Grundregeln für Aktien

Bevor du deine erste Aktie kaufst, lohnt es sich, ein paar Grundregeln zu kennen. Sie helfen dir, Risiken zu reduzieren und dich sicher auf dem Börsenparkett zu bewegen. Mit den folgenden fünf Prinzipien legst du den Grundstein für einen erfolgreichen Start an der Börse.

Anna plant, in verschiedene Sektoren zu investieren, um ihr Risiko zu minimieren, dargestellt durch Körbe vor ihr

Nicht alle Eier in einen Korb legen – Risiko senken durch Streuung

Ein altes, aber immer noch wahres Börsen-Motto lautet: „Leg nie alle Eier in einen Korb.“

Wenn du dein gesamtes Geld in eine einzige Aktie steckst, gehst du ein hohes Risiko ein – läuft das Unternehmen schlecht, kann dein Investment schnell an Wert verlieren.

Besser ist es, breit zu streuen: Investiere in verschiedene Unternehmen, Branchen und Länder. So gleichen sich mögliche Verluste in einem Bereich oft durch Gewinne in einem anderen aus.

Noch sicherer wird’s, wenn du dein Geld auf mehrere Anlageklassen verteilst – also zum Beispiel auf Aktien, Anleihen, Edelmetalle oder Immobilien. Diese Mischung schützt dich in Krisenzeiten und sorgt dafür, dass du auch bei Marktschwankungen ruhig schlafen kannst.

So senkst du dein Verlustrisiko deutlich – ohne auf Renditechancen zu verzichten.

Anna bewahrt ihr Reservegeld in einem Tresor auf und legt es nicht an. Dargestellt durch Geld in einem Tresor vor ihr

In guten Zeiten sparen – in schwierigen gelassen bleiben

Dein gesamtes Erspartes oder gar dein laufendes Einkommen solltest du nicht in Aktien investieren. Lege nur das Geld an, das du kurzfristig nicht brauchst – also wirklich übrig hast.

Sonst läufst du Gefahr, in einer schwachen Marktphase verkaufen zu müssen, obwohl du eigentlich lieber abwarten würdest.
Darum gilt: Investiere nur Kapital, das du in den nächsten Jahren nicht einplanst. Das verschafft dir die nötige Ruhe, auch dann gelassen zu bleiben, wenn die Kurse einmal schwanken.

Warnung an die Anleger, ihr Geld nicht durch die Aufnahme von Krediten zu investieren, dargestellt durch Anna, die vor dem Bankschalter steht und um Kredite bittet

Kein Kredit für die Börse – das Risiko lohnt sich nicht

Investiere niemals mit geliehenem Geld. Wenn du dein Depot über Kredite finanzierst, bewegst du dich auf dünnem Eis: Fallen die Kurse, kann es schnell passieren, dass du den Kredit nicht mehr vollständig zurückzahlen kannst. So entsteht eine Verlustspirale, die im schlimmsten Fall deine finanzielle Sicherheit gefährdet.

An der Börse gilt: Nur echtes Eigenkapital – kein Fremdkapital.

Orientierung hilft – aber entscheide selbst

Gerade am Anfang ist es hilfreich, mit erfahrenen Anlegerinnen und Anlegenr zu sprechen, um von deren Wissen zu profitieren. Tausche dich aus, lies, höre zu – aber bilde dir immer deine eigene Meinung. Kein Tipp ersetzt dein eigenes Verständnis der Märkte und deiner persönlichen Ziele.

So lernst du mit der Zeit, deine Entscheidungen selbstbewusst zu treffen – und genau das macht dich erfolgreich an der Börse.

Anna und Michael bilden sich beide durch das Lesen von Fachzeitschriften, Büchern und Finanzportalen weiter

Wenn du dich langfristig sicher auf dem Börsenparkett bewegen und Risiken richtig einschätzen möchtest, lohnt es sich, von erfahrenen Investorinnen und Beraterinnen zu lernen. In Fachzeitschriften, Büchern und Finanzportalen findest du fundiertes Wissen und wertvolle Einschätzungen, die dir helfen, Zusammenhänge besser zu verstehen.

