Weiterhin steigende Dynamik auf den Investmentmärkten: Starkes drittes
Quartal treibt Umsatz fast auf Vorjahresniveau
Frankfurt/Main (ots) - Die Dynamik auf den Investmentmärkten ist im dritten
Quartal weiter spürbar gestiegen. Im Windschatten der fortschreitenden
Pandemiebekämpfung, der beschleunigten Rückkehr in eine neue Normalität, die
mehr persönliche Kontakte inklusive Reisetätigkeit erlaubt, und vor allem einer
auf Erholungskurs bleibenden deutschen Wirtschaft ist das Investmentvolumen auf
39,4 Mrd. EUR im ersten Dreivierteljahr angewachsen. Das aktuelle Resultat liegt
damit knapp 17 % über dem zehnjährigen Durchschnitt. Berücksichtigt man noch die
Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten), die sich auf 21,4 Mrd. EUR
summieren, beläuft sich das Gesamtvolumen auf knapp 61 Mrd. EUR. Dies zeigt die
aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im
Überblick:
- Mit 39,4 Mrd. EUR übertrifft der Investmentumsatz den zehnjährigen Schnitt um
fast 33 %
- Anteil von Einzel-Deals bleibt mit rund 78 % (rund 30,8 Mrd. EUR)
überproportional hoch
- Portfolioverkäufe mit knapp 22 % (gut 8,6 Mrd. EUR) deutlich
unterdurchschnittlich
- Büro-Investments mit gut 45 % (knapp 17,8 Mrd. EUR) unangefochten wichtigste
Assetklasse
- Berlin bleibt führender Investitionsstandort (6,8 Mrd. EUR)
- Netto-Spitzenrenditen im dritten Quartal vereinzelt erneut gesunken
- Ausländische Käufer mit fast 38 % Marktanteil wieder auf langjährigem Niveau
- Über 1.100 erfasste Transaktionen (nur Gewerbe)
"Im dritten Quartal hat die positive Marktdynamik aus dem Vorquartal ihre
Fortsetzung gefunden und weiter Fahrt aufgenommen. Die Stimmung unter den
Akteuren hat sich in den Sommermonaten nachhaltig aufgehellt und dies kommt im
aktuellen Ergebnis von 39,45 Mrd. EUR deutlich zum Ausdruck", erläutert Marcus
Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. "Das Vorjahresergebnis, das
ganz klar noch unter dem Einfluss des Rekordauftaktquartals von rund 18 Mrd. EUR
stand, wurde nur um gut 5 % verfehlt. Das jüngste Resultat ist umso
beeindruckender, da das letztjährige Ergebnis von überproportional großen
Portfolio-Deals inklusive der TLG-Übernahme sowie weiterer M&A-Transaktionen
geprägt war. Im langjährigen Vergleich wird offensichtlich, dass sich der Markt
bereits jetzt wieder auf dem Niveau des starken Jahres 2017 bewegt. Das
Vertrauen der Investoren in die deutschen Immobilienmärkte ist ungebrochen. Das
vergleichsweise geringe Ausmaß des wirtschaftlichen Abschwungs im ersten
Pandemiejahr 2020, die rasch einsetzende Erholung wie auch die insgesamt
robusten und gesunden Nutzermärkte sind weiterhin gewichtige Argumente für ein
Investment in Deutschland. Eine nachhaltige Flächennachfrage wird nicht nur im
Logistiksegment, sondern allen voran auch im Bürosegment beobachtet, wo die
Mehrzahl der Top-Standorte in den vergangenen Monaten ein deutliches Plus beim
Flächenumsatz verzeichnen kann. Im Jahresschlussquartal dürfte der positive
Trend seine Fortsetzung finden, denn trotz der aktuellen Lieferengpässe bei
Vorprodukten, die besonders die deutsche Wirtschaft hart treffen, und trotz der
im gesunkenen ifo-Index zum Ausdruck kommenden eingetrübten Stimmung der
deutschen Unternehmer, sprechen vor allem die wirtschaftlichen Prognosen weiter
für den Investitionsstandort Deutschland. Für das Jahr 2022 gehen die führenden
Wirtschaftsinstitute von einer starken wirtschaftlichen Expansion aus. Die
bereits für 2021 erhofften umfangreichen Nachholeffekte werden somit aller
Voraussicht nach schlicht mit einigen Monaten Verzögerung eintreten".
