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05.11.25 13:40:40

Marktstimmung: "Warnen ist nicht Wissen"

Mit 32 Prozent stellt sich ein erheblicher Anteil der Befragten nun auf die Seite der Bären, was kurzfristig einen stärkeren DAX-Abverkauf bremsen könnte. Trotzdem, so Joachim Goldberg, ist die Lage für das Börsenbarometer belastend. 

Zusammenfassung

Es scheint nicht mehr die Frage zu sein, ob, sondern nur noch, wann die KI-Blase platzt. Kein Wunder also, dass der DAX gegenüber der Vorwoche 1,9 Prozent an Wert verloren hat. Allerdings fällt die Reaktion auf die Warnungen vor dem Ende des KI-Booms unterschiedlich aus: Während wir bei den aktiven Privatanlegern teils deutliche negative Reaktionen feststellen, bleiben bei den institutionellen Investoren die Optimisten unter dem Strich untätig. Immerhin gibt es mit 32 Prozent aller Befragten auch einen großen Anteil neuer Bären, die einem starken Abverkauf des DAX zumindest zeitweise entgegenwirken könnten. Trotzdem, so Joachim Goldberg, ist die Lage für das Börsenbarometer belastend. 

5. November 2025. FRANKFURT (Goldberg & Goldberg). Es ist in den vergangenen Wochen immer wieder vorgekommen, dass Kommentatoren und Analysten vor einer Blasenbildung im KI-Sektor an den Aktienmärkten gewarnt haben. Aber seit unserer vergangenen Sentiment-Erhebung sieht es so aus, als würde es damit nun ernst. Allerdings besteht die große Kunst für Analysten nicht darin, eine Blase zu erkennen, sondern rechtzeitig vor ihrem Platzen zu warnen. Wie jüngst der Starinvestor Michael Burry – er gehört zu den wenigen Investoren, die dem Vernehmen nach die Finanzkrise im Jahr 2008 vorhergesagt haben. Tatsächlich hat Burry im dritten Quartal dieses Jahres in großem Stil damit begonnen, gegen einzelne KI-Unternehmen zu wetten. Auch andere Stimmen warnten jüngst vor den hohen Tech-Bewertungen, insbesondere eben im KI-Bereich. Und so wundert es auch nicht, dass sich die Börsianer hierzulande von dieser Angst zumindest teilweise anstecken ließen – der DAX verlor im Wochenvergleich 1,9 Prozent an Wert.

Im gleichen Zuge hat sich die Stimmung unter den von uns befragten institutionellen Investoren mit mittelfristigem Handelshorizont gegenüber der Vorwoche verschlechtert. Unser Börse Frankfurt Sentiment-Index ist um 10 Punkte auf einen neuen Stand von +14 gefallen.

Auseinanderdriften der Meinungen 

Dabei gab es eine größere Wanderung – etwa in der Größenordnung von 10 Prozentpunkten – von vormals neutral orientierten Investoren in Richtung Bärenlager. Doch fällt auf, dass sich bei den Optimisten per Saldo fast nichts getan hat, ihr Anteil liegt bei 52 Prozent aller Befragten, woraus man schließen kann, dass sich zumindest dieser Teil unseres Panels vordergründig nicht von den vorgenannten Blasen-Ängsten beeinflussen lassen will. Bemerkenswert: Der Anteil der neutral gestimmten Investoren ist mit 10 Prozent aller Befragten auf ein neues Jahrestief gefallen.

Eine ähnliche Entwicklung sehen wir bei den Privatanlegern, deren Stimmung sich ebenfalls verschlechtert hat. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index in diesem Panel hat sich gegenüber der Vorwoche um 11 Punkte auf einen neuen Stand von +16 verringert. Dabei fällt eine größere Diskrepanz zwischen denjenigen Akteuren, die wir über Social Media befragen, und den übrigen Privatanlegern auf. Letztere verzeichnen eine deutliche Verschiebung von der Bullen- zur Bärenseite, wobei vielfach Engagements direkt um 180° gedreht wurde, sich also ein deutlicher Meinungsumschwung ereignet hat. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index in dieser Untergruppe liegt damit nur noch bei +11. Diese Verschiebung wird teilweise von den Anlegern, die wir über Social Media befragen, überdeckt, bei denen wir eine Wanderung in die entgegengesetzte Richtung feststellen. Damit hat sich zwischen beiden Untergruppen wieder ein deutlicher Stimmungsunterschied manifestiert.

Disziplinierte Privatanleger

Während sich also die Privatanleger teilweise recht diszipliniert verhalten und auch Verluste hingenommen haben dürften, haben bei den institutionellen Investoren vermutlich die Bullen aus der Vorwoche praktisch nicht reagiert und halten weiter an ihren Engagements fest. Trotz aller warnenden Stimmen. Der Hauptgrund dafür dürfte sein, dass die Engagements dieser Akteure mittlerweile wahrscheinlich unter Wasser liegen, aber die Lage noch nicht so bedrohlich wirkt, als dass man sofort reagieren müsste. Zumal das DAX-Tief vom Oktober-Rücksetzer zum Erhebungszeitpunkt noch nicht markant unterlaufen wurde. Auf der anderen Seite ergaben sich gegenüber vergangenem Mittwoch nur wenig Möglichkeiten, überhaupt ohne Verlust aus bullishen Positionen herauszukommen.

Zweifellos bleibt diese „Zurückhaltung“ eine Belastung für den DAX. Dabei wären vermutlich schon viele der Optimisten von heute froh, noch einmal die Einstandspreise ihrer Engagements zu sehen, die wir im Bereich zwischen 24 350 und 24 400 DAX-Zählern vermuten – auf diesem Niveau erwarten wir nun gutes Angebot. Die Nachfrageseite beim DAX ist indes relativ weich, zumal etwaige Nachfrage aus heimischen Quellen nicht gerade üppig auszufallen scheint. Immerhin ist die Gruppe der Bären mit 38 Prozent der befragten institutionellen Investoren groß genug, dass etwaigen Abgaben infolge von Stopp-Loss-Verkäufen vorgenannter Optimisten Nachfrage aus Gewinnmitnahmen der Pessimisten entgegenstehen könnte. 

von Joachim Goldberg

5. November 2025, © Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

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Sentiment-Index institutioneller Anleger*innen

 BullishBearishNeutral
Total52%38%10%
ggü. letzter Erhebung+/- 0%+10%-10%

DAX (Veränderung zu vergangener Erhebung): 23.800 Punkte (-450 Punkte zur letzten Erhebung)
Börse Frankfurt Sentiment-Index institutionell Anlegende: 14 Punkte (-10 Punkte zur letzten Erhebung) 

Sentiment-Index privater Anleger*innen

 BullishBearishNeutral
Total47%31%22%
ggü. letzter Erhebung-8%+3%+5%

DAX (Veränderung zu vergangener Erhebung): 23.800 Punkte (-450 Punkte zur letzten Erhebung)
Börse Frankfurt Sentiment-Index privat Anlegende: 16 Punkte (-11 Punkte zur letzten Erhebung) 

Über den Börse Frankfurt Sentiment-Index

Der Börse Frankfurt Sentiment-Index bewegt sich zwischen -100 (totaler Pessimismus) und +100 (totaler Optimismus), der Übergang von positive in negative Werte markiert die neutrale Linie.

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