Der hohe Goldpreis führt zu hohen Umsätzen mit Goldminenfonds. Neben vielen Käufen gibt es aber auch Gewinnmitnahmen. Ähnlich aus sieht es bei Technologiefonds. Immobilienfonds zeigen sich weiter angeschlagen.
11. September 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Im Fondshandel ist Gold aktuell Thema Nummer eins. „Wir sehen überdurchschnittlich hohe Umsätze von Goldminenfonds“, berichtet Baader Bank-Händler Matthias Präger. Der Hintergrund: Bis Dienstag dieser Woche ist der Goldpreis gestiegen und gestiegen, zuletzt auf das neue Allzeithoch von 3.673 US-Dollar. Am Donnerstagmorgen sind es kaum weniger. Seit Jahresanfang ergibt sich damit ein Plus von 40 Prozent.
Auch die Kurse von Goldminenfonds klettern immer weiter nach oben. In der Hoffnung auf weitere Gewinne wird gerne zugegriffen, allerdings nicht nur. Käufe melden Präger und auch ICF-Händler Frank Wöllnitz für den Earth Gold Fund (DE000A0Q2SD8). Der kommt dieses Jahr sogar auf ein Plus von über 80 Prozent. Gewinne mitgenommen werden Präger zufolge im Franklin Gold and Precious Metals (LU0496367763), dessen Anteile sich im Wert fast verdoppelt haben.
Tech-Fonds weiter Thema
Hohe Umsätze weisen außerdem Technologiefonds auf, wie Wöllnitz berichtet. Fast nur Käufe beobachtet er für den BGF World Technology (LU0056508442), Handel in beide Richtungen im FF Global Technology von Fidelity (LU0099574567). Im Geschäft mit breit streuenden Aktienfonds ist hingegen Alltag angesagt. „Die Umsätze sind mäßig, die Verkäufe überwiegen“, bemerkt Präger. Auf den Abgabelisten stehen beispielsweise der DekaFonds CF mit deutschen Large Caps (DE0008474503) und der CT (Lux) European Smaller Companies (LU1864952335), ebenso die international investierenden DWS Top Dividende (DE0009848119) und Dirk Müller Premium Aktien (DE000A111ZF1). Zugegriffen wird hingegen beim Alken Fund European Opportunities (LU0235308482) und FF Global Dividend von Fidelity (LU0731782826). Asiatische Aktien interessieren derzeit wenig, wie Präger ergänzt.
Matthias Präger
Geldmarktfonds mit „deutlichem Kaufüberhang“
Dafür kommen Geldmarktfonds weiter extrem gut an. „Wir haben hohe Umsätze und einen deutlichen Kaufüberhang“, erklärt Präger. Beispiele sind der CB Geldmarkt Deutschland von Allianz Global Investors (LU0052221412), der DWS Euro Reserve (LU0011254512) und der FT AccuGeld von Oddo BHF (DE0009770206).
Immo-Fonds: Höchste monatliche Abflüsse seit 2017
Außerdem ist einiges los in Immobilienfonds. „Auffällig ist, dass die Grundbesitz-Fonds aktuell permanent gesucht sind“, meldet Wöllnitz mit Blick auf Grundbesitz Europa (DE0009807008), Grundbesitz Global (DE0009807057) und Grundbesitz Fokus Deutschland (DE0009807081). Abgaben sieht er hingegen im UniImmo: Europa (DE0009805515), deutliche Abgaben – und Kursverluste – im Leading Cities Invest von KanAm (DE0006791825).
Die Lage bei Immobilienfonds bleibt angespannt. Laut einer Anfang dieser Woche veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Barkow Consulting fließt immer mehr Geld aus offenen Immobilienfonds ab.
Allein im Juli verloren die Fonds unter dem Strich 889 Millionen Euro, heißt es – die höchsten monatlichen Nettoabflüsse seit der Finanzkrise 2008. „Die Verschlechterung im Juli kommt nicht überraschend. Aufgrund der zwölfmonatigen Kündigungsfrist sowie der überraschenden und hohen Abschreibung eines Fonds Ende Juni 2024 waren entsprechende Rückgaben zu erwarten“, schreibt Barkow. Insgesamt summierten sich die Abflüsse aktuell auf mittlerweile 11,1 Milliarden Euro. Das Verbraucherportal Finanztip rät weiter zum Ausstieg, und zwar über die Börse.
Von Anna-Maria Borse, 11. September 2025, © Deutsche Börse AG
Anna-Maria Borse ist Finanz- und Wirtschaftsredakteurin mit den Schwerpunkten Finanzmarkt/Börse und volkswirtschaftliche Themen.
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