Büroinvestment unangefochtene Nummer 1 - Logistik erneut mit Spitzenergebnis
Weiterhin sind Büroimmobilien die unangefochtene Nummer 1 unter den
Assetklassen. Das Investmentvolumen von gut 17,8 Mrd. EUR ist das viertbeste
jemals registrierte Ergebnis und der Marktanteil von aktuell 45 % fällt erneut
deutlich überdurchschnittlich aus. Die große Anzahl von Transaktionen (insgesamt
mehr als 280) spiegelt dabei das Vertrauen der Anleger in dieses Nutzungssegment
wider und zeigt, dass sie Büroimmobilien langfristig eine nachhaltige
Schlüsselposition als Arbeitsort beimessen; als Ort, der kreativen wie auch
informellen Austausch fördert und der ein Kernelement für eine erfolgreiche
Unternehmensentwicklung ist. Ein eindrucksvolles Beispiel ist hierfür der im Buy
Side-Mandat von BNP Paribas Real Estate begleitete Forward-Deal des Büroturms T1
in der Frankfurter Quartiersentwicklung Four durch die Allianz im Wert von rund
1,4 Mrd. EUR. Im deutschen Markt ist bis dato für keine Einzelimmobilie ein
solcher Kaufpreis registriert worden. Zwar liegt der Fokus der Investitionen
weiterhin auf den A-Standorten (knapp 84 % Marktanteil), aber auch abseits der
großen Märkte bleibt das Investitionsgeschehen lebhaft. Neben langfristig
vermieteten Core-Objekten mit bonitätsstarken Mietern rücken generell immer mehr
Core Plus und Value Add Investments in den Fokus. Auf Rang 2 folgen
Logistikimmobilien, die mit einem Umsatzvolumen von gut 6,2 Mrd. EUR aktuell
fast auf 16 % Marktanteil kommen. Damit wurde das bereits sehr gute
Vorjahresergebnis noch einmal um rund 10 % übertroffen, und ein Abflauen des
Investoreninteresses zeichnet sich nicht ab, nicht zuletzt auch vor dem
Hintergrund weiter steigender E-Commerce-Umsätze. Spürbar belebt hat sich in den
Sommermonaten das Transaktionsgeschehen im Einzelhandel. Getragen von
verschiedenen Portfoliotransaktionen, darunter der Ankauf von 34 ehemaligen
Real-Märkten durch X+bricks und der Verkauf des sogenannten
Touchdown-Fachmarkt-Portfolios von Patrizia an Meag, wurden allein im dritten
Quartal rund 2 Mrd. EUR in diesem Segment platziert. Entsprechend beläuft sich
das Gesamtvolumen in dieser Assetklasse im laufenden Jahr auf gut 6,2 Mrd. EUR.
Discounter, Fach- und Supermärkte haben dabei einen Anteil von knapp 66 % und
unterstreichen das große Interesse an lebensmittelgeankerten
Einzelhandelsobjekten. Healthcare Immobilien bleiben eine gefragte Anlageklasse.
Ihr Umsatz beläuft sich bis dato auf 2,2 Mrd. EUR. Zwar wurde das
Vorjahresvolumen damit um rund 23 % verfehlt, aber das jüngste Resultat ist umso
bemerkenswerter, als erstmals bis Ende September mehr als 1 Milliarde EUR (1,1
Mrd. EUR) im Rahmen von Einzeldeals platziert wurden. Es dürfte der relative
Angebotsmangel auf Portfolioseite sein, der einem höheren Ergebnis
entgegenstand. Der Marktanteil von Healthcare-Immobilien beläuft sich aktuell
auf knapp 6 %. Hotelimmobilien haben fast 4 % zum jüngsten Ergebnis beigetragen.
Mit rund 1,5 Mrd. EUR Investitionsvolumen haben sie das Vorjahresergebnis um
fast 18 % verfehlt. Die insgesamt schwachen Zahlen im Hotelsegment spiegeln
allerdings nicht die Dynamik wider, die seit Frühsommer in dieser Assetklasse
registriert wird. Das Interesse der Investoren an Hotelimmobilien steigt wieder,
wozu nicht zuletzt der starke inländische Tourismus wie auch die wieder
ansteigenden Reiseströme aus dem Ausland beigetragen haben.
