Geschäftsjahr 2021: Thüga erzielt stabiles Ergebnis / Die 100
Stadtwerke der Thüga-Gruppe haben trotz belastender Rahmenbedingungen
ihren Versorgungsauftrag erfüllt und die Energiewende vorangetrieben
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München (ots) -
- Zweites Corona Pandemie Jahr erfolgreich gemeistert
- Preisliche Turbulenzen auf dem Energiemarkt abgefedert und
Versorgungssicherheit gewährleistet
- Beteiligungsergebnis der Thüga Aktiengesellschaft liegt mit 321,8 Millionen
Euro über Plan
- Thüga Gruppe unterstützt Energiewende Ziele der Bundesregierung, fordert aber
bessere Rahmenbedingungen für kommunale Akteure
Die rund 100 Partnerunternehmen des bundesweit größten Verbunds kommunaler und
regionaler Energie- und Wasserversorger mussten sich 2021 neben den
fortdauernden Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie den preislichen
Turbulenzen am Energiemarkt und den damit verbundenen Folgen stellen. "Die
Stadtwerke und Regionalversorger haben auch dieses zweite Pandemie-Jahr sehr gut
gemeistert", sagt Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga
Aktiengesellschaft. "Als Betreiber kritischer Infrastruktur sind sie ihrer
Verantwortung voll nachgekommen. Sie stellten sich den Menschen als
verlässlicher Versorger vor Ort dar - auch indem sie infolge der
Preisturbulenzen gestrandete Kundinnen und Kunden von Energiediscountern in die
Ersatzversorgung aufgenommen haben."
Steigender Energieverbrauch und extreme Preisanstiege
Der Energieverbrauch in Deutschland nahm im Jahr 2021 um 2,6 Prozent gegenüber
dem Vorjahr zu. Verbrauchssteigernd wirkten sowohl die wirtschaftliche Erholung
im zweiten und dritten Quartal als auch die im Vergleich zum Vorjahr kühlere
Witterung. Die rasche Erholung der Wirtschaft in Kombination mit unzureichendem
Energieangebot sorgten in der zweiten Jahreshälfte 2021 für extreme
Preisanstiege bei einer zuvor nie dagewesenen Preisvolatilität. In Folge konnten
oder wollten einige Energiediscounter in Deutschland ihren Verpflichtungen
gegenüber ihrer Kundschaft nicht mehr nachkommen. Die Stadtwerke und regionalen
Energieversorger der Thüga-Gruppe haben diese Kund:innen in die Ersatzversorgung
aufgenommen und mussten hierfür teilweise Energie an den Großhandelsmärkten
kurzfristig nachbeschaffen.
Stabiles Beteiligungsergebnis
Im ersten Pandemie-Jahr 2020 war planerisch von Ergebnisbelastungen bei den
Partnerunternehmen und damit geringeren Ausschüttungen im Jahr 2021 an die Thüga
Aktiengesellschaft ausgegangen worden. Als Hauptursachen dafür wurden
Absatzrückgänge sowie Forderungsausfälle angenommen. Es hat sich allerdings
gezeigt, dass die Auswirkungen von Corona-Effekten auf den Jahresabschluss zum
31. Dezember 2021 für die Thüga Aktiengesellschaft beziehungsweise den Thüga
Holding-Konzern auch aufgrund schneller und gezielter Gegensteuerungsmaßnahmen
geringer ausfielen als erwartet.
Das Beteiligungsergebnis der Thüga Aktiengesellschaft - wichtigster
Leistungsindikator in der Gewinn- und Verlustrechnung - ist 2021 im Vergleich
zum Vorjahr von 338,7 Millionen Euro um 16,9 Millionen Euro auf 321,8 Millionen
Euro gesunken. Maßgeblich für den leichten Rückgang sind niedrigere
Ausschüttungen und Ergebnisabführungen einiger Beteiligungsgesellschaften. Die
Anteilseigner der Thüga Holding erhalten aus dem Bilanzgewinn des
Geschäftsjahres 2021 in Höhe von 266,5 Millionen Euro (Vorjahr: 270,9 Millionen
Euro) eine Dividende in Höhe von 259,0 Millionen Euro (Vorjahr: 262,0 Millionen
Euro). Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte der Thüga Holding-Konzern insgesamt
878 Mitarbeiter:innen (Vorjahr 852). Die Anzahl hat sich im Vergleich zum
Vorjahr im Wesentlichen im Segment Handel erhöht. Dies ist auf den Übergang der
Handelsaktivitäten der eins energie in sachsen GmbH & Co. KG auf die Syneco
Trading GmbH zurückzuführen.