Auch der Austausch im persönlichen Umfeld kann Gold wert sein: Freund*innen mit Börsenerfahrung teilen oft praxisnahe Tipps – und manchmal lernst du aus ihren Fehlern sogar mehr als aus Erfolgen. In der verhaltensorientierten Kapitalmarktforschung gilt der Austausch mit anderen übrigens als ein wirksames Mittel, um einen klaren Kopf zu behalten und emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden.

Und wenn du lieber strukturiert lernst: Im Internet findest du zahlreiche Online-Seminare und Webinare rund ums Thema Geldanlage. Auch die Börse Frankfurt bietet regelmäßig Workshops für Einsteiger*innen an – kompakt, praxisnah und kostenlos.

Hinweis an die Aktionäre, die Limit-Funktion zu nutzen, um zu einem bestimmten Preis zu verkaufen oder zu kaufen, illustriert durch das Limit-Zeichen auf dem ipad

Setze Limite – und behalte die Kontrolle

Versehe deine Kauf- und Verkaufsaufträge immer mit einem Limit. So bestimmst du selbst, zu welchem Preis du bereit bist zu kaufen oder zu verkaufen.

Liegt der Kurs beim Kauf über deinem Limit oder beim Verkauf darunter, wird die Order nicht ausgeführt. Das schützt dich vor ungewollt teuren Käufen oder schlechten Verkaufspreisen – besonders bei stark schwankenden Kursen.

Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen

Ein Klassiker an der Börse: Viele Privatanleger*innen halten an verlustreichen Positionen zu lange fest – in der Hoffnung, dass sich alles wieder erholt. Doch wenn du nicht mehr an das Unternehmen glaubst oder es sogar kurz vor der Pleite steht, ist es besser, dich rechtzeitig zu trennen.

Das gilt übrigens auch für Staatsanleihen: Droht einem Land die Zahlungsunfähigkeit, ist ein Verkauf meist der klügere Weg.

Solange du nicht verkaufst, gelten Verluste nur als Buchverluste – aber sie sind real, denn dein Kapital steckt in wenig aussichtsreichen Anlagen. Dieses Geld könntest du besser in wachstumsstarke oder stabilere Werte investieren.

Mit Stop-Orders kannst du solche Verluste begrenzen: Wenn dein festgelegtes Limit erreicht wird, wird automatisch verkauft – ganz ohne, dass du ständig den Markt beobachten musst.

Andererseits gilt: Wenn eine Aktie deutlich im Plus liegt, kann es sinnvoll sein, einen Teil deiner Gewinne mitzunehmen. So sicherst du Erfolge ab und schaffst Spielraum, um in neue Chancen zu investieren.

Und mach dir nichts aus verpassten Höchstkursen – niemand erwischt immer den perfekten Zeitpunkt. Freu dich lieber über die Gewinne, die du tatsächlich erzielt hast.

Emotionen raus – Strategie rein

An der Börse gewinnt, wer ruhig bleibt.

Vermeide Impulshandlungen und vertraue nicht blind deinem Bauchgefühl. Kurse können stark schwanken – wer in Panik verkauft oder aus Euphorie zu spät kauft, zahlt oft drauf.

Lass dich auch nicht vom Herdentrieb anstecken: Nur weil ein Kurs steigt, heißt das nicht, dass er weiter steigt. Hohe Preise wirken oft attraktiv, sind es aber nicht immer.

Beobachte, analysiere, entscheide strategisch – und bleib bei deinem Plan.

Die wichtigsten Grundregeln auf einen Blick

  • Streuung: Investiere in verschiedene Wertpapiere und Märkte.
  • Sicherheitsreserve: Lege nie dein gesamtes Erspartes an.
  • Kosten im Blick: Achte auf Gebühren bei Depot, Handel und Börsenplatz.
  • Keine Kredite: Börseninvestments gehören nicht auf Pump.
  • Wissen nutzen: Hör anderen zu, aber bilde dir deine eigene Meinung.
  • Limite setzen: Bestimme selbst deine Preisgrenzen.
  • Gewinne sichern, Verluste begrenzen: Bleib konsequent bei deiner Strategie.
  • Gelassen bleiben: Lass dich weder von Panik noch von Euphorie leiten.