag auf 2,91 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 fiel um 0,28 Prozent auf 122,77 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 verlor 0,23 Prozent auf 127,77 Zähler./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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