Die finanzwirksamen Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2021 bei 43,6 Millionen
Euro und damit geringfügig unter dem Vorjahreswert (43,7 Millionen Euro). Der
Schwerpunkt der Investitionstätigkeit im vergangenen Jahr lag im Netzbereich
sowie auf verschiedenen Plattform- und Innovationsthemen.
Koalitionsvertrag: Energiewende ist eine Vorortwende
Thüga und ihre Partnerunternehmen sehen ihren Kurs durch den Koalitionsvertrag
bestätigt: "Der Koalitionsvertrag steht unter dem Leitmotiv des Klimaschutzes.
Wir teilen diese Überzeugung und stehen mit rund 100 regionalen Energie- und
Wasserversorgern bereit, diesen Wandel vor Ort aktiv mitzugestalten", sagt
Michael Riechel.
Erdgas wurde als unverzichtbarer Bestandteil des anstehenden
Transformationsprozesses im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Vor dem
Hintergrund des Ukraine-Kriegs ist es allerdings unabdingbar, den Gas- und
Kohlebezug aus Russland kurz- und mittelfristig zu verringern und die
Bezugsquellen weiter zu diversifizieren. Biogas hat hierfür ein enormes
Potenzial, das bislang von der Politik vernachlässigt wurde. Mittelfristig
sollten weitere Biogasanlagen errichtet und vorhandene Anlagen erweitert werden.
Außerdem benennt der Koalitionsvertrag Wasserstoff als Schlüsseltechnologie der
Zukunft. Thüga ist ebenso überzeugt, dass Wasserstoff einen schnellen Beitrag
zur CO2-Minderung über alle Sektoren hinweg leisten kann. Ein gemeinsamer
Regulierungsrahmen für Gas- und Wasserstoffnetze muss geschaffen werden, um hier
die notwendige Planungs- und Investitionssicherheit zu erreichen. Gleiches gilt
für die Stromversorgung, die bis 2030 zu 80 Prozent auf erneuerbaren Energien
basieren soll.
Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien müssen auch attraktive
Investitionsbedingungen für die Verteilernetzbetreiber zum notwendigen Ausbau
der Netzinfrastruktur beitragen. "Wichtig ist ein kommunales Empowerment, also
die Einbeziehung und Verantwortung der Kommunen und ihrer Stadtwerke bei der
Entwicklung und praktischen Umsetzung aller erforderlichen Regularien und
Maßnahmen", betont Michael Riechel. "Denn sie sind die Gestalter der
Energiewende vor Ort, kennen die lokalen und regionalen Gegebenheiten und die
Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger."
Gemeinsam stark
Um die Energiewende voranzutreiben und die Prozesse durch Digitalisierung
effizienter zu gestalten, setzt das Netzwerk der Thüga-Gruppe weiterhin auf
Kooperationen und gemeinsame Plattformen. So haben zahlreiche
Thüga-Partnerunternehmen ihre Kompetenzen und ihr Know-how in den Aufbau der
Thüga-Abrechnungsplattform (TAP) eingebracht. Die TAP soll Abrechnungsprozesse
im Commodity-Bereich effizient und automatisiert abwickeln. Das Ziel sind
bessere Leistungen bei reduzierten Kosten - und Lösungen, die auf die
spezifischen Anforderungen der Thüga-Gruppe angepasst sind. Im Jahr 2022 erfolgt
der Plattformaufbau für die Marktrollen Lieferant, Netz- und
Messstellenbetreiber. Der Go-Live ist für den Jahresbeginn 2023 geplant. "Wir
bündeln mehr als 15 Millionen Zählpunkte von 38 Unternehmen mit über 120
Gesellschaften auf einer Plattform, die bislang in vielen verschiedenen
IT-Umgebungen abgerechnet wurden", so Dr. Matthias Cord, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der Thüga. "Ein Transformationsprojekt, das in seinem
Umfang einzigartig in der Thüga-Geschichte ist und zu den größten Lösungen am
Markt zählt."