Einzeltransaktionen auf Rekordniveau des Jahres 2019
Einzeltransaktionen sind weiterhin die treibende Kraft auf den deutschen
Investmentmärkten. Mit einem Investmentvolumen von 30,8 Mrd. EUR bewegen sie
sich auf dem Rekordniveau von 2019. Gegenüber dem Vorjahr kann ein Plus von fast
28 % vermeldet werden. Der Anteil der Portfoliotransaktionen mit aktuell rund 22
% notiert weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt. Bis Ende September
wurden gut 8,6 Mrd. EUR im Rahmen von Paketverkäufen platziert. Dabei waren
Einzelhandelsportfolios mit 2,8 Mrd. EUR stärkste Assetklasse, gefolgt von
Logistikpaketen mit gut 2,0 Mrd. EUR. Im Logistiksegment konnte damit der
dritthöchste Wert aller Zeiten verbucht werden.
Ausländische Käufer haben bis Ende September rund 15 Mrd. EUR in deutsche
gewerbliche Immobilien investiert. Ihr Marktanteil liegt mit 37,5 % im
langjährigen Mittel. Deutlich höher fällt ihr Anteil im Portfoliosegment mit
aktuell fast 60 % aus. Insgesamt wurden hier fast 5 Mrd. EUR erfolgreich
platziert, wobei sich das Investmentgeschehen im Laufe des Jahres deutlich
beschleunigt hat. Von Quartal zu Quartal ist das von ausländischen Investoren in
Portfoliopakete geflossene Kapital gestiegen, mit zuletzt fast 1,8 Mrd. EUR im
dritten Quartal. Es scheint sich zu bestätigen, dass die zunehmend wegfallenden
Kontakt- und (internationalen) Reisebeschränkungen das Cross-Border-Investment
nicht nur wieder erheblich erleichtern, sondern aufgrund der nun wieder vor Ort
möglichen Due Diligence-Prozesse auch ankurbeln.
A-Standorte mit großen Einzeltransaktionen besonders dynamisch
"Für Deutschlands A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln,
München, Stuttgart) wurde ein Investitionsvolumen von gut 22,3 Mrd. registriert.
Das insgesamt gute Vorjahresergebnis wurde damit um fast 6 % übertroffen. Der
Löwenanteil entfiel dabei mit gut 92 % auf Einzeltransaktionen. Bemerkenswert
ist dabei die große Anzahl von Großtransaktionen mit einem Volumen von jeweils
mehr als 100 Mio. EUR. Im laufenden Jahr wurden mehr als 40 Abschlüsse dieser
Größenordnung in den A-Standorten registriert, davon mehr als 20 im dritten
Quartal. "Neben dem bereits erwähnten Forward Deal des T1 fielen dabei auch die
von BNP Paribas Real Estate begleiteten Bürohochhaus Transaktionen Uptown und
Highlight Towers (jeweils in München) wie auch des Skypers in Frankfurt ins
Gewicht", erläutert Nico Keller, Deputy CEO der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Erneut führt Berlin mit deutlichem Vorsprung das Feld der bundesdeutschen
Standorte an. Bis dato wurden rund 6,8 Mrd. EUR in der Hauptstadt platziert, die
damit ein Ergebnis 26 % über Vorjahresniveau vermelden kann. Auf Rang 2 folgt
Frankfurt mit gut 5,1 Mrd. EUR und einer Steigerung von 39,5 % gegenüber dem
Vorjahr. München belegt mit knapp 4,5 Mrd. EUR (+19 % gegenüber Q1-Q3 2020) den
dritten Platz. In Hamburg beläuft sich das Investitionsvolumen aktuell auf rund
2,1 Mrd. EUR. Das Ergebnis liegt damit unter dem langjährigen Durchschnitt von
2,7 Mrd. EUR und hat das Rekordergebnis aus dem Vorjahr um 44 % klar verfehlt.
In der Hansestadt ist es definitiv der Produktmangel, nicht der Mangel an
Investoreninteresse der einem höheren Investmentvolumen entgegensteht. Hoch im
Kurs der Investoren steht derzeit Köln mit einem Umsatz von rund 1,5 Mrd. EUR.
Das jüngste Resultat notiert 50 % über dem Vorjahresniveau und knapp 40 % über
dem langjährigen Schnitt. Dabei ist das Investmentvolumen von Quartal zu Quartal
spürbar gestiegen. Ganz anders die Situation im benachbarten Düsseldorf mit 1,4
Mrd. platziertem Volumen und einem Rückgang von 41,5 % gegenüber dem Vorjahr.
