Der schwache US-Dollar führt zu Abgaben von Fonds mit vielen US-Aktien. Wieder gut an kommen allerdings die im ersten Quartal schwächelnden US-Tech-Fonds. Wer Geld parken will, setzt auf Geldmarktfonds.
7. August 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Technologie, Nachhaltigkeit, Immobilien – das bleiben die großen Themen im Fondshandel an der Börse Frankfurt. Ein Trend: Bei internationalen Aktienfonds macht sich die US-Dollar-Schwäche bemerkbar, wie Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank berichtet. „US-Dollar-lastige Fonds werden verkauft“, erklärt sie. Betroffen seien etwa der DWS Top Dividende (DE0009848119) und der Carmignac Investissement (FR0010148981). Der Euro wird aktuell zu fast 1,17 US-Dollar gehandelt – nach nur 1,02 US-Dollar Anfang des Jahres.
Ebenfalls eher abgegeben werden der Händlerin zufolge Fonds mit deutschen und generell europäischen Aktien, allerdings auf niedrigerem Niveau. Beispiele: der DWS Aktien Strategie Deutschland (DE0009769869) und der CT (Lux) European Smaller Companies (LU1864952335). Laut Ivo Orlemann, der für die ICF Bank Fonds handelt, kommt auch der DWS European Opportunities mit europäischen Small- und Midcaps (DE0008474156) gut an.
Ivo Orlemann
Asiens Aktien auf Erholungskurs
Für Fonds mit asiatischen Aktien meldet Deisenroth-Boström mittelmäßige Umsätze. „Die klare Tendenz fehlt“, ergänzt sie. Eher Zuflüsse sieht sie für den Amundi Funds China Equity (LU1882445643), Abflüsse aus dem JPMorgan Pacific Equity (LU0052474979) und dem Baring Hong Kong China (IE0000829238). Alle drei Fonds haben sich von ihren Tiefs im April deutlich erholt und liegen seit Jahresanfang nun wieder klar in der Gewinnzone.
Tech-Fonds noch (knapp) im Minus
Mit vielen guten Zahlen von US-Tech-Konzernen sind auch Technologiefonds wieder gesucht. „Am populärsten in der insgesamt populären Branche ist der Fidelity Global Technology (LU0099574567)“, stellt Orlemann fest. Der Fonds hat seit dem Rücksetzer bis April zwar deutlich zulegen können, liegt seit Jahresanfang aber noch knapp im Minus. Ebenfalls gesucht: der Franklin Technology (LU0260870158) und der BlackRock Global World Technology (LU0171310443).
Geschäft in beide Richtungen beobachtet Orlemann bei Nachhaltigkeitsfonds. Beispiele sind der DKB Nachhaltigkeitsfonds Klimaschutz (LU0117118124). der ÖkoWorld Klima (LU0301152442) und der Nordea-1 Climate and Environment Equity (LU0348926287). „Hier sieht man auch viel Interesse von Kleinanlegern“, berichtet der Händler.
„Bei Geldmarktfonds überwiegen Käufe bei weitem“
Auch im Geschäft mit Mischfonds ist einiges los. Gefragt bleibt Orlemann zufolge der Klassiker Flossbach von Storch Multiple Opportunities (LU0323578657). Ein Rentenfond kommt ebenfalls gut an: der Fixed Income One von LLB Invest (AT0000A347S9).
Sehr viel um geht Deisenroth-Boström zufolge weiterhin in Geldmarktfonds. „Hier überwiegen die Käufe bei weitem“, ergänzt sie. Zu den Favoriten gehört der FT AccuGeld von Oddo BHF Asset Management mit Geldmarkttiteln in Euro (DE0009770206). Beliebt ist aber auch der Nordea-1 Norwegian Kroner Reserve (LU0078812822). Der setzt auf fest- oder variabelverzinsliche Papiere privater und staatlicher Schuldner in norwegischen Kronen. Aktuell nicht mehr so gesucht ist der FF Euro Cash von Fidelity (LU0064964074).
Anja Deisenroth-Bostroem
Hin und her in Immobilienfonds – wenig Interesse an Minenfonds
Umsatzstark bleiben Immobilienfonds – ohne klare Richtung. „Mal wird verkauft, mal gekauft“, berichtet Orlemann. Hohe Umsätze wiesen vor allem HausInvest (DE0009807016), Deka-ImmobilienGlobal (DE0007483612), UniImmo Deutschland (DE0009805507) sowie UniImmo Europa (DE0009805515) auf.
Meist Aktien- oder Immobilienfonds. Immobilienfonds gehören nach Aktienfonds zu den meistgehandelten Fondskategorien an der Börse Frankfurt, wie die Zahlen für Juli zeigen. Im abgelaufenen Monat wiesen Aktienfonds Umsätze von 20,3 Millionen Euro auf, Immobilienfonds von 14,4 Millionen Euro. Weit abgeschlagen sind Mischfonds (5,6 Millionen Euro), Geldmarkt- und geldmarktnahe (4,5 Millionen Euro) sowie Rentenfonds (2,7 Millionen Euro). Mehr dazu: https://www.deutsche-boerse-cash-market.com/dbcm-de/instrumente-statistiken/statistiken/kassamarktstatistiken/monthly-statistics-funds
Trotz Vierzehnjahreshoch von Silber und einem sich wieder in Richtung 3.400 US-Dollar bewegenden Goldpreis: Im Handel mit Minenfonds geht es sehr ruhig zu, wie Deisenroth-Boström feststellt. „Wir sehen an unseren Umsätzen: Wer Interesse an Edelmetallen hat, setzt eher auf ETCs“, stellt sie fest.
Von Anna-Maria Borse, 7. August 2025, © Deutsche Börse AG
Anna-Maria Borse ist Finanz- und Wirtschaftsredakteurin mit den Schwerpunkten Finanzmarkt/Börse und volkswirtschaftliche Themen.
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