Die Thüga-Arbeitsgruppe Wasserstoff bündelt und koordiniert die
Wasserstoffaktivitäten der Thüga-Gruppe. Expert:innen aus verschiedenen
Kompetenzcentern der Thüga fördern hierzu sowohl das Wissensmanagement als auch
den Austausch zwischen den Partnerunternehmen. Zusätzlich werden mithilfe von
Pilotprojekten neue Erkenntnisse gewonnen und der politische Diskurs gezielt
unterstützt. Im Fokus liegen unter anderem Wasserstoff im Wärmemarkt, die
dezentrale Erzeugung und die Beimischung von H2 in das vorhandene Gasnetz. Um
dies zu testen, wird die Thüga zusammen mit der Energie Südbayern GmbH im
Projekt H2 Direkt einen Abschnitt eines bestehenden Erdgasverteilnetzes
umrüsten, um damit für 18 Monate Privathaushalte und einen Gewerbekunden mit 100
Prozent Wasserstoff zu versorgen.
2021 hat der Thüga Holding-Konzern das Projekt nachhaltigkeit@thuega
abgeschlossen, seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht und das Thema
in die Linie übergeben. Ziel dieses integrierten Nachhaltigkeitsmanagements ist,
alle ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsthemen zu
strukturieren, weiterzuentwickeln und transparent zu machen. "Wir wollen auch in
Zukunft erfolgreich wirtschaften und entsprechende Themenfelder besetzen. Als
Stadtwerkeverbund haben wir hier eine besondere Verantwortung. Immerhin decken
wir als Thüga-Gruppe wichtige Grundbedürfnisse unserer Kunden ab - mit Strom,
Gas, Wasser, Wärme, Daten und einigem mehr. Und wer eine solche Daseinsvorsorge
leistet, muss weiterdenken", sagt Dr. Christof Schulte, Mitglied des Vorstands
der Thüga Aktiengesellschaft. Aufsetzend auf das Nachhaltigkeitsprojekt hat sich
der Thüga Holding-Konzern erstmalig einem ESG-Rating (Environmental, Social and
Corporate Governance) unterzogen. Die Bewertung wurde von der anerkannten
Ratingagentur ISS ESG durchgeführt und ergab die Note C. "Wir sind stolz darauf,
dass wir gleich mit dem ersten Ratingergebnis den so genannten Prime-Status
erreichen konnten - hiermit werden Unternehmen ausgezeichnet, die in ihrer
Branche eine überdurchschnittliche Nachhaltigkeitsleistung aufweisen", so Dr.
Christof Schulte.
Gemeinsam für die Versorgungssicherheit in der Krise
Nichts beschäftigt derzeit die Energiebranche so sehr wie der Ukrainekrieg.
Langfristig wird die Beschleunigung der Energiewende ein wesentlicher Faktor
sein, um die Abhängigkeiten von Russland zu reduzieren. Um die Energieversorgung
in der aktuell kritischen Lage zu sichern und resilienter zu gestalten, berät
und prüft Thüga gemeinsam mit den Partnerunternehmen und den
energiewirtschaftlichen Verbänden laufend alle möglichen Optionen und nötigen
Maßnahmen. Thüga unterstützt außerdem ihre Partnerunternehmen mit aktuellen
Einschätzungen zur Rechtslage sowie Empfehlungen zum Krisen- und
Störfallmanagement.
Ausführliche Informationen zum Geschäftsjahr 2021 und zu aktuellen Entwicklungen
in der Thüga-Gruppe lesen Sie im Jahres- und im Finanzbericht der Thüga, die
unter https://www.thuega.de/downloads/ zur Verfügung stehen.
Pressekontakt:
Dr. Detlef Hug
mailto:detlef.hug@thuega.de
Tel. +49 (0) 89-38197-1222
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/18807/5246304
OTS: Thüga AG
ISIN: DE0007481004
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