Der 10-Jahresdurchschnitt wurde in der Rheinmetropole damit um fast 19 %
verfehlt. Leicht unterdurchschnittlich fällt auch das Ergebnis in Stuttgart mit
aktuell 880 Mio. EUR bzw. einem Rückgang von gut 16 % gegenüber dem Vorjahr aus.
Weitere Fortsetzung der Rendite-Kompression bei Büro und Logistik
"Das große Investoreninteresse insbesondere an deutschen Core-Immobilien kommt
in der Renditeentwicklung deutlich zum Ausdruck. Die Nachfrage im Premiumsegment
ist ungebrochen hoch und der relative Mangel auf der Angebotsseite führt
entsprechend an der einen oder anderen Stelle zu einer Fortsetzung der
Renditekompression", stellt Nico Keller fest. In der Assetklasse Büro wurde im
dritten Quartal ein Rückgang um 10 Basispunkte für Berlin auf 2,40 % und für
Köln auf 2,80 % registriert. Einen Rückgang um 5 Basispunkte kann für die
Büroinvestmentmärkte Düsseldorf (2,85 %), Frankfurt (2,70 %), Hamburg (2,55 %),
München (2,50 %) und Stuttgart (2,85 %) vermeldet werden. Das starke
Anlegerinteresse im Logistiksegment hat zu einer Renditekompression bei
Premiumprodukten um 15 Basispunkte auf aktuell 3,20 % geführt. Die
Spitzenrenditen für Shoppingcenter (4,70 %), Fachmarktzentren (3,90 %) und im
Fachmarktbereich (4,60 %) sind demgegenüber unverändert.
Starkes Jahresende zeichnet sich ab
"Der deutsche Investmentmarkt steuert auf ein starkes Jahresende zu. Das
Vertrauen der Investoren in die gewerblichen Nutzermärkte hierzulande ist
ungebrochen hoch, obgleich die weltweiten Lieferengpässe bei Vorprodukten
natürlich insbesondere die deutsche Wirtschaft schwer treffen. Die lokale
Wirtschaft präsentiert sich aber robust und weiterhin auf Erholungskurs. Ihre
Produkte sind weltweit gefragt, und führende Wirtschaftsinstitute wie auch die
Bundesregierung prognostizieren umfangreiche wirtschaftliche Aufholeffekte für
2022. Gepaart mit einer weiterhin erfolgreichen Pandemiebekämpfung, die erneute
Einschränkungen des täglichen Lebens hoffentlich überflüssig macht, dürfte die
Investitionstätigkeit im Schlussquartal noch einmal steigen. Vor allem im
Portfoliosegment erwarten wir, dass bis Jahresende einige großvolumige Pakete
den Besitzer wechseln und so für eine spürbare Beschleunigung auf den
Investmentmärkten sorgen werden", erläutert Nico Keller. Das Sentiment für die
verschiedenen Assetklassen ist in der Breite positiv, allen voran natürlich für
Logistik (steigende E-Commerce Anteile) und Healthcare (demographische
Entwicklung). Große Stabilität sehen die Investoren auch im Bürosegment sowie
noch deutlich ausgeprägter im deutschen Wohnungsmarkt. Chancen werden darüber
hinaus nicht nur in der sich langsam erholenden Hotellerie, sondern zunehmend
auch im Einzelhandelssegment abseits der lebensmittelgeankerten Objekte gesehen.
"Die dynamische Entwicklung der Sommermonate wird bis zum Jahresende ihre
Fortsetzung finden und dürfte sogar noch einmal zusätzlich Fahrt aufnehmen. Die
Rahmenbedingungen sprechen weiterhin für Investitionen in den deutschen
Investmentmarkt, und solange die Notenbanken kurz- bis mittelfristig keine
umfangreichen Zinserhöhungen umsetzen, wird das Anlegerinteresse ungebrochen
hoch sein. Aktuell befinden sich sowohl im Portfoliosegment wie auch bei den
großvolumigen Einzeldeals verschiedene Transaktionen im Verkaufsprozess, die in
den kommenden drei Monaten erfolgreich zum Abschluss geführt werden sollten.
Entsprechend gehen wir im gewerblichen Segment von einem Jahresvolumen deutlich
jenseits der 50 Mrd. EUR aus. Sollte die Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen
kommen und vor 2022 vollzogen werden, wäre für den deutschen Markt ein
Rekordvolumen von über 100 Mrd. EUR für Wohn- und Gewerbeimmobilien insgesamt zu
vermelden", fasst Marcus Zorn die Aussichten zusammen.
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